Volltext: Der Naturarzt 1877 (1877)

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Aufforderung an Vegetarianer ;ur Vetljciligung 
an der Gründung eines eigenen „Daheims" unter dem Namen 
„Thatijsienhos" dci Gernsbach a. Murg. 
Im Circulair, datirt April d. I., wird gesagt, daß im August vorigen 
Jahres von Gesinnungsgenossen eine vor 2 Jahren in der Nähe von Gerns 
bach (Baden, in der Mitte zwischen Baden-Baden und Herrenalb) solid gebaute 
Billa mit großem Obstgarten, eigener Wasserleitung für ea. 55,000 Mark 
gekauft worden sei. Damit nun das schöne Grundstück freies Eigenthum 
der Vegetarianer werde, denen es nach Belieben als Colonie, Pension 
und später als Waisenhaus dienen könne, haben Einige den Vorschlag gemacht, 
Antheilscheine zu 50, 100 und 300 Mark anzufertigen und selbige nach 
Einholung der staatlichen Genehmigung gegen bequeme Ratenzahlungen aus 
zugeben. Als Sicherheit für die eingezahlten Gelder würde das ganze 
Grundstück hypothekarisch verpfändet, und nach dem alljährlich zu 
Neujahr gemachten Rechnungsabschluß der Reingewinn unter die Inhaber 
der Scheine vertheilt werden; da gar keine Verwaltungskosten gerechnet werden 
und der wirthschaftliche Bedarf größtentheils im Garten erzeugt wird, so könne 
man auf eine ansehnliche (?) Dividende rechnen! Es seien bis jetzt 
für 20,000 Mark Antheilscheine bestellt, also der größere Theil noch in 
Aussicht und ergehe daher die Bitte an die Gesinnungsgenossen von nah und fern: 
bei diesem, unsere gute Sache fördernden Werke, welches durchaus 
keine Privatspcculation ist, sondern allen Vegetarianern und ihren 
Kindern zu Gute kommen soll, sich nach Kräften zu betheiligen 
und durch Zuschrift andieVerwaltungdesThalysienhofes 
wissen zu lassen, wieviele Antheilscheine man einstweilen notiren dürfe. 
Eine bald zu berufende Versammlung der Interessenten werde nach er 
folgter Berathung aus eigener Mitte ein Co mit 6 wählen, welches die ge 
richtliche Feststellung aller Rechte besorge! 
Nachschrift der Redaction. 
Wünschen wir diesem Unternehmen beste Aufnahme und Förderung bei unsern Ge 
sinnungsgenossen, mögen sie aber diesmal nicht wieder getäuscht werden, wie bei den 
vr. Meincrt'schcn Creditscheinrn n 50 Thlr. behufs Gründung eines großartigen phy- 
s i a t r i s ch e n H e i l a s y l s in Dresden, woNichts in's Leben gerufen trotz mehr 
jährigem Auffordern und Versprechen und doch ein Verlust von ca. 20,000 Thalern 
erzielt wurde, den der Gründer trotz seines Schwures bis dato den gläubigen Wasserseelen 
noch nicht wieder vergütet hat (siehe R.-A. 1873 Nr. 8 und 9 und 1875 Nr. 3 sub. 
„P a s s i o n s g e s ch i ch t e"); ferner wie bei dem Unternehmen des Vereins für 
praktische Gesundheitspflege in U n t e r - M ü n st e r t h a l am Fuße des 
Belchen im Breisgau (Baden), wo auch über 1000 Mitgliedskarten ä 2 fl. 20 Kr. 
(meine beiden Karten tragen die Nummern 1337 und 1361!) vor ein paar Jahren aus 
gegeben wurden und bis dato hat man kein Wörtchen mehr über dieses Unternehmen 
und die Verwendung der eingenommenen Gelder gehört!! — 
Corresponden; für Alle und mit Allen. 
Abonnentin in L. Ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß durch vegetar. 
Lebensweise die Unfruchtbarkeit bei Frauen gehoben werden kann und sind 
günstige Erfolge nachzuweisen? Antwort: Wenn eine gesunde jüngere Frau nach richtig 
vollzogenem mehrmaligem Beischlaf im Laufe von etlichen Jahren ihrem Manne keinen 
Jungen schenkt, so ist dies noch lange kein Beweis, daß sie unfruchtbar ist, ihr 
Eierstock nichts taugt, denn es kann ja bei ihr Alles normal sein und muß man 
also Verdacht haben, daß der Same des Mannes keine Zündkraft besitzt; in diesem Falle 
hilft natürlich weder die ber. Buben quelle in Ems, noch 10 jähriger
	        
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