Volltext: Der Naturarzt 1863 (1863)

Dresden, 
den 26. August. 
Der Naturarzt. 
Korrespondenzbtatt für Ireunde naturgemäßer Keilmethoden 
M. 28. 
1863. 
Herausgegeben von Dr. W. Meinert. 
(Dresden, Kaitzer SLr. Nr. 3.) 
Der „Naturarzt" erscheint jedes Quartal mit 10 Nummern ä i Bogen; Preis jährlich 2 Thlr. oder 4 Fl. W. W.; Abonnement pränum-e- 
l rando Vijährig, halb- oder ganzjährig. Er ist eine erweiterte Fortsetzung des vorjährigen „Wasserfreundes", von dem Exemplare ä 2 Thlr. oder 
4 Fl. W. W. noch direct von dem Herausgeber bezogen werden können. Alle Briefe und Sendungen an die Redaction werden franco erbeten 
oder auf Buchhändlerweg an die Buchhandlung von H. I. Zeh. 
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Nach Ausgabe der Nr. 30 — welche ungefähr den 9. September erfolgt und womit unser drittes Quartal schließt — 
tritt programmgemäß eine Pause von mehreren Wochen in der Verausgabung des Blattes ein und erscheint Nr. 31 
erst gegen Mitte October. Die geehrten Interessenten der „Krankencorrespondenz" sind daher, soweit sie noch vor dem Fe 
rieneintritt und der Abreise des Herausgebers Berathung wünschen, ersucht, ihre resp. Zuschriften bis spätestens den 2. Sep 
tember anher gelangen zu lassen. 
Zugleich ersuchen wir die geehrten Quartals-Abonnenten, ihre Bestellung auf das 4te Quartal gefälligst recht bald 
bei ihren Bestellungsorten machen zu wollen. Die ^Spedition des „Aatmarztes*'. 
Einige Rechtsertigungssätze der Redaction, 
gegenüber verschiedenen, ihr zugekommenen Aufragen, 
Wünschen, Beschwerden und Vorwürfen. 
(Schluß.) 
7. 
Zu b. (s. S. 197). Neben den bisher unter a. aufge 
führten inneren oder materiellen Gründen für Werth 
schätzung, Gleichachtung und Mitbenutzung, resp. Mitempfeh 
lung unserer Seits, der Schroth'schen Kurform, drängt sich 
aber auch die äußere Nothwendigkeit dafür, in Berücksichti 
gung und Folge der numerischen Stärke der Schroth'schen 
Schule, auf. Ist zwar die Zahl der diesfallsigen Anstalten *) 
*) Unseres Wissens bestehen zur Zeit an folgenden Orten Dentsch- 
1 lands Schroth'sche Anstalten, nämlich 1 zu Lin de wiese bei Freiwaldau 
in österreichisch Schlesien (Mutteranstalt), unter Leitung des Sohnes des 
verew Schroth; 2 in München unter Dr. Gleich und Dr. Steinbacher, 
2 in Dresden unter Dr. Kadner und Dr. Baumgarten, 1 in Wandsbeck 
j bei Hamburg unter den Herren Wittmak und Professor Dr. Grabau und i 
l in Bergedorf bei Hamburg unter den Herren Stoffert und Dr. Dieck. — 
| Außerdem wirken aber als diätetische (Schroth'sche) Privat - Aerzte Dr. 
Kles in Schweidnitz und Dr. Körner in Wolgast, wie wohl noch man 
cher andere uns noch nicht speciell bekannt Gewordene. Wir wür- 
j den es übrigens dankbar und als ein Zeichen des jenseitigen ebenfalls 
vorhandenen Wunsches, durch Einigkeit stark und von Einfluß auf 
die staatliche Anerkennung zu werden, anerkennen, wenn uns diejeni 
gen Schroth'schen Aerzte, welche wir hier im Mangel bisheriger Be- 
j kanntschast nicht benennen konnten, ( ihre Adressen freundlichst angeben 
I wollten, und wenn überhaupt etwaige Mangelhaftigkeit in unserer An- 
- sührnng über die Zahl rc. der Anstalten Schroth'scher Art uns bezeichnet 
I würde.' Auch einige Nichtärzte haben sich um Verbreitung der Schroth- 
[ ichen Kur verdient gemacht, wie namentlich der Apotheker Herr Dr. 
Kypke in Strehlen bei Dresden, Herr Prediger König in Berlin, und 
Herr Jnspector Gerke zu Hamburg. — Die Literatur der Schroth'schen 
und der sich ihnen jährlich anvertrauenden Patienten noch 
nicht so stark, als bei der Prießnitz'schen Kurform, so hat 
doch die Schroth'sche Schule dafür an Intensität ihrer For 
men und Energie ihrer Vertreter, also an zwei dem Patien 
ten stets stark imponirenden Momenten, unleugbar etwas vor 
aus, und wie sich jetzt gerade auch auf anderen Gebieten des 
Lebens und der Partheistellung der Satz geltend macht, daß 
nicht immer die stärkere Parthei die schnell siegende, sondern 
gar oft selbst unterliegende ist, so darf auch die Kraft und 
Macht der Schroth'schen Schule nicht unterschätzt werden. Wir 
würden, ohne vorher den Werth der Schroth'schen Kur 
ihrem inneren Wesen nach hervorgehoben zu haben, uns 
nicht erlauben, über solche äußere Gründe für die Nützlich 
keit der Bundesgenossenschast zwischen Prießnitzianern und 
Schrothianern zu sprechen; aber so dürfen wir wohl nun auch 
diesen politischen Gesichtspunkt bei der Sache hervorheben, 
ohne uns den Vorwurf gemacht zu sehen, daß wir blos 
äußerer Machtverhältnisse wegen das Bündniß suchten Um 
gekehrt wird aber gewiß auch kein unbefangener Freund und 
Vertreter der Schroth'schen Schule verkennen, daß die Prieß- 
nitz'sche Parthei ein nicht zu verachtender Socius ist. Wenn 
die Schweiz für Deutschland in vielerlei Beziehung als Vor 
bild dasteht, so wird doch kein vorurteilsfreier Schweizer 
leugnen, daß ein Anlehnen der Schweiz an Deutschland für 
erstere seine sehr gewichtigen Gründe und Vortheile hat und 
daß ein Bündniß zwischen beiden überhaupt das naturgemäßeste 
ist und folgenreichste stets sein muß. So müssen auch die 
Freunde und Vertreter der beiden Schulen sich in ebenmäßiger 
Erkenntniß gegenseitiger daraus hervorgehender Vortheile die 
Hände reichen, und die Manen des Prießnitz und Schroth 
werden versöhnt und freudig darob ihren Segen dazu geben! 
Schule werden wir nächstens mit zu erwähnen Gelegenheit haben, 
wenn die verbesserte Uebersicht über die Gesammt-Literatur der Natur 
heilkunde erscheint, was wir baldmöglichst herbeizuführen suchen werden.
	        
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