Volltext: Der Naturarzt 1878 (1878)

Der llatvrayt. 
für 
naturgemäße Behandlung -es menschlichen Körpers 
in gesunden und kranken Tagen. 
Herausgeber und Redacteur: Gustav Wolbold in Dresden. 
Mitredakteur: Theodor Hahn auf der Waid bei St. Gallen. 
1878. 
Monatlich erscheint eine Nummer n 1 Bogen; ferner jedes Viertel 
jahr eine lit.Beilag e von ebenfalls 1 Bog.; somit jährlich 16Bogen. 
Siebzehnter 
preis für ganz Deutschland 5 itlh.; für Oesterreich 3 fl. Pap.: 
für dieSchweiz 6fr. 50C. Zu beziehen: direct v. Herausgeber 
mit Franco-Zusendung per Post bei Franco - Einsendung des Be 
trages. sowie d. d. Postu. d. Buchhandel. Einzelne Nummern40 Pf. 
Jahrgang. 
December 
.1° 12. 
Inserate: die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf. 
Inhalt: Votivtafel: med. Dr. G. Voigt. 
1. Zweiter Nachtrag zu R i k l i. Gegenstück zu seinem Fall. S ch l u ß. 
2. Mein Besuch der rheinischen Wasserheilanstalten, von G. W. Fortsetzung. 
Correspondenz, Inserate. Bemerkung, Abonnement -Er n euer u n g betr. 
Literarische Beilage IV. 
Votivtafel. 
Ja, die Zeit naht, wo Eltern und Erzieher es allgemein als eine Pflicht erkennen 
werden, der Erzeugung, Ernährung und Erziehung der Menschen 
wenigstens einen Theil jener Sorgfalt und Gewisseuhaftigkeit, jener Ueberlegung und 
Sachkenntniß zuzuwenden, welche man schon seit geraumer Zeit höchst beeifert darauf ver 
wendet, Schafwolle, Pferde und Rinder zu veredeln, deren Erzeugung, Er 
nährung und Aufzucht in d u r ch d a ch t e r W e i s e zu übernehmen und vernunftgemäß, 
ausgestattet mit aller einschlagenden Erfahrungsweisheit, zu leiten! Zur Zeit scheint es 
aber, daß uns großes und starkes V i e h lieber ist, als kraftvolle und gesunde Menschen 
und schönes Ö h ft, und gefüllte Blumen angenehmer, als schöne. Menschen! Der Staat giebt 
uns hierin freietzand, daher muß der Antrieb von dem Einzelnen ausgehen, die 
Menschennatur durch sorgfältige Wahl der Gattin, durch Lebensordnung und Er 
ziehung zu veredeln und dabei wenigstens einen Theil der Sorgfalt, der Ueberlegung 
und Erfahrungsweisheit aufzuwenden, welche für die Verbesserung unserer Felder und 
Gär-ten, für die Veredlung von Pflanzen und Thieren aufgewendet werden. 
II kaut croiser les races (man muß durch Kreuzung das Blut auffrischen) ist ein 
h e i l i g-e s G e b o t in der rationell und vernünftig betriebenen Viehzucht, wer beob 
achtet aber diese bedeutungsvolle Erfahrungsthatsache und deren inhaltsschwere Tragweite, 
wenn es gilt, e i n e r e i ch e B r a u t a u s d e r nächsten Verwandtschaft h e i m z u f ü h r e n? 
Wie wenig Rücksicht wird, um nur ein einziges Beispiel anzuführen, auf die Erfahrungs 
thatsache genommen, daßdieSöhne mehr der Mutter und die Töchter mehr 
dem Vater nachschlagen? Und wie außerordentlich wichtig ist für Jeden die Kennt 
niß des eigenen Temperamentes, die Cultur und Zucht desselben, da hierauf der 
ganze Charakter des Menschen beruht! Diese Cultur und Zucht des Temperaments 
kann aber nur dann glücklich erreicht werden, wenn wir es kennen. Welches weite segens 
reiche Feld eröffnet sich hier für Eltern und Erzieher! — 
med. Dr. G. Voigt, in „Der Gesundheits-Rath", I. Bd.
	        
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