Volltext: Der Naturarzt 1870 (1870)

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kommen? Die Aerzte der Medizinheilmethode, selbst ohne alle Erfah— 
rung und Kenntniß in den wahren Gesetzen der gesunden Menschen— 
natur — sie studirten ja immer nur am kranken Menschen herum 
und an diesem noch dazu mit der herzlich trüben Brille des Arznei⸗ 
aberglaubens! — Diese Aerzte konnten und können natürlich dem 
Publikum keine Aufklärung bieten und die Zeit, seit welcher letzteres 
fich um seinen eigenen Leib und dessen gesundheitliche Wohlfahrt selbst 
mehr kümmert, ist ja erst ganz neuern Datums und noch zu kurz 
gemessen, als daß die maßgebenden Gesetze der Naturgemäßheit all— 
gemeiner bekannt sein könnten. Möge man darum nicht verübeln, wenn 
wir unsere eigentliche Abhärtungslehre mit dem schon mehrfach er— 
lassenen Warnungsruf über das Zuviel und Zukalt abermals eröffneten. 
Gehen wir jetzt zu den nähern Bestimmungen über, unter wel—⸗ 
chen die Haut am besten durch Kälte und zwar zunächst durch kaltes 
Wasser abgehärtet wird, so würden sich uns etwa folgende einzelne 
Fragen zur Beantwortung ergebe: 
1) Wer darf sich abhärten und wer nicht? 
2) Wann darf man sich abhärten? 
3) Wie darf man sich abhärten? 
Forts. folgt.) 
—— — 
Ein freundliches Asyl für Vegetarianer am Zugersee. 
Das Bedürfniß zu reisen, andere Länder und Gegenden zu sehen, 
sich von Arbeiten und Mühen oder auch von Krankheiten in verän⸗ 
dertem Wohnaufenthalt, wenn immer möglich mit günstigerem Klima 
zu erholen, wird ganz besonders von den Vegetarianern gefühlt. 
Empfänglicher für die Reize der Natur als so manche Andere, 
die nur ain Geräusche der Großstädte, am Luxus großer Bäder, am 
Sinnengenusse reichbesetzter Tafeln sich erholen zu können wähnen, 
werfen sie sich mit voller Hingabe in die Arme der Natur, um an 
ihrem Busen auszuruhen und sich neu wieder zu stärken und zu kräf— 
tigen. — 
Leider wird uns dieser reine Naturgenuß gar, oft geschmälert 
durch die mannigfaltigsten Schwierigkeiten, die sich uns auf unsern 
Reisen entgegenstellen, wenn wir, treu unsern diätetischen Grundsätzen, 
leben wollen. Hier fehlt das Obst, dort unser Grahambrod; der stolze 
Hotelbesitzer und seine noch stolzeren Kellner rümpfen die Nase, wenn 
wir Brod, Milch und Obst dem Fleische und den Spirituosen vor⸗ 
ziehen und staunen uns an wie ein Meerwunder, wenn wir seine
	        
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