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scher Weltweiser*) im Hinblick auf die Begründung alles Staats—
wohles durch Erzeugung tüchtiger und kräftiger Staatsbürger die
mahnenden Worte aus: j
„Braut und Bräutigam sollten ihre Aufmerksamkeit vor Allem
„dahin richten, dem Staate sehr wohl gestaltete und gesunde Kinder
„zu geben “
In keinem Punkte aber treffen Staatswohl, Familienglück und
Einzelwohl so innig verschmolzen zusammen, als in der Gesundheit
und Tüchtigkeit der Kinderwelt
Die Abhärkung.**)
A. Die Abhärtung der Haut.**x);
A) Die Abhärtung der Haut durch Kälte.
Goortsetzung.) 21
Wir haben im Voraufgegangenen die wichtigsten Naturgesetze
kennen gelernt, welche bei der Betrachtung des uns zunächst liegenden
Gegenstandes, der Abhärtung der Haut, für uns maßgebend sein wer—
den. Wenden wir die Erkenntniß derselben nun auf die besondern Fälle
an, die sich im gewöhnlichen Leben herausstellen, so ergibt sich, daß
wir zwecks Abhärtung der Haut durch Kälte den großen Unterschied
festhalten müssen, ob wir diese Kälte mit trockener Laft oder mit
feuchter (wassergeschwängerter) Luft, oder endlich mit Wasser auf die
Haut einwirken lassen. Es ergibt sich ferner, daß wir stets nur mit
milderen Gruden von Kälte auf die Haut einwirken dürfen, wenn wir
eines günstigen Erfolges sicher sein wollen. Es ergibt sich endlich dar—
aus, daß wir auch nicht allzu oft und nicht allzu andauernd die Kälte—
reize als Erregungsmittel für die Nerventhätigkeit in Anwendung zie—
hen dürfen. Die Nerven besitzen zwar nach 84 (s. Naturarzt 1868,
Nr. 12, S. 90) eine gewisse Summe von Erregungsfähigkeit in Vor—
rath, welche für gewöhnlich nicht zur Verwendung kommt, gleichwohl ist
dieser Vorrath keineswegs unerschöpflich, und zwar ist er um so bälder
erschöpft, je geringer der Grad der Abhärtung der Haut vorher schon
erreicht war. Denn alle Abhärtung der Haut — dies wolle man
) Plato, d. Log. VI, pag. 783.
**) Vergl. Naturarzt, 18608, Nr. 7, S. 52.
*xæ) 1838s8, Nr. 8, S. 60.
7) 5 1383s6s, Nr. 9, S. 68 und Nr. 12, S. 89 u. fIlgde.