Volltext: Meteorologisches Jahrbuch von 1822 (1822)

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Sy^eiea ? c iogijcße 6föeo6ac/itu ngen im 3WerZ. 
Meteori¬ 
sche BeobA 
acli tun gen, 
Zeit und Dauer* 
Befchaffenheit. 
Witte¬ 
rung. 
Bemerkungen. 
Morgenr. 
Abende 
von 5* ins ö U. 
v. 5j bis 6l: U. 
von5|bis6jU* 
von 5J-bi 6U* 
von 5|b is 6 JU. 
Gewitter 25 |v.io| b.n| Mittag. 
Sturm. i8j v. früh, bis Nacht. 
— — 3ijlv*früh bisabends. 
Mit rötblichten Streifen* 
Hochroth geRreift. 
Mit hochroth gefärbten Wolken* 
Schön prang* 
Orang und fehr ausgebreitet* 
V. Wert nach NO mit W 2. 
W. arW 3v.10U.fr. bis 45abends. 
Mit W2-|, Hagel und Schnee und 
fel.ön 3 
heiter 1 
vernn* 2 
heiter 2 
Regen 2 
Regen 2 
Regen 2 
Abends Regen 2 
Mittags trüb2, abend Regens 
Der felgende Tag heiter 1 u. 2* 
Die Magnet- Abw. nahm um i|°ab. 
DasElkysmomet. ofcillirtegf v, W.n O. 
Die Magnet - Abw. nahm um i°, 56'zu. 
Nachrichten. Die erffen Tage waren in den Umgebungen von Strafsburg fehr mild; die Nachtfröfte haben nichts 
gefchadet; die Reben nicht gelitten, und die Fruchtbäume ftanden prächtig in der Biütbe. — Am3. früh 6 U. 20' verfpürte man 
in ßafsano einen Erdbebenftofs bey ruhiger Luft; machte jedoch in manchen Funkten diefer Gegend bey heftigerm Stofse kei¬ 
nen Schaden; das Thermometer zeigte 90 über den Gefrierpunkt. — Am 5 war das Meer bey Kent um 1 Meile weiter* 
als das Zeichen der fonrt niedrigften Ebben um die Aequinocktialzeit anzeigt, vom Geftade zurückgetretten, und. der Ablauf 
des Waffers hielt 3 Stund länger als dort an, innerhalb welchen 3 kleinere Fluthen und Ebben bemerkt, auch viele Schiffs- 
trümmer, Anker und Thiere, deren die auf* dem Gapton-Hügel, ähnliche vorgefunden wurden. — Der 6. war in den 
Umgebungen von Elberfeld ein fo ftarker Regentag, dafs den 7. früh die Wupper austratt, einen Theil der iStadt über¬ 
schwemmte, bis abends weiter hinein tratt, vieles Geräthe, Nachen etc. forttrieb. — Den 6. war die Themfe fo feicht, 
dafs man lie durch wandten, und viele fchätzbare Sachen fammeln konnte. Die nachher fchnell eintrettende Fluth hat vie¬ 
len Schaden angerichtet. — In der Nacht vom 8 zum 9. zog ein mit dem fürchterlicMlen Sturm und Hagel begleitetes 
Gewitter über das Dorf Grofsmangelsdorf im Magdeburgifchen, fchlug in die Thurmfpitze, wodurch diefer und die Kirche in 
die Afche gelegt wurde. - In und bey Braunfchweig war anhaltend mildes Frühlingswetter; der Harz und die mit ihm 
gleich hohe deutfehe Gebirge waren von Schnee frey, der fonft bis zum Junius lag. — Am 11*, wo es einige Tage zu¬ 
vor zu Emden aus Südwerten rtark geftürmt hatte, Var zu Nachts der Sturm fo heftig, dafs das Waller 4 bis 5 Fufs hoch 
in den niedrigrten Käufern Rand, urd die Strafen fehr befchädiget wurden; jedoch keine Deichbrüche erfolgten. — Den ig. 
brach das Eis der Newa, und der Strom ward vom Eife befreyt. — Den 3o. Nachts erfchütterte ein heftiger Sturm gleich 
einem Erdbeben die frevBehende Häufer in München, und warf Steine von Kaminen und Dächern herab* Seine gröfte 
Heftigkeit dauerte § Stunde vor und fo viel nach Mitternacht, mit heftigem Regen bis nach 6 U, früh. Das Barome¬ 
ter Rand zu höchft am 29. ab. 8 U. auf 322"', 76, und fiel bis zum 30. halb 12 U. auf 312'", 93, ftieg aber während 
des Orkans wieder. — Vom 30. bis 31. richtete der orkanähnliche Sturm bey den unterwärts auf der Elbe bey Hamburg 
befindlichen Schiffen grofsen Schaden an; mehrere verloren Anker und Taue, andere fitzen auf dem Strande, und find 
leck, ein anderes hat feine Marten kappen müfsen; auch von der Ferne kamen traurige Nachrichten. — In und nahe bey 
Innsbruck waren mehrere Wochen lang die fchönftn Frühlingstage mit vorherfchendem Südwind. Plötzlich aber entftan- 
den am 31. heftige Süd-und Nordwinde, welche letztere vorhenfehend Schnee brachten, welcher die Berge und Ebenen, 
wie mitten im Winter, bedeckte. 
^annen^iecAen inu)- $annenj;acAe£n. 
Aftronomijche || 
Beobachtungen|| 
Den 2 tratt eine grofse Untiefe am örtlichen Sonnenrande ein, welche von demfelben am 4. Mittags 3V 20", und 
vom nördlichen Sonnenrande *5' nach den Theilen des gröfsten Kreifes fcheinbar entfernt war. Den 11. war um 7% 30'' 
nördlicher noch ein grofser und ein kleiner Flecken zu fehen, welche beyde 14% 10" vom weltlichen Sonnenrande abhan¬ 
den. Den 12. wurde die Untiefe gröfser, und neben diefer und dem grofsen Flecken war noch ein kleiner Ficken zu le¬ 
ben, welche alle bis am 18. ausgetretten waren* Den 23. Stand eine doppelte grofse Untiefe 3/, 45" vom öffiiehen und 
jq', 10" vom nördlichen Sonnenrand entfernt, neben welcher um F, 3" öftlicher zwey kleine Flecken unter einander zu 
fehen waren. Den 24. erfchienen in der grofsen Untiefe 2 grofse länglichte Flecken und apfierhalb denfelben örtlich noch 2 
Flecken von mittlerer Gröfse nebft 4 Sonnenfackeln. Den 26. flofsen die 2 grofse länglichte Flecken in einen einzigen 
Flecken in der Untiefe zufammen, derer horizontale Länge 1', 23", und ihre Breite i', 4// betrug. Den 27. fah man um 
x'f 36'' nordörtlicher von der grofsen Untiefe nur noch einen Flecken von mittlerer Gröfse; und am 29. erfchien die grof- 
fe Untiefe niernförmig, welche n', 400 vom weltlichen, und 19', 8" vom nördlichen Sonnenrande entfernt war, Der 
Austritt konnte wegen ungünrtiger Witterung nicht beobachtet werden. 
(1829
	        
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