Volltext: Der Naturarzt 1883 (1883)

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schauungen beider über die Übertragbarkeit dieser Krankheit. Nicht beide können 
Recht haben; einer von beiden muß auf dem Irrwege sein! Die Tierärzte 
haben aber längst nicht mehr nötig, eine Preisfrage über das Wesen und die Behandlung 
der Diphtherie auszuschreiben; für sie ist diese Frage gelöst!!! 
15. Bei einer herrschenden Diphtherie-Epidemie kann man, unter Belastung des persön 
lichen Verkehrs der erkrankten Kinder mit den gesunden, die Krankheit von den gesunden 
abhalten, wenn man diesen bestimmte Nahrungsmittel entzieht und vorbeugend 
durch leichte Abführmittel die Darmausleerung etwas befördert! 
16. D i e Behandlung der Diphtherie bezw. des Scharlachs aus 
schließlich mit d a r m e n 1 l e e r e n d e n und darm spülen den Mitteln ist 
nach dem Grundsätze — cessante causa cessat effectus — die einzig richtige! 
Die Erfolge dieser Behandlung, welche die Genesungshindernisse entfernt, 
unter Nichtbeachtung d e r N a ch e n e r s ch e i n u n g e n!, haben in schweren 
Dorfepidemien meine Erwartungen übertroffen! Freilich wird es, wie bei der 
Trichinosis, so bei der Diphtherie, stets auch unheilbare Fälle geben, sei es, daß von 
den das Gift bergenden Speisen zuviel genossen war oder daß dieselben schon zu lange 
im Darme verweilt hatten. 
17. Im Anfange des vorigen Jahrhunderts war stellenweise, besonders in Frankreich, 
die Erkenntnis des D a r m u r s p r u n g e s und die Behandlung des „faulen H a l s - 
weh" mit ausleerenden Mitteln bekannt. Die alten Ärzte verlegten den Ursprung 
der Diphtherie in den O b e r s ch m e e r b a u ch. Die Ausgänge der Krankheit bei dieser 
Behandlung waren auch damals — wunderbar glücklich! 
18. Die Ärzte des 19. Jahrhunderts und die Medizinalbehörden haben die vorstehenden 
Thatsachen, so klar und durchsichtig sie auch zu Tage liegen, merkwürdiger Weise übersehen; 
namentlich ist ihnen das Vorhandensein eines gastrischen Vorst adiums, das be 
ständige Verschontbleiben der Säuglinge und die Diphtherie der 
Schweine unbekannt geblieben— 8 Dinge, durch deren Kenntnis die Diphtherie- 
fiage längst hätte gelöst sein müssen! 
Damit möchte ich nun die Aufmerksamkeit meiner Leser auf die Oidtmannsche 
Schrift gelenkt haben und sie veranlassen, selbige von Anfang bis zu Ende durch 
zulesen und hernach Versuche mit seiner originellen Behandlungsweise anzustellen, 
mit der ja nichts geschadet und die Wasserbehandlung bei Fieber recht gut 
verbunden werden kann. 
sur öffentliche Gesundheitspflege, populäre Zeitschrift für sanitäre 
^vlUMlU Interessen. Dem Volkswohle gewidmet vom Herausgeber: Dr. D. Bisenz 
in Wien. 6. Jahrgang 1882. Alle2Monate V/ 2 Bogen in 4° mit latein. Lettern. Preis 
für Österreich fl. 8. —, fürs Ausland M. 6. —. —„Inhalt von Nr. 6: 
Die Korpulenz und eine neue Kur derselben; Über den Prozeß der Entwärmung des 
menschlichen Körpers und die Einwirkung der Lust auf denselben nach der Bekleidungsart; 
von Seibel; eine Reise mit der Jmpflanzette in ferne Länder von Prof. Dr. A. Vogt; 
Aus den: Krankenbericht der Diakonissenanstalt Bethesda 1876/77; Vermischtes: Gegen die 
Gefahr der Hühneraugen-Operation. 
7. Jahrgang 1888 Nr. 1 enthält: 
Behandlung der Korpulenz von Prof. Ebstein; Uber den Prozeß der Entwärmung des 
menschlichen Körpers und die Einwirkung der Luft auf denselben je nach der Bekleidungs 
art von Seibel in W.; Aus dem Kranlheitsbcricht der Diakonissenanstalt Bethesda in 
Hamburg; Einige Mitteilungen undUrteile über die physiologisch-physiatrische Methode von 
Dr. v. Düring; Alpine Diätetik von A. v. Lill. Die Jmpsfra'ge im deutschen Reichstag, 
Dezember 1382; Litteratur; Vermischtes; Die Krankheit Gambettas. 
praktisches WochenSlatt für alle Hausfrauen. Herausgegeben von 
Clara v. Studnitz in D r e s d e n. I. Jahrgang, hoch 4", 52 Num 
mern jährlich, Preis M. 4. 
Aus den weiteren Nrn. 11—18 hebe folgende Artikel heraus, die recht belehrend und 
unterhaltend sind: Formen im Haus; Das Nötigen bei Tische; Wie schont man seine Sachen? 
Französische Zustände; Winke für den Einkauf von Nahrungsmitteln; Für dieSpätzin sind; 
die Pflichten, für. den Spatz ist das Plaisir; Aus den Tagen der Carnivoren; Der Tanz; 
Tischmanieren; Über den Salat; der Apfel, Erbsen, Bohnen, Linsen; Unsere Dienstboten 
Heizung; Die amerikanische Hausfrau; Mädchenturnen; Der Beruf der Frau; Meine Ba- 
bies; Benehmen bei Tisch; Für die Pflanzenkost; Über unsere Kleidung; Uber das Baden 
der Kinder; Rote Nasen im Winter hervorgerufen durch Schleierlragen.
	        
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