Volltext: Der Naturarzt 1863 (1863)

Dresden, 
den 2. September. 
er Naturarzt. 
Honespondenzblatt für Ireunde naturgemäßer Keilmethoden. 
M 29. 
1863. 
Herausgegeben vou vr. W. Meinert. 
(Dresden, Kaiher Str. Nr. 6.) 
® tx " d^aturarzt" erscheint jedes Quartal mit 10 Nummern L 1 Bogen; Preis jährlich 2 Thlr. oder 4 Fl. W. W.: Abonnement pränume- 
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Nach Ausgabe der Nr. 30 — welche ungefähr den 9. September erfolgt und womit unser drittes Quartal schließt — 
tritt programmgemäß eine Pause von mehreren Wochen in der Verausgabung des Blattes ein und erscheint Nr. 31 
erst gegen Mitte October. Die geehrten Interessenten der „Krankencorrespondenz" sind daher, soweit sie noch vor dem Fe 
rieneintritt und der Abreise des Herausgebers Berathung wünschen, ersucht, ihre resp. Zuschriften bis spätestens den 2. Sep 
tember anher gelangen zu lasten. 
Zugleich ersuchen wir die geehrten Quartals-Abonnenten, ihre Bestellung auf das 4te Quartal gefälligst recht bald 
bei ihren Bestellungsorten machen zu wollen. Die Spedition des „'Aatmarztes''. 
Zur Gesundheitspflege. 
Von W. Keil. 
(Schluß.) 
Wohnung. 
Die Wohnung der Menschen hat im Allgemeinen den 
Zweck, sie gegen nachtheilige Witterungseinflüsse zu schützen 
und ihnen zugleich die Möglichkeit zu verschaffen, ihrer un 
mittelbaren Umgebung eine der Gesundheit Vortheilhafte Be 
schaffenheit zu ertheilen. 
Eine Wohnung ist dann im Allgemeinen gesund zu nen 
nen, wenn das Gebäude eine günstige, der Luft und Sonne 
zugängliche Lage hat, welche die Feuchtigkeit des Regens und 
des Erdbodens weniger annimmt. 
Auf feuchtem, sumpfigen Boden, hart an Flüssen ge 
legene, den Ueberschwemmungen und Ausdünstungen des Was 
sers ausgesetzte Wohnungen sind stets ungesund, weil sie von 
Sumpfluft umgeben find. Leider ist das Baumaterial (Kalk-, 
Sand-, Backstein) in den meisten Fällen derart, daß es Was 
ser leicht anzieht und so die Mauern feucht erhalten werden. 
Kellerwohnungen,. Wohnungen zu ebener Erde leiden größ- 
tentheils an diesem Uebelstande, besonders diejenigen enger, 
düsterer Straßen der Städte, die stets von der auf der 
Straße herrschenden, feuchten und unreinen Luft rimgeben sind. 
Aus demselben Grunde der Feuchtigkeit ist das Bewohnen 
neuer, noch nicht völlig ausgetrockneter Gebäude schädlich. 
Die in den Mauern des Hauses aufwärts sickernde 
Feuchtigkeit führt in ihr aufgelöste Stoffe mit sich, welche 
dann durch ihre zugleich mit jener stattfindende Verflüchtigung 
schädlich auf die Bewohner einwirken, indem sie von diesen 
eingeathmet werden. Die Ausdünstungen der Bewohner selbst 
schlagen sich an den feuchten, kalten Wänden nieder, verdun 
sten wieder und werden so eine immerwährende Quelle der 
Luftverunreinigung im Hause. Hierzu trägt außerdem die 
Fäulniß des in den Mauern befindlichen Holzwerkes und der 
an den Wänden stehenden Geräthschaften, Möbel, Betten re. 
bei, die sich mit Schimmel bedecken. Eine Menge Krankhei 
ten, wie Gliederreißen, Nervenschmerzen, Augenentzündungen, 
Lähmungen, Drüsenanschwellungen, Wechselfieber, Schnupfen 
und Husten, suchen die Bewohner feuchter Räume heim. Die 
weitesten und schönsten Zimmer werden auf diese Weise un 
gesund, so daß selbst eine enge, aber trockene Wohnung einer 
räumlichen, aber feuchten bei weitem vorzuziehen ist. 
Der gesundeste Theil des Hauses ist stets das obere 
Stockwerk, denn dieses ist das trockenste, der Luft und Sonne 
zugänglichste. 
Die Mitternachtseite der Gebäude ermangelt der Sonne 
und ist aus diesem Grunde, wenigstens in unserem Klima, 
wo den größten Theil des Jahres die Temperatur kühl ist, 
chei weitem weniger Vortheilhaft, als die Mittags- oder we 
nigstens Morgenseite, welche letztere unmittelbar nach der küh 
len Nacht die erste Wärme der Sonnenstrahlen empfängt. 
Auf diese Umstände ist bei der Wahl einer Wohnung 
möglichst Rücksicht zu nehmen. 
Vier Hauptbedingungen find es also, auf die es bei der 
Gesundheit einer Wohnung ankommt, sie muß luftig, hinrei 
chend warm und trocken und besonders auch hell sein, denn 
ein finsteres Haus ist meistentheils auch ein schmutziges, unge 
sundes Haus. 
Eine Wohnung erfordert, abgesehen von Räumen zur 
Aufbewahrung von Gegenständen, außer dem eigentlichen 
Wohnraum, der für den Aufenthalt am Tage dient, einen 
Schlafraum und eine Kochgelegenheit. Nicht selten findet man 
die ersten beiden, ja wohl alle drei, in einem Zimmer ver 
einigt.
	        
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