Volltext: Der Naturarzt 1871 (1871)

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Warum ist namentlich für Kranke die fleischlose Diät 
entschieden zuträglicher als die gemischte Kost? 
(Fortsetzung.) 
LLLl c. (s. Seite 34). Wie befindet sich der menschliche Körper 
bei pflanzlicher Nahrung Ln Bezug auf seine Wärme 
erzeugung? 
Es könnte eigentlich überflüssig genannt werden, darüber auch nur 
noch ein Wort zu sagen, nachdem der Leser in dem Vorausgegangenen 
erfahren, daß die Pflanzenwelt, nicht die Thierwelt, ein Magazin 
von Sonnenkraft ist, daß somit in den pflanzlichen Nährstof 
fen und nicht in den thierischen Substanzen jene Kraft, von der Sonne 
stammend, primär aufgespeichert ist, welche im Thier- wie Menschenleib 
auch in Form von Wärme mittelst des Oxydationsprocesses wieder zur 
Aeußerung kommt. Es erübrigt daher blos, diesen theoretischen Satz mit 
Beispielen aus der täglichen Beobachtung zu illustriren, um auch in die 
sem Puncte die Zweifler zu überzeugen und zu beruhigen, daß nicht nur 
in unserem wechselvollen Klima, sondern sogar im höchsten 
NordenZwecks Erhaltung der Eigenwärme der Mensch durch 
aus nicht nöthig hat, von seiner unblutigen natürlichen Lebens 
weise ab- und zu der blutigen der Raubthiere überzugehen. Ja, 
wenn man auch nur einen Augenblick darüber nachdenken wollte, so 
würde man bald keinen Zweifel mehr hegen, — wo leben denn die eigent 
lichen blutgierigsten Bestien, die Raubthiere xar excellence, der Löwe, 
Tiger, das Panther- und das Leopardenthier? Jeder Schul- 
knabo wird uns darauf ohne langes Besinnen die Antwort geben, daß 
dieses viersüßige blutgierige Raubgesindel nur unter dem Aequator, im 
tropischen Klima, in den heißen Sandwüsten gedeiht und in dem ge 
mäßigten Klima, wie in den nördlicheren Gegenden eigentlich nur drei 
derartige Bestien, Bär, Fuchs und Wolf, gefunden werden, womit schon 
zur Genüge bewiesen wäre, daß der Aufenthalt oder die Existenz in einem 
kälteren Klima durchaus nicht vom Fleischgenuß abhängig sein kann, denn 
sonst hätte die Natur jene blutgierigen Raubthiere besser an den 
Eispol verpflanzt. Doch ganz abgesehen davon, was geht uns 
das an, wo jene blutgierigen Bestien ihren Aufenthalt haben? Brau 
chen wir uns nach anderen Geschöpfen hinsichtlich unserer Nahrung 
zu richten, muß der Mensch dümmer sein als jene Bestien? 
Sieht man jemals ein Thier freiwillig seine naturgemäße Nahrung 
verändern und sich nach andern Geschöpfen richten, anders leben, als 
ihm von der Mutter Natur vorgeschrieben worden? Nirgends findet
	        
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