Volltext: Der Naturarzt 1879 (1879)

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Beköstigung täglich 3 Mk.. Logis inet. Licht und Bedienung je nach 
Größe und Einrichtung 3—5 Mk. Gedruckte Prospekte sind von der Direktion 
zu beziehen. 
Von hier ging ich nach der Kur- und Wasserheilanstalt Dieten- 
MÜHle, deren ärztlicher Dirigent zur Zeit Dr. med. Arthur Zinkeisen 
ist und deren K u r in i t t e l laut Prospekt folgende sind: Kalt- und Warm- 
wasscrbehandluug, römisch-irische und Dampfbäder, comprimirte Luftbäder, 
Kiefernadel- und alle Arten künstliche Mineral- und andere Heilbäder, diäte 
tische Kuren, Heilgymnastik, Massage, Electricität. Die Anstalt ist ebenfalls 
Sommer und Winter geöffnet. Sie liegt in entgegengesetzter Richtung in 
dem Wiesenthale der Rambach, 100 Fuß über der Stadt Wiesbaden und ca. 
10 Minuten vom Kursaal entfernt. (Schluß folgt.) 
Correspondeiy mit Allen und für Alle. 
Ab. in L i n d a u. Schrotbrodprobe erhalten, Form sehr p r ü g e l i g , besser breiter 
und flacher; schmeckte auch salzig; werde Ihnen im Herbste eine Probe von hier mit 
bringen. Auf Ihre Bemerkung ,.der Umstand, daß östers in ein und demselben 
Aufsatz große und kleine Lettern a b w e ch s l u n g s w e i s e zur Anwendung kommen, 
bewirkt, daß ältere Personen, welche kleinere Schrift nur schwer oder gar nicht lesen können, 
solche Aussätze beim Durchlesen nicht zu Ende zu bringen im Stande sind. Meine unmaß 
gebliche Ansicht ginge nun dahn, taß in einem und demselben Aufsatze stets gleiche 
Lettern zur Anwendung zu kommen hätten, wobei ich gerne zugebe, daß bei Aufsätzen von 
nicht allgemeinem Interesse kleine Lettern anwendbar sein dürsten!" — diene Folgendes: 
der Wechsel der Schrift bezweckt einesteils bessere Unterscheidung, leichteres Auffallen 
der Citate re., anderntheils .Mau me r sparn iß , und ist für mich z. B. im vorigen 
Jahrgang mit einem Opfer von ea. 200 Mark, sage: zweihundert Mark — verbunden ge 
wesen z u Gunsten meiner Leser! Dafür gebührt mir doch wohl eher 
Dank, als Tadel! Lassen Sie sich eben das klein Gedruckte vorlesen! 
Ab. in Kurhessen. Sie haben zum Neujahr einen ganzen Sack voll Wünsche 
eingesandt, wovon ich aber nur einen hier besprechen kann, weil er A l l e betrifft, nämlich 
neben Vermeidung jeglicher Petitschrift wie Ihr Vorgänger, wollen Sie 
den „N. A." auch noch auf blauem Schreibpapier gedruckt haben, wie Sie solches zu Ihren 
Briefen nehmen, welche ich aber bei Licht Abends sehr schlecht lesen kann, wogegen 
ich in einigen Zeitungen Wünsche für Papier von s ch w a ch b r a u n e m T 0 n gefunden 
habe, welches den Augen am Besten zusage, auf dem auch bei Licht das Gedruckte sehr gut 
sich lesen lasse und, das, weil gar nicht gechlort, auch nicht brüchig werde wie 
schönes weißes; dazu würde ich mich nun eher verstehen, wenn es von der Mehrzahl 
gewünscht werden sollte! 
Herr Oberl. Ripp er in Gräfenberg. Sie schreiben: Im Artikel „Ein be 
rühmter Mediziner" in Nr. 11 v. vor. Jahr S. 167 haben Sie ein Citat aus M u n d e's 
Hydrotherapie über die r 0 h e, alte Prießnitz 'sehe Methode gebracht, aber mit 
Unrecht, da derselbe kein unparteiischer Gewährsmann ist , wie aus R a u s s e 's 
Schrift „Wasser thut's freilich" S. 105 hervorgeht; übrigens müssen die Übeln Folgen 
der P r i e ß n i tz 'schen Methode bei Dr. M unde doch nicht so arg gewesen sein, da er 
ja im Greisenalter zum dritten Mal ge heirathet und noch drei Kinder gezeugt 
hat! Es ist über Prießnitz viel Wahres und Falsches in die Welt geschrieben worden, theils 
im e h r l i ch e 11 Sinne, um diese neue Heilslehre zu verbreiten , theils aus 
purem Eigennutz, um dem jeweiligen Schreiber einen neuen Glorienschein zu ver 
schaffen, so von Rau s s e, der frisch weg behauptet, daß Prießnitz das beruhigende 
Verfahren gar nicht gekannt habe, sondern solches erst von ihm erfunden worden sei, 
während S t u h l m a n n bestätigt, daß er solches schon ans dem Gräfenberg lange . v 0 r 
Rausse vorgefunden habe; ähnlich bei S t e i n b a ch e r , welcher durch Combination 
der so verschiedenen Methoden von Prießnitz und S ch r 0 t h etwas Besonderes 
bringen wollte und dadurch aber nur Vielen geschadet hat; Andere wieder legen mehr 
Gewicht auf die Diät, auf Licht und Lust und Dampf und betrachten das 
Wasser als Nebensache und — kuriren doch nicht besser als seiner Zeit der 
schlichte P r i e ß n i tz ! Wie mir ein wackerer Mediziner , der streng die Prießnitz'sche
	        
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