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A b. in Sulza. Sie wünschen einmal im „N.-A." einen belehrenden Artikel über
'Blutvergiftung zu lesen. — Ihnen kann geholfen werden näch stens!
Herrn Diefenbach in München.., Sie bemerken bez. des Sichgekränkt-
f ü h l e n s Einiger durch Ihren Artikel „Über Kinderpflege", daß Ihnen Dr.
E d. Reich auf denselben geschrieben: „Ihren schönen Aufsatz las ich mit
vielem Vergnügen!" — Es scheint, daß Manche das Licht der Aufklärung
eben nicht ertragen können, und auf diese braucht man doch keine Rücksicht zu nehmen!
Antwort: Bitte aber doch in ferneren Artikeln alle theologischen Razzias zu vermeiden.
Ab. in Hainichen. Auch Sie gehören zu Denen, welche mit den Ansichten des
Herrn D. in seinem Artikel nicht einverstanden; daß es aber Leute giebt, die dem
selben zustimmen, nimmt Sie in heutiger Zeit nicht Wunder, wo mit dem Glauben an
"Gott so manches Gute verschwunden ist! Antwort: In dem D.-Artikel wird doch aber der
-Glaube an Gott garnicht angegriffen, überhaupt dem Begriff „Religion" gar
nicht zu nahe getreten, nur den Übergriffen der Kirche! Und das ist doch was Anderes!
Ab. Z. in Dresden. Sie verfolgen mit großem Interesse die Berichte über das
Befinden des Prinzen Albert und können sich nlcht genug wundern, daß bei
diesem jungen Patienten in so guten Verhältnissen seit ein paar Jahren die approb.
Heilkunst nicht vorwärts kommt und meinen, daß hier gleich von vornherein
das N a t u.r h e i l v e r f a h r e n mit fleischloser Diät wohl ein besseres Resultat
erzielt haben dürste, als was unterm 6. Juli wieder im Journal zu lesen war, nämlich:
„K. Hoheit hatten in der letzten Zeit wieder starke G e h i r n k o n g e st i o n e n , ver
bunden mit heftigem Fieber. Gegenwärtig haben sich diese Erscheinungen zwar
wieder verloren , die S ch l e i m h a u t b l u t u n g e n wiederholen sich aber immer
wieder. Der Prinz ist vor wie nach sehr schwach und der Appetit fehlt fast
vollständig. — Antw. Andere Leute sind auch der Ansicht und freuen sich, nicht mehr im
Nrzneiaberglauben zu stecken, sondern was Besseres, wenn auch weniger Gelehrtes, zu
wissen, das rechtzeitig und verständig angewandt, in solchen Fällen immer hilft!
Ab. in Hannover. Sie wünschen im „N. A." einen Artikel über „D i ä t u n d V er
halt e n einerSchwanger n". — Antw. Die Diät einer Schwängern ist dieselbe wie
vorher, wenn sie nämlich vegetarisch im v o l l st e n Sinne des Wortes gelebt hat,
nicht bloß in Bezug auf den Magen, sondern auch beziehentlich der Haut-, Lungen-,
und Muskelpflege, immer eingedenk, daß sie jetzt für 2 Organismen Sorge tragen
muß. Weiteres finden Sie in dem Buche Kinderpflege von Shew, Schettlers Verlag.
iw* Für Liebhaber von Prietznitzbüsten. Auf meine Mitteilung in voriger
Nummer (Briefwechsel) hat Herr Oberleutnant Ripper, Schwiegersohn von Prießnitz, in
Gräsenberg lebend, Protest eingelegt, indem nur von ihm Prießnitzbüsten (Kopien
der Originalbüste, welche Professor Bissen aus Copenhagen 1848 angefertigt hat) bezogen
werden können, da eine anderweitige Vervielfältigung der mir gesandten Büste picht
gestattet sei! Wenn mir das gleich beigefügt worden, wäre meine Anfrage beim Gyps-
gießer in Dresden ganz unterblieben, denn in dem Falle Hütte ich ja meine Büste für
die Kopien opfern müssen, was mir gerade nicht lieb gewesen; also man wende sich nach
Gräsenberg an Herrn Ripper wegen Bezugs von gelungenen Prießnitzbüsten;
wegen Bezugs von S ch r o t h b ü st e n muß ich mich noch erkundigen, da auch nach ihnen
bei mir angefragt wurde.
Für den Privat st rafentilgungsfonds weiter eingegangen: von Dr. jur. E.
in Breslau 20 Mark, und zwei weiteren Ungenannten je 5 Mark, wofür besten Dank sage!
Die Naturheilanstalt Klemensowka,
welche 14 Meilen südwäns von Krakau, 11 Meilen westlich von Neusander, 3V 2 Meilen
von d. Bezirksstadt Neumarkt in Galizien, in der westlichen Hälfte des polnischen Tatra
gebirges 850'in über dem Meere beim Dorfe Zakopane liegt, wurde 1880 von mir gegründet
und neuerdings bedeutend erweitert. Die Hauptgebäude sind das Kur- und Badehaus, worin
sich nebst den Räumen für die melhodische Wasserkur samt den Kasten«, Beltdampf- und
Sonnenbädern, über 30 Wohnzimmer zur Ausnahme von Gästen befinden. Weitere Auskunft
erteilt med. Dr. V. Pillselki, Besitzer und Leiter.
Verantwortlicher Redakteur, Herausgeber und Verleger: Gustav Wolbold in
Oberlößnitz bei Dresden. — Druck von Julius Reichel in Dresden.
Ausgegeben am 21. August 1882. Mit littcr. Beilage IV.