Volltext: Der Naturarzt 1879 (1879)

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seit 14 Jahren an einem B r u st h u st e n, welcher namentlich in der Schwangerschaft sich 
verschlimmere, und später beim Stillen so arg werde, daß sie ihr Kind nur kurze Zeit 
nähren könne; Einpackungen, Abreibungen, Fußbäder waren bis jetzt ohne Erfolg! Was 
hier zu machen? Antw.: Siehe vorstehende Votivtafel! Diese Frau leidet auch' an den 
s o e i a l e n Verhältnissen ; wenn sie eine „Gnädige" werden und sich bedienen lassen 
könnte, dann würde ihr wohl geholfen werden, so aber mag sie sich auf den Sommer freuen, 
wo die liebe Sonne für Alle gratis scheint! 
Ab. Frau W. hier. Sie haben sich über die Annonce vom 19. März in den 
„Dresdner Nachrichten" sehr gefreut, welche „Anerkennung und Dank" 
von Seiten der Eltern des Jahre lang lahm gewesenen Ed. Schilde enthält und wundern 
sich, daß so selten solche Veröffentlichungen geschehen. welche andere von der Staats- 
Heilkunde ebenfalls aufgegebene und hoffnungslos daliegende Kranke auf das ihnen un 
bekannte Naturheilverfahren aufmerksam machen! Antw.: Diese Danksagung war von mir 
nicht begehrt, kam mir selbst ganz unerwartet und freute mich gleichfalls um unserer 
Sache willen, die noch Vielen unbekannt und Manchen ein Dorn im Auge ist! Es ist mir 
auch schon vorgekommen, daß Personen bei Beginn ihrer Kur von s e l b st mir versprachen, 
sie werden nach Vollenduug derselben eine saftige Bekanntmachung in öffentlichen Blättern 
einrücken lassen; nun laufen aber solche Renommisten oft schon nach kurzer Zeit wieder aus 
der Behandlung, weil ihnen dieselbe nicht geschwind ein Wunder bewirkt, oder wenn sie 
nach geraumer Zeit mit einiger Anstrengung und Entsagung gesund geworden, nicht 
gemacht worden sind, dann wollen sie Nichts mehr von ihrem Versprechen wissen und würden 
s i ch noch eine Danksagung gefallen lassen! Andere wieder geniren sich gewaltig vor ihren 
früheren Aerzten, denen sie durch eine solche Veröffentlichung schaden würden, ob 
gleich sie ihnen geschadet haben! Nach Stetbefällen liest man aber sehr oft 
Danksagungen für die viele Mühe, die sich die Aerzte gegeben haben — für einLeichen- 
t u ch! Das sind so menschliche Eigenthümlichkeiten, die z. B. bei den Hunden nicht 
vorkommen ! Da schreibt mir unlängst ein Schullehrer in Sachsen, der mir voriges Jahr seine 
Tochter in Behandlung gegeben, die bei einem Falle auf der Treppe den Arm gebrochen, 
auch über Stiche in der Brust klagte und eine Balggeschwulst am linken Vorderarme hatte 
— ein halbes Jahr nachher: „Bezüglich meiner Tochter kann ich Ihnen die freudige Mit 
theilung machen, daß sie wieder recht kräftig ist, der Arm schmerzt nicht 
mehr und die Balggeschwulst ist auch verschwunden! Vivat Waffen 
und Ve getarianismus!" Als ich ihn nun bat, er möge mir diesen Fall der 
Wahrheit gemäß für den „dt. A." ausschreiben und mit seinem Namen unterzeichnen, da 
erhielt ich die Antwort: Recht gerne wollte ich Ihrem Wunsche nachkommen, wenn ich hier 
auf dem Lande nicht zwischen sechs Approbirten säße, die mir darob ein schönes Gesicht 
machen würden!" — Also nicht einmal in den „N. A.", den seine sechs Approbirten sicher 
gar nicht zu lesen kriegen, wagt dieser ängstliche Mann zur Aufmunterung für Andere seine 
physiatrischen Erfahrungen mitzutheilen! Und der Hahn krähte erst einmal, als den Herrn 
sein Jünger schon drei mal verrathen hatte!! Auch nicht übel! 
Ab. C. T. in K l a u s e n b u r g. Ihr Controversfrageartikel findet in 
nächster Nummer Ausnahme am Schluffe desjenigen über Diphtherie. 
Inserate. 
UatilrheilanMl Mertsbab bei Chemnitz i. L, 
das ganze Jahr geöffnet, 
wird für Regenerationskuren, Heilung akuter und chronischer Krankheiten, auch solcher, 
welche medizin-ärztlicherseits für unheilbar erklärt sind, mittelst einfachem Naturheilver- 
sahren durch feuchte Wärme, vegetarianische Diät, Heilgymnastik, Galvanismus empfohlen. 
Prospecte gratis. Geeignete Unbemittelte können, so weit thunlich, die von Herrn Eommerzien- 
rath von Zimmermann gegründete Freistelle erhalten. me( ^ Meyner 
Ein Vegetarianer, Schlesier, gut empfohlen, mit dem Handelsgeschäft und der Feder 
vertraut, der sich körperlicher Verhältnisse halber selbstständig machen muß, sncht ent 
sprechende sichere Stelle, zu der kein erhebliches Vermögen erforderlich ist, und bittet 
menschenfreundliche Gesinnungsgenossen herzlich, ihm hierzu behilflich zu sein. 
Ges. Off. unter A. 1000, befördert die Exp. d. Ztg. 
Verantwortlicher Redakteur, Herausgeber und Verleger: Gustav Wolbold in Dresden, 
Rosenstraße Nr. 34, III. E. — Druck von Julius Reichel in Dresden. — 
Für den Buchhandel zu beziehen von Theobald Grieben in Berlin. 
Mit liter. Beilage II. Ausgegebm am 18. April.
	        
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