Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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Litterarische Besprechungen. 
20. Dr. med. & phil. A.Th. StttUtltt, Krankheitenvernichtung, Nosopli- 
thorie. Hygienische Lehre der Entstehung, Verhütung und der Wege zur 
Ausrottung vieler der furchtbarsten Krankheiten. Für Ärzte, Studirende und 
jeden Freund der ernsten Privat-, Gemeinde- und Volks- 
Gesundheitspflege. 2. allgemeinverständliche Ausl. Lex. 8. 
635 S. Zürich, Verlag von Caesar Schmidt. Preis M. 8.—. 
Mit nachstehendem Verse leitet Vers, sein Vorwort zur 1. Auflage ein: 
„Kühn gründ' ich eine neue Wissenschaft, 
Müh'voll bahnt' ich der Forschung neue Wege, 
Nichts tritt hervor in der Vollendung Kraft, 
Der Keim bedarf des Lichts, bedarf der Pflege, 
Schwer ist's, ihn in den starren Boden senken — 
Das mögen Splitterrichter wohl bedenken! 
Doch ihr, die ihr mit klaren Augen schaut, 
Pflegt sorglich ihn, Euch sei er anvertraut!" 
Im Vorwort zur 1., mehr für die ärztliche Welt bestimmten Auflage stehen folgende 
Passus: Möglichst auf die Ursachen des Entstehens des menschlichen Leidens 
zurückzugehen und diese Ursachen kraftvoll zu vernichten st reden, ist wahrlich 
ein höheres Beginnen als selbst die Krankheitsheilung; werden doch oft mehr denn 50 
verschiedene Mittel in der beklagenswertesten, verwirrendsten Weise zur Kur ein und 
derselben Krankheit selbst in den besten Werken über Heilkunde empfohlen! — Durch 
jahrelange vergleichende Beobachtungen in fast allen Zonen und Weltteilen glaube ich 
Resultate errungen zu haben, die der Beachtung wert erscheinen. Ich wünsche sehnlichst, 
daß das, was ich teilweise unter großen Mühen und Entsagungen mir angeeignet, und 
was ich hier in möglichst allgemein (?) verständlicher Form hinstellen werde, andere ver 
anlaßt , die Lehre vom Vernichten der Krankheiten, diese herrlichste Seite der 
gesamten Heilkunde, weiter zu begründen, und zu höherer Vervollkommnung 
emporzuarbeiten ! Welche einzelne und zusammenwirkende Umstände haben der Verbreitung 
einer Krankheit besondere Hilfe gewährt? — W i e und wodurch verbreitet sich eine 
Krankheit? — Welche Umstände sind jetzt noch oder waren beim Entstehen einer Krank 
heit ursprünglich mitwirkend? — Wie und wodurch entsteht eine. Krankheit? — Welche 
Maßregeln haben wir zu ergreifen, um die Verbreitung möglichst zu verhindern? — Wie 
ist es möglich, die Entstehungsursachen zu beseitigen? 
Mit diesen und ähnlichen Fragen sollen und müssen sich die echten Jünger der medizi 
nischen Wissenschaft hauptsächlich beschäftigen. Alle in sich noch so wertvollen Forschungen 
müssen sich diesen Hauptgesichtspunkten der Wissenschaft unterordnen, können nur 
deren Diener sein! Ich werde in meinem Werke mit der B e w e i s f ü h r u n g der Mög 
lich k e i t der Ausrottung der fürchterlichsten Seuchen, welche je die 
Menschheit heimgesucht haben, beginnen und dann zu meinen weiteren Entwickelungen 
übergehen. Eine neue Ära für die Medizin und für die Verbesserung des Gesundheits 
zustandes der Menschen wird hoffentlich durch die Nosophthorie beginnen, die in 
ihren einfachen Entdeckungen und Anschauungen ber weitem richtiger sein möchte, als 
viele der diagnostischen Einzelforschungen über Krankheitssymptome re., wodurch man zwar 
auch die Wtssenschast bereichert, aber das, was immer die Hauptsache bleibt: das 
Finden der Mittel und Wege zur Besiegung und Ausrottung der Krankheiten — nur 
wenig gefördert hat! 
Im Vorwort zur 2. Auflage stehen folgende Passus: 
Die in der 1. Auflage nur für die ärztliche Welt bestimmte Krankheitenver 
nichtungslehre soll in dieser 2. vermehrten, nicht allein den ärztlichen, sondern auch allen 
anderen ernsteren Freunden der Privat - und Volksgesundheits 
pflege zugänglich gemacht werden. Das Lesen eines wissenschaftlichen Buches kann selbst 
bei vereinfachter Darstellung nicht wie eine leichte Romanlektüre absolvirt werden, es ist 
eine ernste Arbeit! Ohne ganz besonderen Fleiß wird daher derjenige, der nicht 
Mediziner von Fach ist, auch die Krankheitenvernichtungslehre nicht mit Nutzen studiren 
können. — Es glückte mir in eigener praktischer Bethätigung mittelst 
Vernichtung von Krankheitsursachen und Verhütung der Weiterverbreitung von Seuchen 
giften hundertlausende von Menschenleben vor Krankheit und vor 
zeitigem Tode zu bewahren. Ich rettete in dieser Weise mehr M enschen-
	        
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