Volltext: Der Naturarzt 1876 (1876)

1876. 
Monatlich erscheint eine Nummer älBo^cn; ferner jedes Viertel 
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Preis für ganz Deutschland 5 Mk.; für Oesterreich 3 fl. Pap.; 
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trages, sowie d. d. Postu. d. Buchhandel. Einzelne Nummern40 Pf. 
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Fünfzehnter 
Jahrgang. 
Apri 
Inhalt: Votivtafel: Aus bcn Geheimnissen der Arzneikunst. 
1. Das medicinische Papstthrrm nnd der physiatrische Protestantismus. 
NachMrt d. Red. 
2. Physiatrische Behandlung des Scharlachfiebers. Fortsetzung. 
3. Zur Hautpflege und Abhärtung. Fortsetzung. 
4. Bereinsleben, Cöln, Berlin. 
Correspondenz. Inserate. 
S ch l u ß mit 
Votivtafel. 
Die frühesten Nachrichten von der Ausübung der Heilkunde verlieren sich in das 
Zeitalter der Kindheit des menschlichen Geschlechtes. Das Bedürfniß hat die Medizin er 
funden, die Erfahrung sie erweitert, sagt Bag livi. Der Stoff der Arznei Wissenschaft 
liegt in der Organisation des Menschen selbst, da er feindlichen Einflüssen nur bis auf einen 
gewissen Grad zu widerstehen vermag und so mag diese Kunst so alt sein, als unser Ge 
schlecht. Den ersten Antrieb gab der nicht leicht zu unterdrückende I n st i n c t, von 
welchem geleitet der Kranke Hülfe sucht; der Wunsch der Wiedergenesung muß Jeden ans 
Mittel sinnen lassen, sich zu helfen und was heute dem Einen nützte, das empfahl er natür 
lich ein andermal unter ähnlichen Umständen seinem Mitbruder. Auf solche Weise mag die 
Heilkunde bei allen Völkern angefangen haben. Uns an das Geschichtliche haltend, finden 
wir die Arzneikunde als K n n st aus den unlautersten Quellen entsprungen, bei allen Nationen 
ursprünglich in den Händen der Priester, die die Leiden ihrer M i l b r ü d e r z u x 
Erlangung geistiger Oberherrschaft benützend, Krankheiten f ü 
Strafen t h r e r G o t t h e i t'e n erklärten und demgemäß Beten, Fasten, Beschwörungen, 
Wallfahrten geboten, wobei die Hauptsache am Ende allemal die war, daß die.Kranken 
i h r e G e n e s u n g d u r ch Opfer befördern und be lohnenmüßte n ! Da Ge 
sundheit und überhaupt ein ungetrübtes Leben das Einzige auf Erden ist, was gleichen 
Reiz für jeden Menschen hat, das Einzige, was den Sinn für Einfalt, Schönheit und Er 
habenheit nährt und erhält, das Einzige, was dem Verstände immer neuen Stoff zum 
Denken giebt, und zugleich für die Einbildungskraft eine unerschöpfliche Quelle der lieb 
lichsten Bilder ist, so ist es begreiflich, daß nach Befriedigung der nothwendigsten Lebens 
bedürfnisse mit beginnender Geisteskultnr über die Natur und ihre Kräfte Be 
trachtungen angestellt wurden, in deren Bereich der Mensch in allen seinen Verhältnissen 
gezogen wurde. Auf solche Weise ging die Ausübung der Heilkunst allmälig aus den 
Händen der Priester in die der Laien über. 
Aus: „ D i e G e h e i m n i s s e d e r A r z n e i k u n st
	        
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