Volltext: Der Naturarzt 1879 (1879)

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— ® n ^ e 9 U *' gut — fuhr ich Abends von Gotha recht befriedigt mit dem 
Schluß meiner Reise über Leipzig nach Dresden zurück und will hier nur noch 
bemerken, daß ich im Sinne habe, Heuer wieder der vom 18.—24. September 
in Baden-Baden tagenden Naturforscher-Versammlung beizuwohnen, 
wohln ich den Weg durch die Schweiz zu nehmen gedenke, wenn mir nicht 
wieder ein Strich durch die Rechnung gemacht wird, wie voriges Jahr! — 
Correspoitdeit? mit Allen und für Aüe. 
An mehre resp. alle Abonnenten. Eine Aenderung in der Zusendung des „N.-A." kann 
stets nur Mit Beginn eines Jahrganges stattfinden, da die Versendung durch den Buch- 
l) ci it t) e I lediglich Sache des Herrn Grieben ist, an den ich allmonatlich nach Erscheinen 
eurer Nummer sofort die begehrte Anzahl Exemplare schicke, welche er dann wieder, an 
die einzelnen Sortimentshandlnngen versendet, während ich von hier aus nur an die 
Abonnenten expedire. welche bei mir direct bestellt haben; daß nun die Nummern auf 
dem Wege des Buchhandels n i ch t so rasch in die Hände der Abonnenten gelangen können, 
ist klar und läßt sich nicht ändern, daher alle deshalb bei mir einlaufenden Beschwerden über 
spätes Eintreffen nutzlos sind! Wer den „N.-A.^ rasch haben will, muß ihn eben Anfang 
Januar bei mir direct bestellen! — 
Ab. in Breslau. Sie danken mir extra für meinen Rath: bei Behandlung 
Ihres anBright 'scher Nierenkrankheit laborirenden Sohnes doch ja mit fleisch 
loser D i ä beharrlich fortzumachen und alle Welt nach Belieben deshalb ihre Glossen 
machen zu lassen — denn dadurch glauben Sie jetzt auch das schöne Kurresultat wesentlich 
befördert zu haben! Antw. Es freut mich, daß Sie jetzt zu d i e s e r Erkenntniß gekommen 
sind; aber was wird O m n i v o r e N i k l i dazu sagen? 
Ab. Dr. me die. Sch. in L. Sie schreiben: Die letzten Nummern Ihrer Zeitschrift 
waren recht gut und recht originell, besonders erfreut mich die gesunde Abfertigung des 
Arztes der großherzoglichen Herrschaften; nur mußten diesem Manne Die betreffenden Nummern 
auch zugesendet werden. Nicht einverstanden bin ich mit Ihren satirischen Ausfällen 
gegen die Unzulänglichkeit unseres medizinischen Wissens, beispielsweise in Sachen 
der D i p h t h e r i t i s; die ausgezeichneten Forschungen über Bacterien z. B. darf man doch 
nicht atlzugering anschlagen und gerade die Diphtheritis wird von dieser Seite ihr hellstes 
Licht zu erwarten haben; ich meine, vor solchen hochwissenschaftlichen Leistungen, vor solchen 
mühevollen Geist erfordernden Arbeiten darf auch ein Wasserarzt den Hut abziehen; baut 
ja in der That die ganze Wasserheilknnde auf diesem von tüchtigen Medizinforschern gelegten 
Grunde und sind ja Ihre hübschen und so klar verständlichen Anssätze über die Lungen rc. 
nur Recapitulationen von dem, was die Mediziner erst mühevoll erforscht haben! So sehr 
ich Ihr Wirken und Ihre Tüchtigkeit schätze, ebenso wenig möchte ich wirklich verdienstvolle 
Männer angreifen lassen. Ihr Angriff auf die V i v i s e c t i o n e n ist nicht ganz gerecht! 
Was machten Sie und wir, wenn wir z. B. die Lehre voil dem Kreislauf des Blutes, wie wir 
sie heute kennen, nicht hätten? Und doch ist diese Lehre nur das Resultat von Vivi- 
s e c t i o n e n. Am Krankenbette genau zu wissen, w o der Schaden sitzt, ist gar angenehm, 
ist moralisch wohlthuend und daß hierzu tüchtige pathologisch-anatomische Kenntnisse nöthig 
sind, das werden Sie zugeben. Wir wissen noch Vieles nicht, das ist ja wahr, was wir 
aber wirklich wissen, das wollen wir doch dankbarst hinnehmen; denn auch Sie können es 
nicht entbehren; die ganze Anatomie, die ganze Physiologie, insbesondere die Lehre von 
dem Stoffwechsel, von der Verdauung re. sind doch Arbeiten der Mediziner, Arbeiten, zu 
denen ein außerordentlicher Aufwand von Geist gehört hat, ohne welche auch Sie nicht im 
Stande gewesen, die Lehre von der Wasseranwendung in so vorzüglicher Weise auszubauen. 
Nehmen Sie diese Herren mit ihrer Therapie soweit möglich mit, nur erkennen Sie aber 
auch das Anerkennenswerthe an; das nützt besonders dem medizinischen P u b l i k u m 
gegenüber; und gerade bei diesem müssen Sie als echter Humanitätsjäger Boden zu ge 
winnen suchen! Verzeihen Sie die hingeworfenen Worte; ich achte Sie zu sehr, als daß ich 
meine wahre Meinung vor Ihnen verstecken sollte! — Antwort: Meinen schönsten 
Dank für diese Ihre schmeichelhafte Zuschrift, welcher Sie von Zeit zu Zeit eine Fort 
setzung folgen lassen mögen. Ich habe au Prof. Oertel die betreffenden Nummern 
gesandt, ebenso an die kronprinzlichen Leibärzte, aber selbstverständlich keine Antwort 
von ihnen erhalten! Was meine satirischen Ausfälle anbelangt, so erlaube ich mir selbige 
blos da, wo vergängliche gewagte Hypothesen als positives Wissen ausgegeben und 
darauf hin mit fabelhafter Dreistigkeit gefährliche Experimente mit Menschen
	        
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