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günstigsten Berichte machte und mir selbst gestand, er würde, wenn
er noch einmal ein Lazareth leitete, selbst diese Behandlungsweise an—
nehmen. Da war ein Italiener mit handgroßer stinkender Wunde
und Knochenbrand am Schienbein, ein Rumäne mit arg zerschos⸗
senem Vorderarm mit eigroßer brandiger Wunde und ebenfalls Ne—
krose, bleich und abgezehrt wie der Tod, beide längst zur Amputation
bestimmt, gegen die fie sich jedoch hartnäckig gesträubt hatten, ein
Kroate mit“ handgroßer ftark riechender Wunde am Schenkel, der
zum Skelett abgemagert den ganzen Tag steif und unbeweglich da
kag, dabei an heftiger Diarrhoe litt, ein Pole, dessen Hand und
Vorderarm nur einen Klumpen bildete, gleichfalls zur Amputation
reif, ein zweiter Pole mit brandiger Schußwunde und Eitersenkungen
an der Wade, äußerst hartnäckig, endlich ein kräftige Böhme mit
einer an sich unbedeutenden in Folge eines Streifschusses am Knöchel
entstandenen thalergroßen wulstigen Wunde, die trotz alles Aetzens mit
Höllenstein durchaus nicht zur Heilung zu bringen war, sie Alle ver—
uͤeßen Ende Dezember in blühendem Aussehen unser kleines Spital
mit Ausnahme des Italieners, der schon früher in seine Heimat ent—
lassen worden, voll des Dankes, daß ich ihn seinen frühern Peinigern
entrissen, zu Hause die höchst einfache Behandlung selbstständig fort—
setzte, und, wie er mir heute mittheilte, mit vollstem Erfolg, da sich
die brandige Knochenschale ganz von selbst ablösste. Im „Naturarzt“
1866 habe die einzelnen Fälle ausführlich mitgetheilt. Gerade ihn
und deu Rumänen, der schwere Anfälle von Pyämie hatte, rechnete
Dr. Winternitz zu den schwersten Kranken und hielt eine Amputation
für unvermeidlich, doch wollte dieser nichts davon hören und ich selbst,
eingedenk des Falls des Herzogs von Württemberg, der ja auch nach
neunmonatlicher erfolgloser Behandlung nach der Schlacht von Novara
in Italien und Wien von den ersten Autoritäten (Langenbeck), weil
zur Amputation schon zu schwach, aufgegeben, bei Schroth in Linden—
wiese so vollkommeñne Herstellung fand, daß er jetzt noch als k. k.
General dient, oder des Lieutenants von Falkenstein, der in Berlin
gleichfalls durch zwei Jahre von den besten Chirurgen behandelt nach
vielfachen schmerzlichen Operationen der endlich ihm zugedachten Am—
putation nur dadurch entging, daß er sich zu Prießnitz begab, wo er
nach einem halben Jahre schon ein Tänzchen machen und schließlich
zu seinem Regiment zurückkehren konnte; ich. wollte eingedenk dieser
Fälle, die allein schon die große Ueberlegenheit der Naturheilkunde
über die alte Chirurgie darthun, durchaus nicht zureden. So unter⸗
blieben auch alle anderen Operationen, so oft auch die Versuchung