Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

128 
gratis sandte, von wo ich aber 1873 Nr. 6 mit postalischer Bemerkung „abgereist" wieder 
zurückerhielt. Sie irren sich, wenn Sie glauben, daß Munde zuerst über Prießnitz 
geschrieben, denn seine Schrift „die Gräfenberger Wasserheilanstalt und die 
Prießnitz'sche Curmethode" erschien erstmals 1837, (6. Auflg 1845), während 
schon 1833 Dr. med. Kröber seine Schrift „Prießnitz in Gräfe nberg" erscheinen 
ließ und noch früher schon mehre Schriftchen von diesem Laienwasserdoctor Kunde brachten. 
Sie irren sich ferner, wenn Sie glauben, daß Mundet Hydrotherapie 
wirklich Eilf Auflagen erlebt hat, während es in der That blos 4 sind, denn laut 
Katalog ist 1841 die 1.; 1848 die 2.; 1861 die 3.; 1868 die 4. erschienen und statt dieser 
Bezeichnung hat die Verlagshandlung die 3. in die 10. und die 4. in die 11. umgetauft! 
Warum? — Das -wissen die Götter, denn besser ist dadurch das Buch nicht geworden; 
auch habe ich auf meine Anfrage bei der Verlagshandlung (Arnold in Leipzig) 
keine Antwort erhalten! Das sind nette Buchhändler-Mysterien, über welche 
sich viel sagen ließe! — Vielleicht theilt mir einer meiner Leser per Postkarte mit, wohin 
Dr. Munde verzogen ist? — Von Morinson, dem Millionär und Weltpurgatorius, 
finden Sie in dem Buche „Der G e h e i m m i t t e l s ch w i n d e l" (Basel, Verlag von 
K r ü s i) S. 74—80 ein prächtiges Signalement; ich werde das Buch in l i t. 
Beilage III nächstens besprechen. 
Ab. i. Drebach. Da Ihnen die Mittheilung in No. 166 der Dresdner 
richten aus „Langenthal in der Schweiz" über den Hungertod des 
Schweizer R. in der Irrenanstalt St. Urban sehr ungläubig vorkam, so haben Sie 
sich an die Direction um Aufklärung gewandt und folgende Antwort erhalten: 
„Dorr M. E . — ist nicht nur einfach noch am Lehen, sondern erfreut sich 
„einer ganz vortrefflichen körperlichen Gesundheit hier. Die Lust zur 
„Gärtnerei, die er nach seiner Aussage eifrig bei Ihnen betrieben zu haben scheint, 
„hat er ganz verloren. Sein Zustand ist im Ganzen ein durchaus be 
friedigender! 
St. Urban, den 15. Juli 1875. Dr. W— e.“ 
Was i ch zu dieser M y st i f i c a ti o n sage? — Antwort: 25 aus dem F. F. dürften 
dem Lausbuben, der die so verlogene, den Vegetarianismus verdächtigende, 
Mittheilung an die Dresdner Nachrichten gesandt hat, wahrlich Nichts schaden!! 
Inserate. 
I Allf der Waid, bei St. Gallen, Schweiz. f 
Kuranstalt von Theodor Hahn. | 
Sommer und Winter geöffnet. | 
Prospecte auf Verlangen. & 
DM- Schriften von Th. Hahn siehe in nächster Liter. Beilage. "MW 
Ein wissenschaftlich gebildeter Naturarzt, (nicht Mediciner), 
der sich, als Anhänger des combinirten Naturheilverfahrens, sowohl durch seine Schriften, 
als durch circa zehnjährige erfolgreiche Praxis im In- und Außenlande einen guten 
Namen erworben, wünscht zum künftigen Frühjahre, oder auch früher, mit oder ohne 
Capitalbetheilignng die ärztliche Leitung einer Jlaturheifanftaft (resp. modificirte Wasser 
heilanstalt) zu übernehmen, oder mit einem anderen gleichgebildeten Manne eine Natur 
heilanstalt zu gründen. — 
Offerten nimmt die Redaction entgegen. — 
Der vorigen Nummer wurde ein nach dem Drucke eingelaufener f/ a Bogen bei 
gelegt, enth. Doppeltitel, Jnhaltsverzeichniß und Vorwort des Buches von Dr. rned. Hennemantt, 
die schlimmsten Jesuiten des deutschen Reiches und des deutschen Reichstages. 
Eine öffentliche Denunciation an den Fürsten Reichskanzler von Bismarck, gr. 8. 
210 Seiten broch. St. Gallen, 1875. Verlag von Altwegg Weber. Preis 3 Mark. 
Verantwortlicher Redacteur, Herausgeber und Verleger: G u st a v W o l b o l d in Dresden, 
Rosenweg 63 III. E. — Druck von Julius Reichel in Dresden. — 
Für den Buchhandel zu beziehen von Theobald Grieben in Berlin.