Volltext: Der Naturarzt 1879 (1879)

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Erklären doch englische Aerzte und andere Parlamentsmitglieder vor demselben schon vor 
langer Zeit, das; der Impfzwang den Kindermord gesetzmäßig macht! 
Selbst das Bedenken der Schädigung der eigenen Autorität und daß der von tausend Zungen 
geleckte große Mftzllplltzft (Allopathie) einigen Abbruch indirect erleiden könne, wird dann 
nicht die gewiß ehrenhast denkende Majorität des ärztlichen Standes abhalten, gegen die 
an sich schädliche volkswirthschastlich unzulässige Operation Front zu machen, wie es die 
preußischen T h i e r ä r z t e bereits vor 5 Jahren bei der Lämmerimpfung mit Ersolg 
gethan haben. Mit dem Falle der Krone des Unsinnes mag dann auch die 
Wurzel etwas mit betroffen werden; es bleibt immerhin noch genug zu thun bis zur Ausbreitung 
vernunftgemäßer Ansichten über richtige Körperpflege in gesunden und kranken Tagen!! 
Rufen wir dem Herrn Oppenheim hiemit ein Bravo zu. er hat feine 
Vertheidigung wegen unterlassener Impfung recht gut gemacht und möge jeder 
Familienvater, der seine Kinder dem deutschen Jmpfmoloch nicht in den 
giftigen Rachen werfen will, ein Exempel daran nehmen, dann wird's mit dem 
heillosen deutschen Impfzwang? bald Matthäi am letzten sein! — 
Corrcspondeiy mit Allen und für Alle. 
Ab. G. R. in B u k a r e st. Brief erhalten und nach Wunsch weiter befördert. Was 
Ihre Mittheilung über den Baunscheidtismus (Nadelinstrument mit mysteriösem Oele) an 
belangt, so kann ich Ihren Enthusiasmus dafür nicht theilen, denn es ist keine rationelle 
Heilmethode, sondern eine Art „Tezeler", die vom pfiffigen Erfinder mit dem Oele tüchtig 
ausgebeutet wird! 
Ab. Student in P e t e r s b u r g. Es bleibt bei meiner Antwort in Nr. 2 bezüglich 
der Abhandlung „Geschlechtskrankheiten"; es sind zu Viele gegen die Auf 
nahme und diesen kann ich doch kein Aergerniß geben. 
National Anti-Compulsory VaccinationLeague in Cheltenham. Ereifern Sie 
sich doch nicht über mein Schlußwort S. 25 von G e r m a n n ' s Nachruf! Eben weil 
ich es mit dem Manne g u t meine, bedaure ich, daß er 51t seinem doppelten Schaden in 
der Jmpsfrage den M ä r t y r e r gespielt! Die Zeit dieser Heiligen ist vorüber! Wirft 
sich doch auch kein Römer mehr in eine vulkanische Spalte!! Wenn gescheidter die Sache 
angegriffen, könnte G. noch leben und die Antiimpfagitation noch weiter fördern bis zum 
Siege über die elende Zwangsbande!! 
Ab. O. H. in Leipzig. Ich bin der Ansicht, daß jeder Arbeiter seines Lohnes 
werth ist und daß gerade Vereine, die unsern Prinzipien huldigen, es sich zur Ehren 
sache machen sollten, unser Organ durch Abnahme einer größeren Anzahl gegen Bezahlung 
zu unterstützen und so am Leben zu erhalten helfen, statt sich 1 Exemplar schenken 
zu lassen, aus das es uns im Grunde nicht ankommt, wenn es nicht der Eonsequenz wegen 
wäre! Aber wenn Alle ein Exemplar geschenkt haben wollten, was soll daraus werden? 
Ab. inGalrzie n. Sie beklagen sich, daß, während in Deutschland Petitionen 
um Petitionen an den Reichstag um Aufhebung des Impfzwanges einlaufen, 
in der „Wiener medizinischen Presse" v. 16. März auf die Nothwendigkeit der 
Einführung des Impfzwanges auch in Oesterreich hingewiesen und betont 
wurde, daß man nicht begreifen könne, warum man mit dem Volke soviel Rücksicht haben 
und ihm seinen freien Willen in dieser Beziehung lassen solle! Was die medizinische 
Fakultät in ihrer Weisheit (?) einmal für gut befunden, das müsse zum Besten des 
Volkes ohne Weiteres durchgeführt werden! — Antw.: Gar nicht übel, das riectit ja recht 
mittelalterlich; schade, daß man solcher Unverfrorenheit nicht mit gleicher Münze heimzahlen 
darf! Wenn nur die Menschen etwas gescheidter wären, könnte eine solche „approbirte" 
Anmaßung gar nicht vorkommen. 
Ab. in B ö h m e n. Sie wünschen eine Abhandlung über die Behandlung der Po den 
mit Wasser. — Schon im Jahrgang 1875 finden Sie selbige ganz ausführlich, wie auch 
Anleitung zum Impfschutz. 
Ab. Dr. P. in Lemberg. Sie beklagen sich über die R ü ck kehr des Vegetarianers 
A. Rlkli zur gemischten Ko st und wollen denselben deshalb im „Naturarzt" attakiren. 
— Bitte, warten Sie Nr. 5 u. 6 ab, worin Sie seine „ Nechtferti g u n g " finden werden; 
nach deren Lesung mögen Sie ihn trumpfen, aber hübsch fein, damit Professor R e c l a m 
nicht Recht bekommt, der da behauptet, die Vegetarianer können ohne Begeiferung keinen 
Streit ausfechten! 
Ab. E. in W a l d h e i m. Sie fragen um Rath für eine Frau von 28 Jahren, die seit 
einem halben Jahr an K n i e s ch w a m m leidet, den sie sich wohl durch Knieen beim Scheuern 
zugezogen, und den medizin-ärztliche Hilfe bis jetzt nicht beseitigt. Auch leidet dieselbe
	        
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