Volltext: Der Naturarzt 1876 (1876)

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darin finden Sie S. 47 eine Menge „Schrotbrodquellen" angegeben, wovon Ihnen sicher 
eine zum wöchentlichen Bezug Ihres Bedarfes nicht zu entfernt sein bürste. 
Ab. in Steier m a r k. Wegen der neuen H a h n 7 sehen Zeitschrift „Der Ha it s - 
arzt" verweise ich Sie einfach auf mein Vorwort in No. 1; dort finden Sie die Gründe 
seiner Gründung angegeben. Ihre weitere Frage lautet: „Ob es möglich sei, daß bou 
Mutter ans Tochter sich eine bösartige Veränderung des Characters vererben könne? 
Ihre Mutter sei n a ch A u f h ö r e n i h rer P e r tobe die fernere Lebenszeit, ca. 2 J 
Lebensjahre lang, sehr schlimm gegen ihre Kinder, ja oft sogar tobsüchtig und 
dann handgreiflich gewesen, habe Ohnmachten fingirt, in der Familie die Närrin gespielt, 
während sie gegen Fremde ganz vernünftig gesprochen und gehandelt habe. Nun fange 
Ihre ältere Schwester, die seit 9 Jahren ihre Regeln verloren und bisher einen guten 
Charaeter bewiesen, ebenfalls an, sich a la Mutter zu benehmen, wenn auch etwas 
weniger malitiös. Als vor Jahren Er. jur. Meinert in Ihrem Wohnorte gewesen und 
von der Schwester consultirt worden, habe er sie für „herzleidend" erklärt, nun 
kennen Sie aber einige Herzkranke, die seelengute Menschen seien, somit könne diese Charaeter- 
veränderung nicht mit den: Herzleiden zusammenhängen, eben so wenig mit dem Aufhören 
der Regeln, da es ja eine Menge älterer Frauen gebe, die trotz Periode-Mangel nach wie 
vor im Charaeter sich gleich g e b l i e b e n. W o liegt nun die Ursache bei Mutter und 
Schwester?' Das Fatalste sei noch, daß die Schwester von einer geregelten Wasserbehand 
lung gar Nichts wissen will! Wie ist ihr zu helfen? 
Antwort: Ja, hier ist guter Rath theuer, wenn die Kranke — denn so muß man in 
der That Ihre Schwester tituliren. — vernünftigen Rathschlägen bezüglich ihrer Lebens 
weise nicht zugänglich ist; man muß sie dann eben dazu zwingen und darnach trachten, 
daß sie alle Tage 2 Mal in's Freie kommt, etwa auf Ihren herrlichen Schloßberg, tagtäglich 
eine Abwaschung des ganzen Körpers mit temperirtemWasser (14—18° E.) stattfindet. 
Außerdem noch wöchentlich 1—2 Mal ein laues H a l b b a d von 20 o E. und 5—8 Mi 
nuten Dauer mit kühlerer Uebergießung über den boshaften Schädel; Abends vor Schlafen 
gehen stets ein Fußbad von 14—16 0 E. und 10—20 Minuten Dauer, wobei ihr Jemand 
die Füße tüchtig frottirt und Hern«ch gut abtrocknet. Nachts 1 Fensterflügel offen, Diät: 
konsequent reizlos — kein Kaffee, Thee, Fleisch re. — und täglich Gr a h ambrod , 
um flotten Stuhlgang zu erhalten. Ich glaube, auf diese Weise dürften ihr die Mucken 
schon wieder aus dem Kopfe getrieben werden! 
Zweite Frage: Was ich von den wunderbaren Erfolgen halte, die man in neuerer Zeit 
mit dem Wundermittel „ Salieylsä u r e" bei Gicht erzielt haben will? Antwort: Nichts 
als Schwindel, medizinischer H u w b u g , wie die ganze I m p f e r e i! Es giebt keinen 
Sündenablaß, weder leiblich, noch geistlich; die beste Cur gegen Gicht ist = die natür 
liche Lebensweise, wie auch das beste Vorbeugungsmittel und — wer Nichts davon 
höre n will, muß eben die Ruthe f ü h l e n ! Also in E g g e n b e r g ist Er. W e i s s e r 
wieder abmarschirt und die Anstalt jetzt in Händen des Er. Jovanovie aus Pest, 
welcher schon 1836 unter Prießnitz seine Hydropathischen Studien in Grüfenberg 
machte. Nun existiren 4 Anstalten in der Nähe von Graz! 
Ab. in Darmstadt. Frage: Was ist denn eigentlich der Starrkrampf und wie- 
wird er kurirt? Antwort: Den Starrkrampf nennt die gelehrte Wissenschaft eine 
Motilitätsneurose d. h. eine k r a n k h a f t e E r r e g u n g der B e w e g u n g s - 
N e r v e n, die hier vom Rücke n m a r k aus geschieht und wodurch eine anhaltende 
Zusammenziehung einzelner Muskeln oder Muskelparthien stattfindet (Mund, Rumpf), 
welche man auch tonische Krämpfe nennt, im Gegensatz zu ruck-, zuck- und st o ß w e i s e n 
Z u s a m m e n z i e h u n gen, welche mit Erschlaffung a b w e ch s e l n und als klonische 
Krämpfe bezeichnet werden. Es sind verschiedene Schädlichkeiten, welche das Rückenmark 
in diese krankhafte Verfassung setzen, die den Starrkrampf bedingt, dahin gehören: Ver 
wundungen, heftige Erkältungen, B e r g i f t u n g e n re. und ein schon vor 
her durch verkehrte Lebensweise alterirtes Nervensystem, denn nicht Jeder bekommt den 
Starrkrampf, der jenen Schädlichkeiten ausgesetzt ist. Das Bewußtsein ist dabei ge 
wöhnlich ganz ungetrübt. Interessant ist und einen Fingerzeig zur rationellen Behandlung 
giebt der Umstand, daß die Körpertemperatur eines vom Starrkrampf befallenen 
Individuums, eine enorm gesteigerte ist, bis zu + 44° C., was ohne Zweifel von dem 
verstärkten Stoffumsatz in den eontrahirten Muskeln herrührt; die größte Gefahr für solche 
Kranke liegt in der gehemmten Respiration, da der Brustkorb wie in einen 
Schraubstock gespannt und auch das Zwergfell in seinen Bewegungen alterirt ist, Luft 
zwar in die Brust eintreten, aber die Kohlen s ä u r e nicht entweichen kann, der Kranke 
symit über kurz oder lang an K o h l e n s ä u r e - B e r g i f t u n g und E r st i ck u u g zu 
Grunde gehen muß, wenn er nicht vorher schon wegen des gehinderten Schlingens den 
Hungertod stirbt. Auch bei Neugeborenen kommt Starrkrampf öfters vor, in Folge 
der unsinnigen N a b e l s ch n u r u n t e r b i n d n n g ! — Also w a s machen mit
	        
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