Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

Litterarische Besprechungen. 
13. Bäder-Almanach. „Mitteilungen aus den Bädern, Luftkurorten und 
Heilanstalten in Deutschland, Österreich, Schweiz und der angrenzenden Gebiete 
für Ärzte und Heilbedürftige. Unter Redaktion von Dr. Georg 
Thilenius, Arzt in Soden am Taunus. Lex. 8. 336 S. geheftet und in ele 
ganter rother Leinwandmappe. Frankfurt—Berlin. Verlag von R. Moste. Preis? 
Eine ganz originelle Bucherscheinung! — Im Vorwort mit Überschrift: 
„Was der Bäder-Almanach will" — sagt Thilenius: 
Die Bäder und Heilanstalten verwenden alljährlich mehr oder weniger große 
Summen auf die Anzeige ihrer Heilwirkung und ohne irgend welche Sicher 
heit zu haben, daß diese Annoncen von den maßgebenden Personen, den Ärzten, 
gelesen und beachtet werden. Diesem Übelstande abzuhelfen, ist der Gedanke des 
Herrn Mosse, und ihm praktisch en Ausdruck zugeben, beabsichtigt der Bäder- 
Almanach, indem er jene Anzeigen und Prospekte systematisch zusammen 
stellt und als ein wissenschaftlich geordnetes Ganzes dem praktischen Arzt in 
die Hand legt. Die reiflichste Überlegung und Beratung mit anerkannten 
Autoritäten des Fachs hat dahin geführt, das Unternehmen darauf zu gründen, 
daß die Badeverwaltungen die Druckkosten für die Prospekte selbst übernehmen; 
dadurch allein schien es ausführbar, jeder einzelnen Verwaltung die Möglichkeit 
zu gewähren, nach eigenem Ermessen den Umfang der Veröffentlichung 
§u bestimmen und allen Ärzten Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und 
den hervorragendsten Medizinern des Auslandes Exemplare vollkommen 
kostenfrei durch die Verlagshandlung zu übermitteln, zu welchem Zwecke die 
Auflage auf 30 000 Exemplare bemessen ist. (Und wo bleibt das Publi 
kum, [bk Heilbedürftigenj soll dieses leer ausgehen, kann dieses kein Exem 
plar zu seiner Orientirung, Belehrung und Selbstentscheidung bekommen, soll 
es immer nur von den Medizinern, seinen Leibhirten, abhängig sein? G. W.) 
Die Redaktion, welche der Unterzeichnete (Dr. Thilenius) übernommen 
hat, geht von der Ansicht aus, daß der Bäder-Almanach in keiner Weise die 
vorhandenen Lehr- und Handbücher der Balneotherapie überflüssig machen kann 
und darf. — Er soll vielmehr diesen als Ergänzung dienen, indem er haupt 
sächlich diejenigen Notizen der einzelnen Bäder bringt, welche in den streng 
wissenschaftlichen Werken unmöglich Platz finden können, aber nichtsdestoweniger 
dem Arzt, wie dem Kurgast von höchster Wichtigkeit sind. Ganz besonders soll 
der Bäder-Almanach alljährlich von den Neuerungen in der Einrichtung der 
Kuranstalten, im weitesten Sinne des Wortes von den VeränderungeNd der Reise 
verbindungen, des ärztlichen Personals re., Kenntniß geben. Vor Allem schien es, 
um dem Arzt ein Nachschlagebuch zu schaffen, geboten, die Prospekte systema 
tisch einem wissenschaftlichen Rahmen einzuordnen, wie folgt: 
1. Topographisches, kurze Angabe über Lage, Meereshöhe, Charakter des Ortes, 
Umgebung. 
2. Klimatische Mitteilungen. 
3. Angabe der Kur mittel und der zu ihrer Anwendung dienenden Heilan 
stalten, Apparate und Methoden. 
4. A u f z ä h l u n gder anderen am betreffenden Orte zur Behandlung kommenden Krank 
heiten. 
5. Bezeichnung der Badedirektionen und der am Orte praktizirenden Arzte. 
6. Angabe von G a st h ö f e n , Pensionen, R e st a u r a t i o n en , Preise, 
Unterhaltungen, Kurtaxe, Bäderpreise, Gottesdienst, Reiseverbindungen, Verkehrsmittel. 
Dr. Thilenius sagt, daß dieses Thema in einer großen Zahl, aber nicht in 
allen Einsendungen Beachtung gefunden und daher in Zukunft zu wünschen sei,
	        
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