Volltext: Der Naturarzt 1883 (1883)

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schlie ßliche VegeLabilität, so sehr sie auch in anderen Krankheitsfällen 
ersprießliches leisten mag (sie?), ist für die Magendiätetik nicht brauchbar! 
Ei, ei, was Vers, nicht weiß! Woher kommt denn alles Magenelend? Vom 
Fleischgenuß und was drum und dran hängt, den heutigen Genuß 
mitteln! Was ist denn aus des Vers. Kollegen, dem Dr. Wiel, dem Fleisch 
ritter par excellence, geworden? Noch jung gestorben trotz seiner gerühmten 
Kenntnis des allein richtigen diätetischen Regimes, wobei das Fleisch in seinen 
verschiedenen Arten und Modifikationen der Zubereitung — täglich mehr 
mals — obenanstand? Das ist gerade so, als wenn man den Teufel im 
Paradies anstellen wollte! Somit erlaube ich mir dem gelehrten Herrn Vers, 
den guten Rath zu geben, bei einer neuen Auflage seiner Schrift den Anfang 
damit zu machen, den Lesern die richtige Belehrung zu geben, wie sie leben 
müssen, um nicht magenkrank zu werden, was doch viel wichtiger ist, als krank 
gewordene Mägen wieder zu kuriren I Aber diese Kunst trägt den Ärzten 
kein Geld ein und da sie noch nicht als Gesundheitsräte vom Staate ange 
stellt sind, so kann man ihnen nicht zumuten, das Publikum zu belehren, wie es 
leben muß, um hübsch gesund zu bleiben! Da liegt der Has im Pfeffer! 
Darum immer zu, eßt und trinkt, freßt und sauft, so lange und was euch schmeckt, 
und Wenns nicht mehr geht, dann kommt getrost zu uns, den approbirten Heil- 
künstlern, wir wollen euch schon wieder helfen, d. h. so leidlich flicken, resp. an 
euch für gutes Geld herumkuriren, bis euch der Sensenmann holt! 
18. I. Wisliceny, W a s s e r i st d a s b e st e Heilmittel! kl. 8. 17 S. 
Magdeburg 1883. Heinrichshofen. 30 Pf. 
Ein Loblied des Wassers von einem sehr begeisterten Anhänger Prießnitzs; 
er sagt in der Einleitung: 
t Viele und reiche Erfahrungen habe ich darüber gesammelt, wie nützlich und 
heilsam das Wasser in Krankheit ist, und wie verderblich dagegen die angewandte 
Medizin in den Organismus eingreift, obgleich sie scheinbar oft eine Heilung bewirkt, 
wodurch Arzt und Patient getäuscht werden! Ich bin unter große Epidemien gegangen 
und habe mich durch eigenen Augenschein von der großen Sterblichkeit der Kranken unter 
den Händen der Mediziner überzeugt, habe dann bei vielen Wasser angewandt und 
staunenswert rasche Besserung, Hilfe und Rettung gesehen! So z. B. bei Cholera, 
Pocken, Bräune (Diphtherie), Trichinen; und dies ist auch ganz natürlich und er 
klärlich; der Grundsatz der Medizin, daß man durch Gift die Krankheit d. h. ein anderes 
Gift austreiben müsse, ist ein irrtümlicher und unlogischer! Wie könnte wohl 
ein Mittel, welches mich in gesunden Tagen krank, siech und elend macht, in 
kranken und schwachen Tagen stark, gesund und heil machen? Es kann wohl 
eine akute Krankheit in eine chronische verwandeln und den Körper mit Siechtum er 
füllen, aber nimmermehr die Krankheilsschwäche beseitigen und dem Körper Kraft geben, 
bie Übelstoffe, welche bei der Krankheit den Ausweg aus dem Körper suchen, aus diesem 
gründlich hinauszuschaffen, was doch geschehen muß, wenn der kranke Leib wieder wahrhaft 
genesen und gesunden soll! Dieses aber lei st et das Wasser; es sucht die 
feindlichen, krankmachenden Stoffe im Körper auf, löst sie und führt sie durch die ver 
schiedenen Ausscheidungsgänge aus demselben hinaus, es stärkt, getrunken, die Verdauung, 
fördert die Ernährung, füllt den Körper mit Fleisch und Blut und verleiht ihm so die 
Kraft, mit Erfolg den Heilkampf, d. h. die Krankheit, zu führen und ihn glücklich zu 
vollenden; es kräftigt, in Bädern, Waschungen und Umschlägen auf die äußere Haut 
gebracht, diese und befähigt sie zu der hohen Thätigkeit, welche nötig ist, die Schädlich 
keiten des innern Körpers, welche nach ihr hinstreben, auszudünsten und zu entfernen! 
Diese Wirkungen des Wassers habe ich an mir und vielen andern oftmals gesehen und 
erlebt und ich halte es für meine Christenpflicht, auf die segensvollen Gesundheitskräfte, 
welche der gütige Schöpfer und Lenker der Welt so weisheilsvoll zum Heil der leidenden 
Menschheit in das einfache Wasser gelegt, aus meiner reichen Erfahrung dringlich 
hinzuweisen und aufmerksam zu machen! 
Verf. bespricht nun die Behandlung derCholera und sagt: Wenn man gleich 
bei Beginn der Cholera mit Wassertrinken anfange, soviel trinke als man Durst habe, 
so habe man g ar keine (?) andere Wafferanwendungsform nötig, um zum glücklichen
	        
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