Volltext: Der Naturarzt 1877 (1877)

15 — 
ist's, daß Sie Fluxionen nach dem Gehirn haben und die Nerven zittern, die 
Muskeln tanzen vor lauter Begierde zu — arbeiten, wie ein feuriger Hengst, 
der gut gefüttert und tagelang nicht geritten oder vor einen Wagen gespannt 
und nicht ein paar Stunden hcrumgejagt wurde, daß der Hafer ihm wieder 
zum Leibe herausfährt, resp. verarbeitet wird! Da liegt der Haas im Pfeffer, 
Ihr Körperofen ist überheizt worden, die Prognose ist darum eine sehr 
günstige für Sic, Quecksilber oder sonst ein medizinisches Gift haben Sie 
nicht im Leibe, ebensowenig eine Contractur durch irgend eine Ausschwitzung 
in den Gelenken, der ganze Störefried ist also blos Ihre bisherige Luxus- 
c o n s u m t i o n, die nicht stetig Hand in Ha nd ging mit einer anstren 
genden körperlichen Beschäftigung, wodurch nun eine Masse 
Schlacken im Körper sich anhäuften, wie bei einem Ofen, der Monate lang 
geheizt und nie gereinigt worden ist, nun voll Ruß steckt und nicht mehr recht 
ziehen will! Ich müßte mich schwer täuschen, wenn Sie in ein paar Monaten 
die längste Zeit auf Ihrem Lotterbette gelegen, aber notabene — schmale 
Diät müssen Sie eine Zeit lang streng einhalten und neben Wasser 
behandlung muß noch Heilgymnastik in Anwendung gebracht werden, 
dann wird Ihnen sicher noch auf lange Zeit geholfen werden können! 
Und jetzt auf, marschiren wir einmal im Zimmer auf und ab, ich gab 
dabei seiner Frau einen Wink, ihren Mann gleich mir unter einem Arm anzu 
fassen und so gehalten schlich der Falstaff einmal das Zimmer auf und ab, 
verlangte dann aber stürmisch nach dem Sopha, wo er eilends der Länge nach 
wie vom Schlag getroffen hinpflumpfte und laut jammerte: oh! mein Kopf, 
oh! meine Waden! 
(Schluß folgt in nächster Nummer). 
Corresponden; für Alle und mit Allen. 
Ab. W. i. D. Sie schreiben: „Noch dazu ist der von vr. N i e m eher erwähnte 
Vegetarianer-Turnlehrer (Votivtafel in Nr. 11) Ihr Abonnent. Als ich N. kennen lernte, 
gab ich wöchentlich an die 40—46 Turnstunden, in denen ich so viel turnte wie die Schüler 
und noch dazu befehligte; der andere Erwähnte erfreut sich noch heute des besten Wohl 
seins ! Vor 14 Tagen habe ich einen Impfst rozeß gewonnen! Bitte um 
nähere Mittheilung, vielleicht können Andere daraus lernen; zum Voraus schönsten 
Dank! — 
Ab. i. K. Wo in Rom Schrotbrod zu bekommen sei? — Antw.: bei Ade, via Bel- 
siana 56. 
An Mehre. Sie schreiben mir: Zu jeder Zeit hat bei der Herausgabe und 
Zusendung des N.-A. die größte Pünktlichkeit geherrscht und ist man nach Verlauf 
von mehren Jahren daran gewöhnt! Wie verhält es sich denn nun aber mit Nr. 12, 
welche bis zum 80. noch nicht eingelaufen ist! Antw.: Ganz einfach, Nr. 12 war schon 
am 8. beim Buchbinder, jedoch liter. Beilage IV hielt mich länger auf, weil ich um diese 
Zeit durch Äkutkranke stark in Anspruch genommen war, deren Behandlung eben keinen 
Aufschub litt, dazu kamen die Feiertage, wo in der Buchdruckerei bekanntlich nicht gearbeitet 
wird, somit ließ sich die Versendung der Doppelnummer zu meinem eigenen 
Bedauern diesmal nicht früher ermöglichen, so sehr mir auch das pünktliche Erscheinen 
jeder Nummer, spätestens am 15. j e d e n M o n a t s , am Herzen liegt! Also Entschuldig 
ung wegen der unfreiwilligen Verzögerung! Auch der N.-A. hat mit des Geschickes Mächten 
zu kämpfen! 
Nochmals an Verschiedene. Ob denn die in Nr. 12 mitgetheilte Tanninpinse- 
l u n g auch zum Naturheilverfahren gehöre? Antwort: Warum denn nicht? Ich habe im 
Jahrgang 1873, Nr. 5, 6, einen pikanten Artikel über Diphtheritis und ihre physia- 
Irische Behänd l u n g geliefert und dort gesagt, daß zur Ablösung des charakteristischen 
g r a u w e i ß e n 11 e b er z u g s resp. Schimmelpilzes der Mandeln und des Gaumensegels 
das pure Wasser nicht genüge, sondern eine schärfere Flüssigkeit nöthig sei, weshalb ich 
mich bisher des verdünnten Kalkwassers dazu bediente, dort steht auch, daß das Bepinseln
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.