Volltext: Der Naturarzt 1882 (1882)

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gerade umgekehrt zu nehmen und man muß allerwärts betonen, daß gerade 
dieGeimpften laut der richtigen Statistik eine Gefahr für die Nichtgeimpften provoziren ! 
Ferner kann ich hier nicht unerwähnt lassen, daß in Stuttgart der Redakteur der 
„Homöopathischen Monatsblätter", A. Zöppritz, wegen Beleidigung von 4 öffent 
lichen Jmpsärzten zu 5 Wochen Gefängnis nebst 120 M. Geldstrafe und Tragung der 
entsprechenden Kosten verurteilt wurde! Das heißt: „Die Besprechung von Jmps- 
schädigungen hat Herrn Zöppritz einen Beleidigungsprozeß von 4 Impfern zugezogen, 
in dem er unterlegen ist, obwohl die angeführten Thatsachen au sich ganz wahr 
waren, woraus man die Lehre ziehen muß, bei Besprechung derartiger Borfätte äußerst 
vorsichtig zu sein, da der Impfer einmal das Gesetz für sich hat und dann noch eine Menge 
Hinterthüren, durch welche er sich leichter aus der Pa sehe ziehen kaun, als unsereins 
Beweise beibringen, daß er, der Approbirte, groben Fehler gemacht! Ich schicke seit 
ein paar Jahren alle Personen, die mir Kinder zuführen, welche infolge der Jmpsullg 
krank geworden sein sollen, stets erst zum Bezirksarzt, ehe ich sie in Behandlung 
nehme, damit jener sich eine Notiz von diesen Schädigungen mache! 
In der Schweiz sind die Mediziner daran, dem Volke ein neues Seuch e n - und 
Jmpfzwanggesetz aufzuhalsen, gegen welches das Volk sich aber ans Leibeskräften 
wehrt, Unterschriften dagegen sammelt, nämlich zum sog. Referendum, wonach bei 
einer gewissen Unterschristenzahl erst noch über die Annahme desselben oder seine Ver 
werfung eine allgemeine Abstimmung stattfinden muß. Aus Basel erhalte per 
Zirkular vom 7. d. M. die Aufforderung, zwecks Abfassung von zur Verwerfung 
des E p i d e m i e -I m p f z w a nggesetzes a u s e u e i n b e r Flugblätter mit Rat 
und That an die Hand gehen zu wollen, hauptsächlich handle es sich darum, aus der Feder 
von Ärzten und Statistikern gedrängte Artikel über: „die Unzulässigkeit 
des Impfzwanges, über dessen Schutzlosigkeit und Schädlichkeit mit statistischen 
Nachweisen aus verschiedenen Ländern, sowie — warum trotz aller gegenteiliger Beweise 
und Erfahrungen dennoch der Impfzwang in den verschiedenen Ländern ausrecht 
erhalten wird" zu erhalten, da die schweizerischen Pilleujesuiten die F nte gebrauchen, dem 
Volke glauben zu machen, sämtliche Ärzte seien für die Impfung uub n u r 
unwissenschaftliche Laien dagegen, welcher diabolische Schachzug bei boii 
eidgenössischen Behörden den Aussäst ig gegeben haben soll! Also so wollen dort einzelne 
von Humanität beseelte, aufgeklärte Laien das Volk, ihre bethörten Brüder, belehren, 
damit sie bei der Abstimmung im Juli nicht medizinisch reinfallen; aber auch die 
Ärzte rühren sich dort wiederum, damit ihnen dieses echte Jesuitenstückchen gelinge und 
haben kürzlich aus einer Versammlung in Zürich sich zugeschworen, mit allen Mitteln dahin 
zu trachten , dem ihrem Erwerb gar v o r t e t l h a s t e n S e n ch e n - I m p s z w a n g - 
Gesetz zum Siege zu verhelfen! 
Die Äugen der Jmpfgegner der ganzen Welt sind daher gegenwärtig aus die kleine 
Schweiz gerichtet; gelingt es unseren Freunden, diesem Gesetz dort ein Pereat zu erwirken, 
so muß dieses fröhliche Ereignis auch aus die Länder günstig zurückwirken, wo bereits 
ein barbarisches Jmpfzwanggesetz besteht, oder wo die so sehr daralt beteiligten un- 
humanen Mediziner ein solches durchzubringen sich bestreben! Also haltet euch wacker, 
ihr braven Schweizermannli und schlaget eure paar 100 verbissene Jmpfg-ßler bei der Ab 
stimmung glücklich nieder, wozu wir euch die besten Wünsche sende« ! W a n n in unserem 
deutschen Reichstage die Jmpffrage wieder zur Debatte gelangen wird, wissen die Götter, 
da angeblich immer wichtigere Sachen vorliegen und die meisten Abgeordneten iu 
dieser angeblich medizinischen Sache sich leider gar kein eigenes Urteil zuzutrauen scheine«, 
sondern lieber ein paar medizinischen Wortführern unbedingten Glauben schenke« ! Hier 
liegt der Hauptknoten, warum es dort nicht vorwärts geht in dieser Angelegenheit! 
Briefwechsel von und mit Allen. 
Ab. in Gnaden fr ei. Sie schreiben: Victoria, das Wasser hat gesiegt uub nun keine 
Rede mehr von einer kostspieligen Badereise meiner Frau in diesem Sommer! Nach Em 
pfang Ihrer Zuschrift mit vorgeschriebenem Kurplan begännet: wir die Kur mit Sitzbad, 
nächtlichem Leibumschlag, früh Ganzeinpackung und darauf folgendem Halbbad, sowie verord 
neter reizloser Diät und kann ich Ihnen den allerbesten Erfolg heute berichten! 
Meine Frau sühlte sich schon nach den ersten 8 Tagen ganz bedeutend munterer, die un 
regelmäßigen Darmsunktionen verloren sich und ist der Stuhlgang ein ganz regelmäßiger 
geworden, Appetit und Schlaf ist auch völlig in Ordnung und die Nieren Habensich eben 
falls beruhigt, infolge dessen ist auch die trübe GemiitSstiiilllttMg einer heiteren Lebens-
	        
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