Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

Der llatiuayt. 
für 
naturgemäße Behandlung des menschlichen Körpers 
in gesunden und kranken Tagen. 
Herausgeber und Redaclör: Gustav Wvlbold in Dresden. 
Mitredactör: Theodor Hahn auf der Waid bei St. Gallen. 
1878. 
.1» Ä. 
Monatlich erscheint eine Nummer L 1 Bo^en: ferner jedes Virtcl- 
jar eine lit. Beilage von ebenfalls 1 Bog.; somit järlich16 Bogen. 
Preis für ganz Deutschland 5 Ulk.; für Oestcrreich 3 fl. Pap.: 
für die Sch w e i z 6 fr. 50 C. Zu bezihen: d i r e c t v. H e r a u s g e b e r 
mit Franco-Zusendung per Post bei Franco - Einsendung des Be 
trages. sowie d. d. Postu. d. Buchhandel. Einzelne Nummern40 Pf. 
Inserate: die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf. 
Sibzenter 
Jargaitg. 
Nebruar. 
Inhalt: Votivtafel: G. Fr. Kolb und Dr. Oidtmann. 
1. Zur Beruhigung und Rechtfertigung wegen der neuen Schreibweise! 
2. Keine Beinoperation re. Fortsetzung von G. W o l b o l d. 
3. Mein Besuch bei der Doctorbäurin in Mariabrunn. Fortsetzung. 
4. Luft, mehr Luft, ich ersticke!. Fortsetzung von G. W. 
5. Impfung und Slfilis von Dr. I. Hermann, mit Nachtrag von Q 
Evrrefpondenz, Inserate. 
W. 
Votivtasel. 
(Schluß von voriger Nummer.) 
. Noch kurzer gefaßt, läßt sich die Sache so ausdrücken: 1) eine wissenschaftliche 
Begründung ^der Jmpslere ist noch immer nicht gelifert; 2) eine empirische kann 
möglich sein, allein gerade die großen Zalen, womit so vile Jare hindurch dem ärztlichen 
und nichtärztlicheu Publikum imponirt ward, sind unhaltbar; 3) die Impflinge sind, 
allerdings in verhältnißmäßig nicht häufigen Fällen, der Gefar einer Sifilisüber- 
impfung, dagegen in nichtsweniger als seltenen Fällen der weiteren Gefar aus 
gesetzt, daß in inen andere Krankheiten erzeugt oder geweckt oder mindestens, daß sie für 
diselben empfänglicher gemacht werden! Unter disen Verhältnissen, und da vile, tif 
eingreifende Punkte, insbesondere die statistischen B e w e i s m o m e n t e, keineswegs, 
wie man wol früher annam, außer Zweifel gestellt sind, scheint uns das Mindeste, 
was gefordert werden kann, aber auch gefordert werden must: 
1. Eine unbefangene und gründliche neue Prüfung der ganzen Jmpffrage, 
L Aufhebung des Impfzwanges, vorerst wenigstens insolange, als der Stat nicht 
un Stande ist, volle Garantie zu gewttren gegen die Möglichkeit einer Mitüberimpfung 
gefarlrcher und vorzugsweise widerlicher anderer Krankheiten! 
G. Fr. Kolb in „Zur Jmpffrage", Leipzig 1877. 
. Zur rechten Zeit für aber ein neuer Kampfgenosse der Jmpfgegner, der Statistiker 
Kolb, mit vernichtender Kritik in das anonime Rückzugsgeplänkel der Männer der Wissen 
schaft hinein und verwis es aus der Arena der Statistik als aus einem Gebite, welchem 
die Mediziner nicht gewachsen sind und in welchem sie nur Verwirrung anstiften! 
Daß aber unsre Reichsmedizinalverwaltung disem ernsten Manrufe eines der ersten Sta- 
Ustiker Deutschlands noch so wenig Gehör schenkt und daß die impffreundliche Fachpresse die 
Schrift Kolbas totschweigt, das läßt uns erkennen, welcher Aufwand an geistiger Arbeit 
heutzutage noch dazu gehört, eine g e m e i n s ch ä d l i ch e Jrlere , wenn sie' einmal in 
den Köpfen der „ A u t o r i t ä t e n " Wurzel geschlagen , wider aus der Welt zu 
schassen! Dr. H. OidtttlUtttt in 
„W e s h a l b ich meine Kinder nicht habe i m P s e n lasse n".
	        
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