Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

23 
Eine recht pharisäische Phrase, um den Impfzwang zu verlangen, 
ist noch die: Die Ungeimpften bilden im Fall von Epidemien einen Anstek- 
kungsherd für die Geimpften! Können die Jmpfzwänger das irgend 
beweisen? Nein, denn es ist ein Hirngespinst; und hierfür liegen Beweise 
genug vor. Bis heute konnte man nur die Beobachtung machen, daß 
jede Pockenseuche bei Geimpften anfange und daß Ungeimpfte 
erst später an die Reihe kamen! So z. B. nahm die Marseiller Epidemie 
ihren Anfang bei Geimpften! So sieht es überall aus, man muß nur 
den Kopf nicht in den Sand stecken. Die Ungeimpften sind ja mit dem Pocken 
gift nicht behaftet, wie sollen sie also anstecken können? Bevor man den Ullr 
geimpften nachredet, sie bilden eine Gefahr, muß man das beweisen, 
ansonst ist es eine Verleumdung. Die Impfer sollen sich nun von diesem 
Vorwurf rein waschen, wenn sie können. So sehen sich die Jmpfzwänger 
nach allen Richtungen zurückgeschlagen, sie b kennen, daß sie den Nutzen 
der Impfung nicht nachweisen können. Aber nun pochen sie auf ihr 
hohes Ansehen und auf ihre Zahl und rufen dem Volke zu: Wir Ärzte 
allein verstehen etwas, wir haben über die Frage abgestimmt, folglich 
ist der Impfzwang nötig; das Volk versteht nichts von dem! Das ist An» 
m a ß u n g ! Die Jmpfzwänger sind nochlange nicht die sämtlichen 
Arzte! Es giebt eine Menge tüchtiger, gewissenhafter und nicht 
habsüchtiger Ärzte, die ihre langen Erfahrungen mit der Impfung hinter 
sich haben; diesen gilt die Impfung als ein Verbrechen! 
(Schluß folgt.) 
fllr öffentliche Gesundheitspflege, populäre Zeitschrift für sanitäre 
Ulli Interessen. Dem Volkswohle gewidmet vom Herausgeber: Dr. D. Bisenz 
in W i e n. 6. Jahrgang. Alle 2 Monate l a / 2 Bogen in 4° mit latein. Lettern. Preis für 
Oesterreich fl. 3. —, fürs Ausland M. 6.—. 
Inhalt von Nr. 2 und 3: 
Über den Gebrauch von Brillen von Prof. E. Netoliczka, Schluß; das Schrot 
brot und die Ernährungsfrage von A. Lill, Schluß; A. Walkhoff, warum zerfallen 
die Zähne unserer jetzigen Generation so schnell und wie tritt man dem Zerfallen der 
selben entgegen; falsche und richtige Form der Fußbekleidung von W. A. Se cur ins, 
Schluß; Wohlbeleibtheit und Fettsucht; zur Behandlung des Schreibe- und Clavierkrampfes 
von T h. Schott: günstige Wirkung von Sinapismen bei einem Blatterukranken von 
Dr. Mehlhose; eine Reise mit der Jmpflanzette in ferne Lande von Dr. A. Bogt; 
Vaselin von Chesebrough; die Tuberkel-Bazillen. Vermischtes, Litteratur, Inserate. 
^ lim fett rifn» Dfeffciflftfi’l' Mustrirtes Wokksvlatt für Obstbau, Gemüsebau 
mUljUUjm. und Schulgartenwesen. Organ des Landesobst 
bauvereins für Niederösterreich, herausgegeben von Dr. Rudolf Stoll inWien. I.Jahrg. 
1882, monatlich 1 Nummer, 12 S. Lex. 8., mit lat. Lettern. Preis bei direkter Bestellung 
in Wien VI, Mollardgasse 41, fl. 1.—, M. 2, durch den Buchhandel fl. 1,20. 
Inhalt von Nummer 4—6: 
Obstbau: Schutz den Vögeln; das Umpfropsen der Bäume; das Düngen der Obst 
bäume; Aufbewahren von Backobst; Beitrag zur Obstkonservirung; über das Pimiren der 
Äpfel- und Birnbäume, Erdbeeren, das krautartige Piquiren, Kernobstsorten, neue Ver 
packung des Obstes, passender Dünger für Obstbäume; schwarze Kirschblattwespe; das 
Lockern des Bodens; das Abpflücken der Früchte, Johannisbeeren, Spalierbaumarten; 
Mittel gegen Ameisen, Mäusetod, Petroleum, Baumkitt für große und alte Wunden, rote 
oder grünliche Pusteln auf Birnblättern; Mittel gegen Maulwürfe; Garten-Gemüse 
bau. Anlage von Spargelbeeten, Konservirung von feinen Gemüsen, Champignonkultur: 
Düngung mit städtischem Abtrittdünger, Blumendüngen; Erwärmungsmittel für Treib 
kästen; Schwarzwurzel, Grassamenbau; Levkoye, Goldlack, Aufschießen des Kopfsalates zu 
verhindern; Grüne Erbsen und Fisolen zu trocknen, Spargelsprossen, Regenwürmer in den 
Ballin der Topfpflanzen, Kartoffelpflanzen, Schwarzwurzel; Hauswirtschaft; ver 
schiedene kleine Notizen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.