Volltext: Der Naturarzt 1870 (1870)

2308 — 
und 1869 weisen zwar ein höchst abweichendes Verhältniß zu diesen 
auf, wenn aber die Dienstzeit der Milizen von höchstens sechs Wochen 
gegenüber derjenigen der stehendenden Heere Deutschlands und Frank— 
reichs in Berücksichtigung gezogen wird, so sinkt der Gesundheits- und 
Mortalitäts-Etat noch unter diesen herab. 
Auch aus dem Unheil des Krieges müssen die Aerzte daher eini— 
gen, Vortheil für das Menschengeschlecht zu ziehen suchen. Alle Hülfs— 
mittel, welche uns die Wissenschaft und Erfahrung zu Gebote stellen, 
müssen wir in Anwendung ziehen, wo es gilt, die Gesundheit denen 
zu erhalten, die bereit sind, ihr Blut für das Vaterland zu vergießen. 
Krankheiten im Heerlager richten (wie bereits bemerkt worden) nicht 
selten größere Verheerungen an, als die Waffen eines übermächtigen 
Feindes. 
Gerade die kultivirtesten Staaten Europa's, England, Frankreich, 
Preußen, die Schweiz und Belgien, haben sich nicht gescheut, den 
schlimmen Einfluß des Soldatenstandes auf die Gesundheit an den 
Tag treten zu lassen, und sie verdienen dafür unsern Dank. Wir 
wissen so, daß die jährliche Sterblichkeit ihrer Truppen etwa 17 bis 
20 von 1000 beträgt. Bei den Offizieren allein 11 bis 12 von 
1000. Dagegen starben z. B. in England unter der Zivilbevölkerung 
derselben Alterkasse, d. h. vom 20. bis 40. Lebensjahre, alljährlich 
9 bis 10, in Frankreich 12 bis 13 von 1000, wobei noch in Be— 
tracht kommt, daß bei Letzterem Städte- und Landbewohner zusammen— 
gerechnet sind, daß aber bei der Landbevölkerung, aus welcher sich die 
Armee vorzugswese zu rekrutiren pflegt, die Sterblichkeit geringer ist 
als in der Stadt. Außerdem treten invalide, krank und dienstunfähig 
gewordene Soldaten beständig aus und vergrößern somit die Sterb— 
lichkeit der übrigen Volksklassen, während aus diesen eben so beständig 
gerade die Gesündesten, Kräftigsten in die Armee übergehen. 
Daß, sich die mittlere Lebensdauer, die jährliche Sterblichkeit der 
Truppen in Folge von unzähligen Einflüssen immer wieder anders 
gestalten müsse, ist schon oben ausgeführt worden. Als ein Haupt—⸗ 
moment wollen wir hier nur noch ganz besonders die Güte und 
Schlechtigkeit ihrer Verpflegung und ganzen Behandlungsweise, sowie 
die Höhe ihrer Löhnung (Soldtraktement) hervorheben. In Frank— 
reich z. B. hat man den Grad der Sterblichkeit bei den Truppen im 
umgekehrten Verhältniß zur Größe ihres Soldes gefunden, also das— 
selbe, was wir bei allen Arbeiterklassen und Professionen ebenfalls 
antreffen. Meistens treffen in Wirklichkeit alle diese günstigeren wie 
ungünstigen Zustände bei denselben Truppen, im gleichen Lande zu— 
sam 
W 
Tru 
hald 
wir! 
maJn. 
zösi 
Ja 
bolo 
B 
Jal 
sein 
is 
selb 
gege 
sein 
Fr' 
Mi 
tent 
kräs 
wer 
jahr 
gebr 
gän 
vhw 
ern 
san 
35 
fslef 
wir 
hier 
woh 
sare 
von 
Hir
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.