Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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bestens angelegen sein läßt, jede Aufklärung von ihren „Schafen" fern 
zu halten. Die Aufklärer. Aufrüttler aus geistigem Schlaf, die Propheten 
einer besseren Zeit, die Begcisterer zum Kanipf gegen geistige und leibliche 
Unterjochung hat man von jeher als Ketzer. Gotteslästerer, Volksaufwiegler, 
„falsche" Propheten re. verleumdet, eingekerkert, gefoltert, gekreuzigt, verbrannt, 
gehängt, gevierteilt k. k. Die Geschichte aller Zeiten und aller Völker sagt 
uns, daß diese 3 Kasten, deren jede in viele Unterabteilungen mit vielen, vielen 
„Schafen", „Patienten" oder „Unkerthanen" zerfällt, so selbständig und getrennt 
sie für gewöhnlich, in ruhiger Zeit, auch sind, in Zeiten der Gefahr zusam 
menhalten und der Tieferblickende erkennt leicht die gemeinsame Quelle, aus 
welcher alle 3 ihre üppige Existenz fördern: 
Die Unwissenheit der Masse. 
Wenn ihre eigene Autorität nicht mehr verfängt, so ist der Helfer in der 
Not für alle Drei: die Polizei! 
Den polizeilichen Taufzwang. Konfessionszwang hat die Menschheit über 
wunden, aber dem Impfzwang und noch verschiedenen anderen „Zwängen" 
muß sie noch immer in ebenso schmachvoller, als unheilbringender Unterthänig- 
keit ihr Haupt beugen. 
Respcktiren wir also auf keinem Gebiete Herkommen und Glauben, in 
sofern sie direkt oder indirekt die Interessen der Menschheit schädigen oder 
auch nur ihre Weiterentwickclung hemmen. Daß mit solcher Respektlosigkeit 
oder gar Kampf gegen Wahn und Aberglaube dem Unschuldigen ebenfalls 
wehe gethan wird, ist selbstredend, liegt aber nicht in der Absicht irgend eines 
Menschen, dessen Streben der Erlösung der Menschheit gewidmet ist. 
Aber nur durch festes, inniges Zusammenhalten und Kämpfen aller „Licht- 
freunde" ist es möglich, jene dreiköpfige Hydra zu töten, welche die herrliche 
Mutter Erde zum „Jammerthal", den Menschen, den „Herrn der Schöpfung", 
das „Ebenbild Gottes" zum Sklaven des Aberglaubens, zu einem entnervten, 
kranken, sogar in vielen Fällen u n t e r das Tier gesunkenen Wesen gemacht hat. 
Auf die Kinderpflege zurückkommend, veranlaßt mich eine große Zahl von 
Aufforderungen junger Mütter und Väter, die Veröffentlichung der „rohen 
Behandlung", welche ich meinem Kinde angedeihen lasse, fortzusetzen. Mein 
glücklich wieder gefundener „Instinkt" sagt mir und die Erfolge bestätigen es, 
daß ich mit dieser „rohen Behandlung" so ziemlich das Naturgesetz er 
kannt habe und erfülle. Sollte ein Leser des ,,N.-A." etwas Unrichtiges oder 
Unzureichendes finden, so bitte ich und mit mir viele Andere um gütige Be 
lehrung. 
(Schluß folgt.) 
Die oersuchic Wiederheiligsprechung der ttkommuuijirteu 
Salicylsäure. 
Vom alten Wasser freund. 
In Nr. 61 der Berliner „Täglichen Rundschau", Blatt für Nichtpolitiker, 
redigirt von Fr. Bodcnstädt, vom 12. März d. I., versucht ein „bewährter 
Chemiker" die „exkommunizirte Salicylsäure" wieder heilig zu sprechen oder 
um mich profan auszudrücken, sie in kleinen Quantitäten als „hygieinisch 
unschädlich" anzupreisen. Der Artikel, welcher die gänzliche Freigabe der 
Verwendung der Salicylsäure (wie sie unseres Wissens leider bis jetzt un deut
	        
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