Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

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wird und einige Wörter — „aber nur einige" — lauttreu geschriben, 
bei seinen Lesern einzuschmuggeln versucht. Es ist also sicher kein zu tolles 
Unterfangen von mir, wenn ich im „N.-A." den leisen Versuch gemacht, der 
zeitgemäßen Schreibreform „ein bischen" Rechnung zu tragen, womit ich 
natürlich keinen Zwang ausüben, sondern blos zeigen will, daß cs au meinem 
guten Willen nicht feien würde, wenn die Majorität meiner Leser 
damit einverstanden wäre, daß der „N.-A." in vorerst gemäßigter Weise 
und einstweilen mit Beibehaltung der deutschen Lettern sich diser Schreib 
reformation anschlüßt, resp. der Zukunftsortografi huldigt. 
Somit komme ich schlüßlich zu dem Vorschlage in Güte, daß mir Jeder 
und Jede mit Aufwendung von 5 Pf. mittelst Postkarte seine Willensmeinung 
recht bald kund geben möge, ob ich von Nr. 4 an 
a) wider zur momentanen landläufigen Schreibweise zurückkeren oder 
b) in der begonnenen Schreibrcform fortfaren soll. 
Damit wäre dem obigen Motto entsprochen und der Fride zwischen uns 
ferner ungetrübt, was mein aufrichtigster Wunsch ist. — G. W. 
Keine Veinoperatisn und fort mit den Knicken! 
Meine erste oder Jungfer kur nach fisiatrischer Weise, 
von 
Hnstav Wokvotd. 
Motto: 
Was kein Verstand der Verständigen siht, 
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt. 
(Fortsetzung.) 
Madame C., Mitte der 40er Jare stehend, erzälte mir bei meinem ersten — 
Besuche Folgendes *): Ich bin Mutter von 4 Kindern, in meinen Jugendjuren 
und bis znm Jare 1848 meist gesund gewesen, habe auch die Kinderkrankheiten 
gut überstanden. In jenem Früjare bekam ich eine Halsentzündung, welche 
medizinisch behandelt (Calomelbchandlnng?) nach, einigen Wochen glücklich be 
seitigt wurde, Nach Verflus von ein par Monaten spürte ich aus einmal 
im rechten Beine am Fusgelenke einen leichten Schmerz, welchen ich 
. anfänglich gar nicht beachtete, und erst als er stärker wurde, consultirte ich unsern 
Hausarzt deshalb, welcher mich aber mit den Worten tröstete: den wollen- 
wir bald weg bringen! Er verschrib mir eine Salbe zum Einschmiren 
an der betr. Stelle, woraus aber der Schmerz sich nicht verlor; darauf wurde 
eine andere Salbe verschriben, auf welche der Schmerz aber wiver nicht wich, 
dagegen schwoll nun der F u s an, wogegen dann eine neue Salbe und 
Pulver innerlich verschriben wurden, was aber Alles ebenfalls — Nichts 
helfen wollte, denn der Schmerz blib nach wie vor und die Geschwulst eben 
falls, inzwischen waren mere Wochen vergangen, one daß die geringste Besser 
ung sich zeigte, worauf mein Hausarzt erklärte: jetzt müsse operirt resp. 
geschnitten werden! Als ich mich dazu nicht verstehen wollte, rit er 
mir den Besuch eines Taunusbades an, was ich mir eher gefallen ließ; auf 
Anmerkung. Rach langem Suchen finde ich zu meiner Freude mein e r st e s K u r b ü ch - 
lein doch noch vor, in welchem ich Notizen über die Behandlung von meren Patienten bis 
Mitte 1853 gemacht hatte und worunter auch welche über obige Patientin, Frau Hof -- 
kammerrätin C. aus W. im Grsh. Hessen sich befinden, ich muß also bitten, das, 
was ich in vor. Nummer über den Zustand dersclbeit aus meiner Erinnerung 
gesagt, dahin zu korrigiren, damit es klappt! G. W.
	        
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