Volltext: Der Naturarzt 1863 (1863)

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Druck von Liepsch & Reichardt «„Dresden. 
Verautw. Redakteur und Verleger: vr. Meinert. 
Der Dr. Helfer mahnte nun aber selbst ernstlich zum 
Aufbruche und Bertha erbat sich feinen Arm, um, wie sie 
schalkhaft neckend bemerkte, der Quelle der bei ihr zur An 
wendung gekommenen neuen Heilmethode nahe zu sein und 
sich desto leichter stärken zu können, falls die in ihr jetzt strö 
mende Kraft etwa zu verstechen beginnen sollte. Die Frau 
Pastorin, welche sich sehr angegriffen erklärte, nahm indeß das 
Anerbieten an, immerhin den Wagen zur Ruhe zu benutzen, 
offenbar aber weniger aus Ermüdung, als aus Abneigung 
gegen den Arzt, der ihr, seit sie ihn als den Dr. Helfer, den 
Wasserarzt, kannte, nun doppelt verhaßt geworden war*). 
— So setzte sich denn, nach herzlichster Verabschiedung von 
der Frau Schulmeisterin, die kleine Karawane, dem Wagen 
voran, auf der Straße nach Mölsitz zu in Bewegung, und 
bald war man, wie leicht erklärlich, mitten inne im Gespräch 
über Bertha's vorhergegangenen Zufall, über deren Körper 
zustand überhaupt und über die Mittel und Wege zur Hebung 
dieses schweren Bleichsuchtgrades. 
(Fortsetzung folgt.) 
Briestaste». 
Herrn H. M. in L- Daß Eingesandte wird Platz finden; dürfen 
wir aber nicht auch einem Berichte über praktische Thätigkeit ent 
gegensehen? 
*) Anrn. d. Red. Machte sich etwa auch hier das Elektricitäts 
gesetz geltend, so ungefähr, daß man sagte: Theologie und Hydriatik 
fußen beide aus einer Grundlage, der Humanität, gehen aber d e s w e - 
gen in ihren Mitteln und Wegen zur Erreichung desselben Zieles aus 
einander, und deshalb müssen sich die Glieder der beiden abstoßen? 
— Dem müßten wir unsere Erfahrung entgegenstellen, welche uns bei 
sehr vielen Geistlichen, uns gegenüber, das Gegentheil lehrt. Gerade die 
Geistlichkeit — so haben wir zu unserer Freude zu constatiren — er 
kennt es bereits vielfach als ihre schönste Pflicht und als möglich an, 
auch das leibliche Wohl ihrer Gemeindeg-noffen im Auge zu behalten 
und schließt dazu einen immer innigeren Bund mit der Naturheilkunde. 
Herrn Dr. K. in C. Die Sendung mit Dank erhalten- Wegen 
der Frage am Schlüsse Ihres Briefes wollen Sie gefälligst demnächst 
die Antwort in unseren „Rechtfertigungssätzen" ersehen. 
Herrn V. in M. Die am Schluffe Ihres letzteinges Art.. ent 
haltene irwirecte Empfehlung sähen wir lieber in eine offene, directe 
umgewandelt, zu deren Ausnahme wir sehr gern bereit sind. Hoffent 
lich gehen Sie darauf ein und ertheilen uns die Erlaubniß zu behufi- 
ger Umänderung jenes Schlusses mit gleichzeitiger Näherführung aus 
den eigentlichen Zweck. Für die Insertion unserer Annonce besten Dank. 
Herrn Adv. W. in D. Ihre Bemerkung wegen des dortigen 
Oberpostamts unterliegt noch der Aufklärung durch das Sachs. Haupt- 
Zeitungsbureau ; dagegen können wir Ihnen berichten, daß die dortige 
Buchh. de H. Bestellungen für uns angenommen hat und wöchentlich 
effectuirt. Im Uebrigen geniren Sie sich ja nicht wegen Refusion; 
sie ist uns offen lieber, als indirect durch Inanspruchnahme des Pa 
pierkorbes. Wo kein Sinn und Verständniß für Naturheilkunde, nach 
längerer Gelegenheit und Bekanntschaft damit, vorliegt, da gehört der 
„Naturarzt" noch nicht hin. 
Herrn E. in F. Ihre Ankündigung scheint uns nicht genügend, 
da sie weder die Absicht der Verpachtung; noch die der Uebergabe in 
dieser Art auch an einen „Nichtarzt" hinreichend durchblicken läßt. 
Ehe wir sie daher wiederholen, erwarten wir Weiteres von Ihnen. 
Der D. S. in L. ist uns persönlich nicht bekannt und würden wir 
deshalb blos dann, wenn Sie es ausdrücklich wünschten, uns in dieser 
Angelegenheit an ihn wenden. Im Uebrigen bedauern wir Ihre „Lust 
losigkeit" sehr und finden sie nicht in Uebereinstimmung mit der Pflicht, 4 
für das, was man als Wahrheit erkannt, auch gegen die größten 
Schwierigkeiten an- und fortzukämpfen. 
Herrn L. Sp. in L. Das Uebrige wird erst in nächster Nummer 
(besser, als in dieser) folgen. Den B. f. d. A. bekennen wir hiermit. 
Herrn R. Th. in K. Die fehlenden Nr. 20 gingen ab an Sie; 
gleichzeitig die Bemerkung, daß wir bedauerten, in Angelegenheit von 
D. P.'s Art. nicht dienen zu können, da es solche von ihm beim „W.- 
Fr." und „N.-A." nicht giebt und leider schon von Anfang an eine 
feindliche Stellung zu uns sich bei ihm geltend machte. Für die Neu 
zugewiesenen unseren besten Dank! Ein Gefäß der fragl. Art ken 
nen wir nicht. 
Herrn R. in V. Die Nachträge werden bei dem in nächster 
Nummer folgenden Aufs, ihre Berücksichtigung finden Von der fragl. 
Nr. könnten Ihnen ungefähr 10 Stück ä 30 kr. noch abgelassen werden. 
Herrn Azz in Ver. Wir freuen uns über die erhaltene Nach 
richt; das Aviso der gütigst bestimmten Z. ist eingetroffen. 
Ankündigungen. 
St. Radegund bei Graz, Frisch- und Warmwaffer-Heilanstalt. 
Wegen Ableben des bisherigen Besitzers wird diese nicht unrühmlich bekannte, in Steiermark einzige derartige Anstalt, 
3 Stunden nordöstlich von Graz (mit 70,000 Einw.), ausgezeichnet durch ihre (2500 Fuß über d. M.) hohe Lage am Fuße 
des quellenreichen „Schöckels" (4500 Fuß), ihre heilkräftige Gebirgsluft, ihre reizenden Promenaden nah und fern, mit herr 
lichen Fernsichten, — endlich bemerkenswerth durch ihre wachsende Frequenz, verkauft. 
Die Anstalt besteht aus Kur- und Wirthschaftsgebäuden, besitzt einen Grundcomplex von 17 Joch Wiesen und Fel 
dern mit zahlreichen Obstbäumen, 24 Joch Hochwald, einer kleinen Obstbaumschule, einem Fischteich und einer Kegelbahn. 
Seit 1855 eröffnet, ist sie genau nachweisbar von 360 Kurgästen, letztere Jahre durchschnittlich stärker, be 
sucht worden. 
Der Kaufschilling beträgt (den fundus instractus, die gesammte Badeeinrichtung und die heurige Fechsung inbegriffen) 
20,000 fl. österr. Währung. Schließlich sei noch erwähnt, daß der Verkauf keineswegs durch drängende Nothwendigkeit 
geboten, sondern aus Familienverhältnissen wünschenswert^ ist. Anträge gefälligst franco unter obiger Adresse. 
Schroth'sche — kennt und ausübt und auch chirurgische Fälle 
zu behandeln versteht. Sein Auskommen würde ihm bei nicht 
F ”8® unbescheidenen Ansprüchen gesichert sein, ebenso die Reisekosten, 
arm- gasige besorgt die Redaction. 
Kesuch eines Aaturarztes. 
Für eine bedeutende Stadt des Orients wird ein 
Arzt gesucht, welcher wissenschaftlich gebildet ist, die 
.Heilmethoden — insbesondere die Pricßnitz'sche ui
	        
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