Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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ersparniß! Jeder Denkfähige, dem sein und der Deinigen Wohl und 
Wehe nicht gleichgültig ist, möge sich daher diesen unschätzbaren Freund 
in der Noth anschaffen, um bei Zeiten mit den Verhaltungsregeln 
bekannt zu werden, denn „das Unglück schreitet schnell!" Was die 
Bibel immer und immer für den inwendigen Menschen gewesen 
und auch ewig bleiben wird, das wird von nun an das Kypke'sche 
Buch für den äußeren Menschen sein! — 
Eine andere Annonce beginnt mit der Ueberschrist: 
Naturheilversahren oder ArzmiheilkunsN 
Das ist jetzt die Frage. Nach Aufzählung all' des Unsinns, den 
die mittelalterlichen Heilkünstler wie die neueren nach und nach in den 
Apotheken aus allen drei Reichen der Natur, aus allen Welttheilen 
aufgestapelt, heißt es darin weiter: Glaubt der denkende Leser wohl 
ernstlich, daß all' dieses närrische Zeug im Stande ist, Krank 
heiten zu heilen? Glaubt er wirklich, daß der verschluckte Goldschwefel 
eine Promenade nach der kranken Lungenschleimhaut machen werde, um 
daselbst die befohlene Arbeit zu verrichten, oder daß der Boraxweinstein 
nach dem wassersüchtigen Bauchfell wandert, um die angehäufte Flüssig 
keit nach der Blase zu bringen und weiterhin auszupumpen, oder daß 
die blutreinigenden Pillen und Thee's in den Blutgefäßen herumspazieren 
und gleich Executoren alle scharfen, schädlichen Stoffe beim Kragen 
packen, nach dem Darmkanal schleppen und zur Hinterthür hinausschieben? 
Nein, in unserm Jahrhundert der Aufklärung glaubt schwerlich ein 
Denkfähiger noch an diese wurmstichige Kathederweisheit. Ist 
denn Krankheit ein Teufelsspuck, der durch allerhand 
Mummenschanz ausgetrieben, oder ein wildes Ungethüm, 
das mit Gift, Messer und Glüheisen todtgeschlagen werden 
muß? — Krankheit ist jede körperliche Unregelmäßigkeit, jedes Abwei 
chen vom naturgesetzlichen Gange der Organisation. Hat man sich z. B. 
erkältet und die Ausdünstungsmaterie, deren Austritt die kranke Haut 
verhindert, fällt anderen Organen zur Last, so entsteht Schnupfen, Husten, 
Diarrhoe, Entzündung rc. (akutes Kranksein); oder ist die Ver 
dauung eine fehlerhafte, so wird eine Ernährungsflüssigkeit von unrich 
tiger Zusammensetzung gebildet, es erzeugt sich daraus schlechtes Blut, 
die Körperernährung wird unvollkommen und die abgestorbenen Theil- 
chen der Organe bleiben im Körper und lagern sich nebst andern Krank- 
heitsproducten auf diese oder jene Organe ab: die Ursache vieler 
krankhaften Erscheinungen (chronisches Kranksein). Die 
Natur hat den Menschen nicht so armselig ausgestattet, daß ihn der 
erste Wirbelwind gleich über den Haufen wirft; wie eine jede Pflanze 
und ein jedes Thier, so legte sie auch in den Menschen eine 
Widerstandskraft, welche die gestörte Ordnung ohne unser Zuthun