Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

27 
Referendum greift. Sein starrer Jmpfzwanggeßler meä. Dr. T h i l e n i u s, 
der alle bei ihm eingegangenen Jmpfpetitionen einfach dem Reichskanzler zur Kennt 
nisnahme überwiesen, nachdem er ein einseitig a b s p r e ch e n d e s Urteil darüber 
gefällt, ist nun abgetreten und ein anderer Reichstagsreferent Dr. jur. Sello 
hat sein Amt übernommen; hoffentlich werden nun die Petitionen im Plenum 
des Reichstages besprochen und hier ist dann der Ori, daß alle Abgeordneten 
Mann für Mann einstimmig ausrufen: Kein Impfzwang mehr! Wer 
an den medizinischen Humbug der Impfung glaubt, mag sich impfen lassen oder 
noch besser: jede M e n s ch e n i m p f u n g soll von Stunde an im 
ganzen Deutschen Reiche verboten sein, wie die Schafimpfung, 
dagegen jede Behandlung von Pockenkranken nur nach den Regeln des 
Naturheilverfahrens geschehen, wobei Wasser und Luft und Diät die 
Hauptrolle spielen! 
16. vr. W. Cybulka, Johann Schroths diätetische Heilme 
thode und ihre ausgezeichneten Erfolge. Sicherste Heilung von chronischen 
Leiden , Fieber-, Entzündungs- und Kinderkrankheiten. Verwundungen und Sy 
philis. Nach eigener Erfahrung und langer Beobachtung zum Wohle der lei 
denden Menschheit getreu dargestellt. Neu bearbeitet von Dr. M. K. 4. Anst. 
8. 93 S. geh. Leipzig, Fr. Voigts Buchhandlung. Preis M. 1.50. 
Jnhaltsverzei chnis: Notizen über Schroths Leben, Ursprung der Kurmethode 
Schroths, Schroths Ansichten über die ersten Ursachen der Krankheiten, das Ziel der 
Schrothschen Methode. Die Mittel dieser Methode und ihre Anordnungsweise: 1. partielle 
Umschläge, 2. kleine Leibumschläge, 3. große Leibumschläge, 4. Einhüllung in ganze Lein 
tücher bei chronisch Kranken, in akuten Fällen, 5. die Diät. Einteilung der Kur, Be 
handlung der chronischen Krankheiten: 1. Vorkur, 2. Hauptkur, 3. Nachkur. Erscheinungen 
während der Kur bei chronischen Krankheiten. Behandlung der akuten Krankheiten: 
A. akute Hautausschläge, B. Entzündungen (Gehirn-, Hals-, Brustfell- und Lungen-, der 
Unterleibsorgane, rothe Ruhr, Cholera). Bei Vergiftungen, Biß der Kupfernatter, Wut- 
gift, das Panaricium, Blutungen bei Schnittwunden, Harnröhreentzündung, Tripper, 
Schanker, Leistenbeulen, Gallenfieber, Gelbsucht, kaltes Fieber, erfrorene Hände und Füße, 
Frostbeulen, Rotlauf, Bleichsucht. Furcht der Patienten vor Feuchtigkeit am Körper 
frische Wunden, Verletzungen. Kinderkrankheiten: Masern, Scharlach, Röteln, 
Nesseln, Pocken, Keuchhusten, Bräune, Croup. Wirkungsweise der Schrothschen Heilmittel 
und ihre Zweckmäßigkeit, aus den Erscheinungen während der Kur erklärt. Einwürfe gegen 
die Schrothsche Heilmethode, Krankheiten, welche mittels der Schrothschen Methode geheilt 
werden können. Beispiele von Heilungen, Gründe, warum die Schrothsche Methode so 
wenig bekannt ist und so geringen Anklang findet. Schroth als Wundarzt, die Vorzüge 
der Schrothschen Methode. 
Das Cybulkasche Schriftchen ist eines der ersten und besten über die Schrothsche 
Heilmethode, von einem Arzte verfaßt, der selbst bei Johann Schroth war 
und an Ort und Stelle seine Beobachtungen und Erfahrungen aufzeichnete und 
sich nicht schämte, als Approbirter von einem Laien zu lernen, der aber in dieser 
Beziehung mehr Leistete, als ein ganzes Schock hochweiser Staatsmediziner (vide 
Krankengeschichte des Herzogs von Württemberg). Das Schriftchen ist heute noch 
lesenswert, zumal, wie im Vorwort zur 3. Auflage gesagt wird, darin einer 
vielfach gewünschten Umarbeitung mit Hinzufügung der neueren Erfahrungen 
Rechnung getragen wurde. Ausstattung sauber. 
17. Dr. F. Ä. Kehrer über Blutmangel. (Sammlung von Vorträgen, 
herausgegeben von Frommel und Pfaff. VII. Bd. 10. Heft.) 8. 28 S. geh. 
Heidelberg, C. Winter. Einzelnpreis M. —.60 Pf. 
Vorliegendes Schriftchen ist der Abdruck eines Vortrages im Heidelberger 
Museum vor gemischtem Publikum; der Verfasser belehrt zunächst über die 
Blutmenge des menschlichen Körpers, welche etwa 1 I 14: seines Gewichts be 
trage; wenn daher ein Mann von 60 Kilo Gewicht bloß 3,5 oder nur 3 Kilo
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.