Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1829 (1829)

( 25 ) 
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Meteori¬ 
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achtungen | 
Monats. 
1 
Zeit und Dauer* \ 
1 
Beschaffenheit» 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen« 
4 
Morgenr. 
16 
von 3? bis 4jIJhr. 
Dunkelroth mit blassen Streifen. 
schon 1 
Mittags Gewitter, abends Regen. 1. 
1 
— — — 
27 
von 3J bis 4jUhr. 
von gj 9 Uhr. 
Hochroth mit Streifen* 
schön 1 
Abends Gewitter und Regen 2. 
6 
Abendr* 
7 
Mit rosenfarbigem Segmente* 
heiter 1 
Tags darauf heiter 2. 
1 
— — — 
13 
— — — — 
Schön orang und ausgebreitet, 
schon 1 
Der folgende Tag ganz heiter 2. 
1 
i 
24 
von 2 bis gf Uhr. 
heiter 1 
Früh darauf und Nachts heiter 2* 
4 
Gewitter. 
2 
v.2Ü.54'b.3Ü,Mit. 
Fern von W. mit W 2; zog nach SO. 
Regen 2 
Abends Regenbogen, eben so am 3. 
11 
9 
v,2-|U. b. 3fU.fr. 
Nahe v. W u. NW. zog n* S. mit Ws. 
Regen 2 
Die Magnetnadel nahm wrestl* 2|° ab. 
4 
— — — 
v. nf b. 12$ Milt, 
Etwas nahe v. W. u. NW; z. n. SO. m.W2. 
Regen 2 
Ihre Neigung um i|° zu. 
—- 
16 
v. 2ib* 4 ü. Mittag. 
Nahe v. W,NW; NO; z,nach SO u. SW. 
Reg. iu.2 
Die Magnetn. n. 20 zu, ihre Neig. i° zu. 
IO 
__ — — 
20 
V.12J b. i2| U. Mit. 
Ferne Donner in W ; zog nach SOS, 
trüb 1 
Die Magnetnadel blieb unverändert. 
26 
von 4 U. bis 5 U. ab. 
Sehr nahe v. W. mit.NW3; zog nachSO. 
schlug zweimal sehr nahe ein* 
Regen 1 
und 2 
Die Abw. d.Magnetn, n. 3|°westl. zu; 
ihre Neig. 2^° ab; das Elkysm. oscillirte 
3§'" nordwestlich. 
4 
— 
~7 
v. 6f bis 7 U* abend 
Etwas nahe v. W; zog nach 0 mit NW3. 
Regen 2 
Abends Regenbogen mit Reflex. 
3 
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25 
4 
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153 
80 
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30 
t-1593 
Nachrichten. Den x. verspürte man in Grofs-Rumänien und andern Orten mehr oder minder heftige Erdstöfse. — 
In den Königreichen Valencia und Murcia bemerkte man noch immer bedeutende Erdstöfse, besonders in Torrevieja, wo¬ 
durch ein grofser Erdrifs entstand. In San Fulgencio stürzte die Kirche nebst mehreren Häusern ein. ln Andalusien reg¬ 
nete es 4 Monate lang, wodurch die Seiden - und Honigärnte ganz zerstört wurde; um so schöner und reicher standen die 
Reben und Oliven. — Den 3. nnd eben so den 29. Juni verwüstete ein Hagelwetter viele Ortschaften in dem k. b. Land¬ 
gericht Rosenheim und der Umgegend. — In Ostindien herrschte seit mehreren Monaten eine unerträgliche Hitze. — Den 
fl. abends 9 U. durchkreuzten die Blitze das ganze Firmament auf der Westseite über Strafsburg , gegen n Uhr donnerte 
es heftig, und die Blitze waren so stark, dafs die Dächer feurig zu seyn schienen. Gegen 2 U. früh den 9. endigte das 
Gewitter mit einem heftigen Donnerschlag, und man sähe noch lange die Blitze auf der Badischen Seite, wohin das Gewitter 
sich zugewandt hatte. Um 1 U. früh schlug innerhalb einer Viertelstunde der Blitz viermal in den Münsterthurm. Einige 
Platten der Plattforme wurden zerschmettert, und ein 3 bis 4 Centner schwerer nahe am Thurm stehender Tisch von Stein 
wurde 1 Schritt weit geworfen ohne zu brechen. Das Blei zwischen den Fugen der Thurmsteine schmolz an einigen Stel¬ 
len, und in eine Stundenglocke machte der Blitz eine Höhlung, wo der Hammer auffiel, von der GrÖfse eines 5 Franken- 
Stücks, so das die Glocke mehrere Stunden keinen Ton gab. — Den 9. um 1 Uhr Mil tag w urde die ganze Gegend um 
Gundramsdorf durch ein schreckliches Hagelwetter verwüstet; die Schlofsen waren in der GrÖfse wie Musketenkngeln, 
auch noch viel grofser, und so dicht, dafs die ganze Gegend verfinstert wurde. Weit und breit sähe man noch um 10. fr. 
ganze Streifen Schlofsen liegen. — Den 15. Nachts wütheten Gewitter mit Hagelschlag in mehrern französifchen Depar¬ 
tements, besonders in Aube und der Maas. Die Stadt Arcis mit den Umgebungen litt durch Vernichtung der Erndte und 
der Reben sehr grofsen Schaden. Drei Stunden lang gliech der Himmel einem Feueremeer. — Den 21. Mittag zog ein 
Hochgewitter über Starnberg, welches sich gröfstentheils im Dorfe Alling entlud. Ein Blitz schleuderte einen reitenden 
Bauernsohn 10 Schritte wreit von seinem Pferde, das Satteldferd wurde sogleich getödtet, und das Handpferd blieb unver¬ 
sehrt. Der Reiter w urde nur betäubt ohne schädliche Folgen. -— In der Nacht vom 24. auf den 25. war in London vier¬ 
stündiges heftiges Gew itter mit Sturm. — Den 26. richtete eine Windhose in den Aemtern Burghausen und Hoya bedeu- 
taude Verwüstungen an. — Den 26. zwischen 4 und 5 U. ab. vereinigten sich mehrere Gewitter über Augsburg, wo drey 
verschiedene Gebeude vom Blitze getroffen wurden, jedoch ohne zu zünden. Unaufhörlich rollte der Donner, und das 
Feuer der Blitze unter wahren Staubwässerwolken war fürchterlich. Auch in Anhausen, ohnwTeit Waal zersplitterte der 
Blitz ein Feldkreuz; und in München wütheten die fürchterlichen Blitze und Donnerschläge, wo ein am Schwelgerischen 
Theater herabfahrender Blitz einen Knaben tödtete, der dort Schutz vorm Regen suchte. — Den 26. Nachts ungefähr um 
X2| Uhr, wurde in Parma von sehr vielen Personen eine ungeheure Feuerkugel in der Richtung von Südwest nach Nord¬ 
ost beobachtet. Das Licht, das sie bei ihrem Erscheinen verbreitete, wrar so blendend, dafs es eine plötzliche Feuersbrunst 
zu seyn schien, und alle Häuser und Felder davon, wie am hellen Tage, beleuchtet wurden. Dieser Feuermasse, welcher 
ein schlangenförmiger blutfarbiger, 90 Grade langer Schweif vorhergieng, rifs sich aus der Konstellation des Adlers los, 
durchkreuzte jene des Schlangenträgers und des Herkules, und fuhr mit einem gewissen Zischen in das schwarze Gewölke 
hinein, das jedoch ein so schimmerndes Licht nicht zu verdunkeln vermochte. Die Höhe dieses Meteors war 50 Grade; 
seine Farbe, wie die eines brennenden Schwefels, und die Dauer 6 Sekunden; doch blieb die Lichtspur noch 10 Minuten 
sichtbar* Es blies ein frischer Ostwind, und der Himmel war hie und da mit dichten Wolken bedeckt, und an den heitern 
Stellen sah man beständig Sternschnuppen bewegen. Beym Verschwunden der Feuerkugel spürte man keinen Geruch, ver¬ 
nahm auch kein donnerähnliches Getöse; man vermuthet daher, sie sey weit von der Stadt nieder gefallen, und es würde 
auch nicht befremden, wenn man hörte, dafs sie Meteorsteine ausgeworfen habe. Nach allen diesen scheint diefes Phäno¬ 
men zur Klasse der Boliden zu gehören. — Den 29. zernichtete der Hagel das Getreide und Bäume in Drisenhofen und 
mehrern Ortschaften des k. b. Landgerichts München, und zerschlug viele Häuser. — Den 30. früh wüthete ein ij stündi- 
ges Hagelgewitter mit Platzregen zu Reuti im Tyrol über Perlach hinaus* 
( 1829.) 7
	        
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