Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1827 (1827)

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eteai otfcpiicde fBeofiacfitungen im $eptemß-er. 
Meteori- 
fche Beob¬ 
achtungen 
Zeit und Dauer. 
Bef chaf fe nke it» 
IV itte- 
vung. 
Bemerkungen• 
Morgenr, 
den 2% u, 
Abendr.6 
den 23 u. 
Regenb. 
Gewitter 
Nordlicht 
*3 
*9 
29 
u.7 
24 
28 
19 
25 
v- 5ib- 5jU. 
v.5* bis 6 U. 
v. 5f bis 6J U. 
v.6|bis7Ü. 
v. 6,15' b. 6 U.45' 
v.5) 42'b. 5,57'fr. 
v. i| b. i| U. Mitf. 
v. 5,23 b. 5,47'ab. 
v. u| U. Nachts b. 
1U. 37' fr. d. 26. 
Ponsoeroth mit blaffen Strahlen. 
Unten orang, oben gelblich^ 
Schön orang.' 
Ponfoeroth und ausgebreitet. 
Mit rofenrothem Segmente* 
In WSW ohne Reflex. 
Etwas entfernt v. NW.; zog n. N. 
Entfernt v. NWW ; zog nach NO. 
Der Horizont erfehien anfangs blafs ins 
gelblichte, dann bildete fich eine fchauder- 
erregende Rothe, die oben einer Krone ähn¬ 
lich auslief. Die GegenfVände erfchienen 
blutrotb* Der Barometer blieb unabän¬ 
derlich* 
fchön 1 
heiter 1 
heiter 1 
heiteriu.2 
vertu. 2 
trüb 2 
Regen 2 
fchön 1 
Abends Regen 2 
Den 28- ab. heiter, den 29, Regen 2* 
Tags darauf jedesmal heiter» 
/ Unter Tags fchön r, abends heiter 2* 
Die We ft winde erreichten bis ab. den 
11°, und dauerten bis gegen 12 U. Nachts* 
Von jro U. 3' den 25* Nachts b. iU*23'fr# 
Den 26. ofcill. die Declinations-Nadel v. 
W nach Q. zu 1, i| bisa0; dielncüna- 
tions-Nadel aber nahm b. 12 U. ^'Nachts 
umi°, 23' zu, kehrte fodann langfam bis 
2| U. d, 26 fr. auf ihren mittlern Stand 
zurück. 
Nachrichten. (Wegen dem zu fpaten Einlauf find noch folgende Nachrichten nachzutragen.) Den 6. Juli flieg die 
See bei Valparaifo durch einen Harken Nordwind zu einer gefährlichen Hohe, wodurch grofses Unglück unter den Schiften 
entfland. Zugleich platzte eine Wafferhofe über die Stadt, und rifs Menfchen und Vieh über die Batterie in den See. Darauf 
erfolgte noctTein Erdbeben. — Den 24. Augufl Mittags erhob fich im yalifchen Kreife der ruflifchen Moldau bey übrigens 
klarem Himmel durch ein von einem leichten Winde getriebenes Wölkchen eine fo gewaltige Windsbraut, dafs die Pflüge 
von den Strängen riffen, in die Luft erhoben, und zerbrochen herabfielen, auch Menfchen und Thiere hiinveggefchleudeit 
wurden, — Den 27. äAuguft wüthete von 12 U. Mitt. bis 9U* ab. ein heftiger Orkan auf den dänifch -weflindifchen Infein 
nebft heftigen Regen, wodurch viele Verheerungen bey den Schiften entftanden.) Den 6. Sept. um 3 U. Nachmittag zog ein 
Gewitter von S O über Zürich; um 3J fchlug der Blitz in den Thurm der franzöfifchen Kirche, welcher fich an den Drath 
des Ableiters vorn und rückwärts der Kirche zertheilte, und viele Zerfpiitcerung anrichtete, ohne jedoch zu entzünden.— 
In Gröningen, und auch im Lager von St. Omer entftanden fehr viele Sterbfälle, wozu der vom 2. bis 16. Sept. gefallene Re* 
gen vieles beitrug, — Den 7. Nachts u U* 35' fuhr eine Feuerkugel über den Tajo nach dem Dorfe Barreiro ( Eflranatura) 
mit einem dem Mond überftrahlenden Glanze, fo dafs einige Häufer im Innern bell erleuchtet | wurden ; felbe nahm dann in 
Südweft ihre Richtung fort, bis fie mit einem röthern Schein zerfprang, worauf fich 2 Minuten fpäterein hohler, gleichfam irr- 
diieher, Ton mehrere Sekunden lange vernehmen liefs. Den 8. fahe man ein äufserft fchönes Nordlicht in Nord well über ganz 
Dännemark. — Der 14. war bis 4 U. ab. durch Wind u. Regen unfreundlich. Den 17. Nachts verurfachte eine grofse Ueberfchwem* 
mutig in der Gegend von Brindifi grofse Verheerungen; auch eben fo in der Gegend von Bari in Apulien. — Den 20. brach ein 
heftiges Feuer aus drey Spalten des brennenden Felfen zu Holworth in Dorfetfhire hervor. — Den sr, fleng die Ofner Wein- 
lefe an, welche durch angehaltner trockner und warmer Witterung eine gute Ausbeute hoffen liefs. — Den 22. ab* 8U.197 
fahe man in Afchaffenburg am Horizont bey 45° nördlicher Breite, eine Feuerkugel fn der Grofse des Mondes in der Rich¬ 
tung von O nach W und bezdebnete ihre Bahn'mit einem Feuerregen, der nach dem Verfchwinden noch 1 Minute anhielt.— 
In der Nacht vom 25. gegen 11J U. erfehien in Gereuth im Obermainkreis eine Harke Röthe am weftl. Horizont bei geftirnten 
Himmel und warmer Luft. Diefe Röthe ward bald zur Glutb, aus welcher nach und nach thurmhoch blendendweife Strahlen 
emporfchoffen. Die Magnetnadel zeigte vorher eine auffallende Abweichung von der täglichen Variation, befonders ftark um 
9| U. ab. wo plötzlich leuchtende Flecken zwifchen O, N* W und NO erfchienen. Einige Minuten fpäter bildete fichein leuch¬ 
tender Bogen, der nur einige Augenblicke lang anhielt. Sein kulminirender Punkt befand fich beynahe im magnetifchen Me¬ 
ridian. Um 11 U. war die ganze Erfcheinung fchwächer, Während der ganzen Dauer machte fowohl die Declinations als In- 
clinations-Nadel des Magnets häufige und fchnelle Veränderung ihrer Richtung, dafs man kaum diefelbe auffchreiben konnte. 
Diefes Nordlicht fahe man in ganz Mittel-Europa, von Petersburg bis Paris, und von München bis Koppenbagen, auch zu 
London wurde es gefehen. Der berühmte Br. Prof. Oerfied zu Koppenhagen giebt folgende Theorie; Das Nordlicht rührt 
wahrfcheinlich von einer elektrifchen Entladung von Weil nach OH her, welches fich in den Wolken ereignet, denn die 
Nordlichter werden öfters ziemlich tief nach Unten in der Luft wahrgenomimen, und haben eine mit diefem gemeinfchäfc- 
liche Bewegung; man hat auch Nordlichter, durch welche auch Erdgegenftände gefehen worden. Der Bogen des Nordlichts 
liebt meiftens beynahe fenkrecht auf dem magnetifchen Meridian^, und die Strahlen breiten fich über den ganzen Himmel 
aus; dem Zenith nahe, in der Richtung einer verlängerten Inklinations - Nadel ift ein dunkler Fleck. Sind cylindrifche 
Wolken vorhanden, in weichet! fich eine elektrifche Entladung von Wefl nach Oft ereignet, fo wird eine magnetifche Wir¬ 
kung in einer hierauf fenkrechten Richtung entflohen, und die Wolken werden fich demnach als magnetifirte Körper dar- 
flellen. Was die Verbindung zwifchen dem Magnetismus und den Nordlichtern beftättigt, ifl die Unruhe, welche die Mag¬ 
netnadel zeigt, wenn Nordlichter am Himmel find. — In Genf und im Kanton Wadt lieferte die Weinlefe gute und reiche 
Ausbeute; nicht fo aber la Vaux, welches durch BergHröme und Hagelwetter vom 20. May an fall unausgefetzt gelitten hat. 
—- Den 29. fiel zu St. Laurent de Corna zwifchen den Bergen Monte - Capell und h Planes eine grofse Menge Luftfleine 
keilförmig und mit einem Schweife, und yon Silberglanz ähnlicher Farbe. 
(1827.) 9
	        
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