Volltext: Der Naturarzt 1863 (1863)

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Dresden, 
den 15. Januar. 
Der Raturarzt. 
Horrespondenzblatt für Ireunde naturgemäßer Keilmethoden. 
M 1. 
1863. 
Herausgegeben vvn vr. W. Meinert. 
(Dresden, Kaitzer 
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„Der Naturarzt" erscheint wöchent 
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werden franco erbeten oder 
Unser Urogramm. 
Die. Bekenner der Naturheilmethode, obgleich bereits über das ganze civilisirte Erdenrund verbreitet, stehen doch, zur 
großen Menge, noch .so vereinzelt da, daß sie nur den kleinen weißen Pünktchen gleichen, welche in dem eine ganze Seite 
eines Buches einnehmenden schwarzen Farbendrucke hie und da zwischen die große Masse der schwarzen Farbenfläche sich ein 
gestreut finden Das Auge braucht beinahe das Mikroscop, um sie zu finden, während sie, wären sie alle zusammengestellt 
an einem Ort der schwarzen Fläche, oder doch partienweise gruppirt, einen sehr deutlich sichtbaren weißen, schon groß zu 
nennenden Theil oder doch leicht erkennbare kleine Strahlen-Flecken des Ganzen darstellen würden. Den Freunden der Na 
turheilkunde fehlt noch das tröstliche Sichkennen, das Bewußtsein ihrer Zahl und die freudige Bethätigung ihrer geistigen 
Zusammengehörigkeit und gemeinsamen Kraft und Widerstandsfähigkeit, wie solches z. B. den ersten Christengemeinschaften 
eigen war und ihnen ihr Schicksal der Verkennung, Verhöhnung und Verfolgung nicht blos erträglich, sondern zur erhebenden, 
stärkenden und stählenden Ursache machte. 
Wohl werden in unseren Zeiten nicht mehr die auf irgend einem Gebiete des Wissens von der Glaubensgewohnheit 
der großen Mehrheit sich absondernden Wenigen mit Kerker, Feuer und Schwert verfolgt, wie es das Geschick der Arianer, 
der höhlenflüchtenden Aetianer, der Waldenser, Calvinisten und Hugenotten gewesen; aber räumliche Entfernung trennt die einer 
neuen Ueberzeugung Zugethanen und läßt sie leider zu oft nicht einmal der Ermuthigung des Ideenaustausches, noch viel 
weniger der Früchte ihrer Ueberzeugungstreue theilhaftig werden. So geht es, wie gesagt, heut zu Tage namentlich den 
Bekennern der Naturheilmethode. Sie haben sich freigemacht von dem Aberglauben der Arzneiwissenschaft, sie haben, was 
noch mebr ist, den Wahn, als ob die Gottheit ihr Meisterwerk, den Menschenkörper, so mangelhaft gestaltet, daß derselbe 
nicht ohne eine gewisse Künstler-Kaste — die der Aerzte — bestehen könne, von sich geworfen und mit den einfachen Gesetzen 
sich Meder und näher bekannt gemacht, welche der gütige Schöpfer dem Menschenkörper zur Ausgleichung der Abweichungen 
vom normalen Lebensproceß, denen er, öfter durch die eigene thörichte Lebensweise, als durch den Kampf sich entgegenstehender 
Naturgesetze, ausgesetzt ist, mit auf den irdischen Pilgerpfad gegeben hat; aber Eins haben sie noch nicht erkannt — die 
vorgeschrittenen Naturerkenner und Freunde einer naturgemäßen Heilweise —, daß auch ihre Ueberzeugung der Apostel 
bedarf, durch welche eine Verbindung der Einzelnen hergestellt und in immer weiteren Kreisen das Licht der Naturheilme 
thode verbreitet werde — wenn nicht mit den jetzigen Einzelnträgern die Erkenntniß erlöschen und die Zahl ihrer Freunde 
sich mehr und mehr vermindern soll. Das thut Noth, daß wir uns zusammenschaaren in Gesellschaften und die Gesellschaften 
wieder in größere Verbände, damit durch die Vereinigung der allwärts zerstreuten geistigen und materiellen Kräfte auch 
Bildungsstätten für Lehrer der Naturheilkunde geschaffen werden können. Erst dann, wenn dies hohe Ziel we 
nigstens hie und da erreicht ist, steht die Naturheilkunde selbst gesichert für alle Zeiten da und ihr Segen ist von uns unseren 
spätesten Nachkommen erhalten.
	        
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