Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Aufforderung dinglich Subscrrption auf Graham s 
„Wissenschaft vom Menschen". 
Noch einmal bietet sich uns Gelegenheit, das klassische Werk unsres Altmeisters 
Graham auch in Deutschland im Druck erscheinen zu sehen. Eine renommirte 
Vcrlagshandlung hat sich unter der Bedingung, daß ihr eine gewisse Anzahl 
von Subscribenten gesichert werden, zur Uebernahme des Verlages bereit erklärt. 
Um der bekannten Einwendung, daß das Werk theilweise veraltet^sei, 
die Spitze abzubrechen, sei hier bemerkt, daß dasselbe von einem unsrer Dache 
günstig gesinnten Fachmanne zeitgemäß bearbeitet werden wird. Für 
neuere Vegetarianer wird hier noch einmal wiederholt, was Dr. Novy in 
St. Radegund über das Werk mir schrieb: 
„Es ist ein Werk von großem Werth, es ist die Bibel der Vegetarianer. Mit 
einer seltnen Gründlichkeit geschrieben, ist es klar, faßlich und von unwiderstehlicher Beweis 
kraft. Graham läßt nichts Zu wünschen übrig, er kommt jeder Einwendung zuvor; seinen 
Theorien folgen gleich die Hinweise auf bestätigende Erfahrungen, und aus wirklichen That 
sachen schöpft er wieder neue unbestreitbare Theorien. Die Schein-Argumente der Gegner 
weiß Niemand so zu entkräften, wie er; seine Arbeit ist ein Schatz für uns. Sein Urtheil 
bleibt immer objectiv, sein Ton immer würdevoll, seine Sprache edel und rücksichtsvoll bei 
Angriff und Vertheidigung, und das Ganze strahlt im Lichte einer Mission. Wir sollten 
Alles thun, um das Werk im Drucke erscheinen zu lassen." 
Subscriptions-Erklärungen, von wohlhabenden Gesinnungsgenossen wo 
möglich für mehre Exemplare, werden b a l d i g st erbeten und vom Unter 
zeichneten gern entgegengenommen. Möchte jeder Vegetarianer diese Gelegen 
heit, dem Andenken des wissenschaftlichen Begründers unsrer Lebensweise die 
pflichtgemäße Dank- und Ehrenschuld abtragen zu können, reichlich benutzen. 
Der Preis wird entsprechend mäßig sein. 
Oppeln, Schlesien, im April 1877. 
E. Weilshiiuser. 
Nachschrift der Redaction. 
Herr E. W e i l s h ä u s e r hat bei Einsendung obiger Aufforderung bei mir an 
gefragt, ob ich vielleicht Muth und Lust hätte, seine Uebersetzung des Graham'schen 
Werkes, welche ich vor 10 Jahren schon einmal mehre Monate hier zur Durchsicht hatte, 
einer nothwendigen zeitgemäßen Revision zu unterwerfen. Darauf habe ich ihm 
geschrieben, daß es mir eine große Freude und wirkliche geistige Erquickung machen würde, 
den Graham deutsch so herzustellen, daß das Laienpublikum seine vollste Befriedigung 
und reellste Belehrung, die Approbirten aber ihren heimlichen Aerger daran haben 
sollten, so prächtig wollte ich dieses anthropologisch-diätetische Werk mittelst Kapitel 
noten 2C. auf die jetzige Höhe der Wissenschaft hinaufbngsiren oder aber auch nach Um 
ständen stets beifügen, wo G r ah am zu seiner Zeit schon gescheidter war, als die heutigen 
Celebritäten der medizinischen Wissenschaft mit ihrem Fleisch- und Medi- 
kamentenzopf! Aber — woher die Muße nehmen zu dieser keineswegs geringen 
Arbeit, da ich so schon mit meiner persönlichen Praxis, der zahlreichen Correspondenz (mehr 
als 1009 Briefe jährlich) und der Herausgabe des „Naturarzt" zuthun habe? Ich 
muß daher, da Herr Weilshäuser mit E n e r g i e das Werk gefördert haben will, z u m e i n e m 
eigenen großen Bedauern daraus verzichten und einem Andern die Ehre und das 
Verdienst der Revision überlassen! — 
Dresden, Ostern 1877. 
G. Wolbold.