Volltext: Der Naturarzt 1870 (1870)

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tige Kunst⸗ und Festhalle, unter Anderm auch zur Anhörung des fol⸗ 
genden Vortrags: Vortrag der Vegetarianer, Aufhebung 
des Sch—Impfzwanges und zwangsweise Einführung 
leichtrerdaulicher Speisen wie Schuhnägel u. s. w. (Der 
Bitte der Vegetarianer wird in der Voraussicht, daß 
dem Reiche Carnepals weitere Anhänger zugeführt 
werden, sofort freiwillig willfahren)— 
So Prinz Carnevalin Freiburg. Mögen die Freiburger 
Vegetarianer sich dessen nicht bloß getrösten, sondern auch freuen. 
Prinz Carneval wird der Förderung ihrer Bestrebung nicht bloß 
nicht hinderlich, sondern förderlich sein. Und ebenso auch der Vortrag 
des Herrn Professor Dr. Funke. Alles lieber als Still- und Todt— 
schweigen unserer Sache; nicht Spott, nicht Hohn ist so zu fürchten 
als dieses. Ja, umgekehrt, Spott und Hohn fordern zur Widerrede 
und Entgegnung auf und so wird ein Kampf in Fluß gebracht, der 
Kampf um und für die Wahrheit, aus welchem sie nur geläuterter 
und siegreich hervorgehen kann. „Wer den Schaden hat, darf für 
Spott nicht sorgen“ lautet ein Sprüchwort. Können nicht die Vegeta— 
rianer die Umkehrung desselben mit dem allergrößesten Rechte auf 
sich in Anwendung ziehen: „Wer den Nutzen hat, wird den Spott 
gerne leiden?“ 
KRKleinere Mittheilungen. 
Vom medizinischen Babellhurmbau. Wir hatten schon oft Ge— 
legenheit, darauf hinzuweisen, wie so wenig über das Wesen der 
Krankheiten, wie über die Behandlung derselben unter den Medizi— 
nern auch nur die geringste Uebereinstimmung der Ansichten herrschend 
und damit zur festbegründeten Ueberzeugung, und wissenschaftlichen 
Thatsache geworden ist. Noch heute haben die Mediziner wie von je— 
her trotz allen vielgerühmten Fortschrittes ihrer Wissenschaft, wenn 
ihrer zwei oder drei an einem Krankenbette zusammenkommen und sich 
einander ansehen, die größte Mühe, das Lachen zu verbeißen, und 
noch heute gilt, was Dr. med. Girtanner schon vor mehr als 
50 Jahren meinte (Ausführliche Darstellung des Brown'schen Sy— 
stems der praktischen Heilkunde, Bd. 2, S. 600): „Da die Heilkunde 
gar keine festen Prinzipien hat, da Nichts in derselben ausgemacht 
ist, da /es nur wenig sichere, zuverlässige Erfahrungen in derselben 
gibt, so hat ein jeder Arzt das Recht, blos seiner eigenen Meinung 
zu folgen. Wo von keinem Wissen die Rede ist, wo Alle nur
	        
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