Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

Posten noch länger plagen solle, 
ein paar Jahren all xatros gehen müsse; 
, ihm die Sachlage vorstellen und bis 
Pstngpen ooer etwas fpater fernen Posten ganz aufgeben und dann auf einige 
Monate nach Dresden kommen, um einer gründlichen Kur sich zki unterwerfen, 
damit er wenigstens die paar Jahre, die er noch zu leben habe, noch so leidlich wohl sich 
befinde und nicht elend dahinsiechen müsse; er wolle, wenn es ihm dann besser gehe, 
auch nicht gerade müßig sein und den Faullenzer spielen, sondern gern einen leichteren 
Posten annehmen, wenn sich ein solcher für ihn finden sollte; was ich dazu sage? 
Meine Antwort l autete: Bin wiederum mit Ihnen einverstanden, aber ich bitte 
mir aus, daß Sie mir nicht wieder nach 4 Wochen davonlaufen, sondern 
mindestens 3 Monate fest ausharren, um so weit zu kommen, daß Sie zum 
Abschied mit mir auf den Königstein hinauf marschiren können! — Was sagen 
L>ie? — so weit wollen Sie mich bringen, daß ich vom Bahnhof Königstein 
auf die Festung hinauf marschiren kann? Nun, das lasse ich mir gefallen, er 
widerte Herr M., mit einem solchen Kurresultat bin ich zufrieden, mehr ver 
lange ich bei Gott nicht! — Wir gaben einander darauf die Hände und ich 
rief dem Herrn, während er die Treppe hinunterging, noch nach: Also nach 
Pfingsten einrücken und im September stoßen wir auf dem König stein mit 
ächtem Pilsner Bier an! (Schluß folgt.) 
Aviso an die Ritter vom Rüsche: 
Fünfzig Jahre gesund und kräftig ohne einen Bissen Fleisch! 
Daß der Mensch beim Genuß einer einfachen (resp. ganz fleischlosen) 
Nahrung lange leben und dabei auch a n st r e n g e n d e körperliche Arbeiten 
verrichten kann, beweist im Gegensatz zu dem heutigen sog. wissenschaftlichen 
Ernährungs - Dogma folgender exact beobachteter Fall, der in Nr. 2 des Chicago 
med. Journal von 1879 von einem Arzte berichtet wird; er lautet: 
Ein Irländer Namens Thompson war im Alter von 25 Jahren in den Staat Illinois 
gekommen und hatte damals aus Versehen eine ätzende Flüssigkeit genossen, welche Ver 
letzungen des Mundes, sowie des Schlundes bewirkte, und schließlich eine Oesophagus- 
strictur (Speiseröhreverengerung) zurückließ. Bei der Unmöglichkeit, feste Nahrung zu 
sich zu nehmen, mußte Thompson sich mit Milch und Cakes (Zwieback) begnügen, wovon er 
sich einen f l ü s s i g e n Brei machte. Länger als 50 Jahre genoß er nichts anderes, 
als dieses Nahrungsmittel und war dabei st e t s s o gesund und kräftig, daß er 
die anstrengendsten Arbeiten als Farme r verrichtett konnte! Abgesehen 
davon, daß der Mann selbst keine Ursache hatte, falsche Angaben zu machen, diese auch von 
den Angehörigen bestätigt wurden, konnte Schreiber dieses, der viele Jahre Hausarzt der 
Familie gewesen, sich von der mitgetheilten Thatsache überzeugen, die er von solch 
hervorragender Bedeutung hält, daß er sie zur Kenntniß der Practiker und Physiologen zu 
bringen sich veranlaßt fühlt. 
scher feuchter Halsumschlag — uralt! 
Ben-Akiba: Alles schon dagewesen! 
In dem neuesten Roman des Professors Georg Ebers „Die Schwestern", der in der 
ägyptischen Vergangenheit, also vor etwa 3000 Jahren spielt, kommt folgende 
Stelle vor, die mit einigen Auslassungen manchen Leser interessiren dürste: 
f '< r i Ci i t. ' n v r\v , * . » -
	        
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