Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

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3. bci Krankheiten des Nervensystemes, Hysterie, Krankheiten der weiblichen 
Geschlechtsorgane, weißem Fluß rc.; 
4. bei rheumatischen und gichtischen Leiden, Blntarmuth und Bleichsucht. 
Der Heilung (?) dieser Z»stände verdanke Ems seinen 
Ruhm (?) seit Jahrhunderten! — Wer's glaubt! — 
In Grieben's Reisebibliothek Nr. 61. „Bad Ems", Rathgeber 
für seine Kurgäste — finde ich nämlich noch weitere Kurmittel ange 
geben, die sonst ja gar nicht nöthig wären: 
1. Kaltwasserbehandlung (Hydrotherapie); auf Veranlassung mchrer 
Aerzte hat die „König Wilhelms-Fclsenquelle" alle Einrichtungen 
für Kaltwasserbehandlung getroffen; dieselben waren so zeit 
gemäß und haben sich derart bewährt, daß schon nach der ersten 
Saison umfangreiche Erweiterungen erforderlich waren! 
Leider erlaubte es mir meine Zeit nicht, mir dieselben zeigen zu lassen; 
aber unterlassen wollte ich diese Notiz hier nicht, damit man weiß, daß Ems 
den Gräfenberg noch zur Hilfe gerufen hat. 
Es werden hier gegeben: Einwickelungen, Voll- und Halbbäder, Sitzbäder, 
gewöhnliche und fließende, Abreibungen, Abklatschungen, Regciidouchcn, Strahl- 
douchen (warme, kalte, schottische rc.). 
Somit ist Jedem Gelegenheit gegeben, zur Sommerzeit an diesem Mode- 
kurort auch eine vernünftige Kur zu machen, wer nämlich vom Wasserheil 
verfahren und seinem eigenen Körperzustand Etwas versteht Und — viel Geld 
in seinem Beutel hat, denn — Ems ist ein theures Bad! 
2. Inhalationen von zerstäubtem Mineralwasser mittelst auf Hochdruck 
beruhender Apparate, 
3. Elektricität; einige der 14 hiersungirenden Aerzte besitzen Apparate 
für constanten und inducirten Strom und zögern nicht mit deren An 
wendung, wo sie gut bezahlt wird, 
4. Bäder in comprimirter Luft; dieselben befinden sich im Hotel 
„Ritzmann" und werden von dem im Hause wohnenden Dr. Lange 
überwacht, — 
5. Molken und Eselsmilch; aus frischer Ziegenmilch wird von einem Schweizer 
täglich frische Molke bereitet und früh und Abends warm aus dem Waldgebirge 
gebracht; frisch melkende Eselinnen stehen an einem bestimmten Orte parat. 
Bemerkung. Ferner heißt es: In der Regel genügt eine 3—6 wöchentliche Emser 
Trink- und B a d e k u r , um eine günstige Aenderung des Ern ä h r u ngsprocesses 
herbeizuführen und den Organismus zu stärken (?). Natürlich wird in den meisten 
Fällen die Genesung zunächst nur vorbereitet und bei hartnäckigen Leiden muß eine Kur 
öfters wiederholt werden. Es ist Thatsache, daß man sich bei strenger Befolgung der 
ärztlichen Vorschriften er st eine geraume Zeit nach dem Kurgebrauch der g ü n st i g e n 
Wirkungen ungestört erfreuen kann. Man muß darum auch nach Beendigung der Kur in 
vielen Fällen einer Nachkur sich unterziehen, die je nach Constitution und Krankheit ver 
schieden ist. Entweder wird das Trinken Emser Wassers zu Hause fortgesetzt, oder der 
Gebrauch eines Seebades, oft auch eines anderen Mineralbades verordnet. Zu einer 
Traubenkur giebt Ems selbst Gelegenheit! 
(Schluß folgt in einer der nächsten Nummern.) 
Correspondenj für Alle und in i l Allen. 
Ab. in Weimar. Schrotbrodprobe ist richtig angekommen, dasselbe ist mit zuviel 
Hefe gebacken und läßt sich deshalb gar nicht auf dem Brodhobel verschneiden, die Krume 
geht dabei in 1000 Atome auseinander; es fühlt sich auch zu leicht an; die Form wäre 
hübsch. An Weimar fuhr ich spät Abends vorbei, hatte keine Zeit zum Aufenthalte; danke 
schönstens für Ihre Einladung und Freundlichkeit.
	        
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