Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

77 
Krumsin, doch vergebens, denn Zdenco von Postupitz trat 1464 diese Herrschaft 
gegen eine bestimmte Summe an König Georg von Podiebrad und seine Söhne 
Victorin, Hinek und Heinrich ab. Herzog Victorin verkaufte 1475 die „pfandweise" 
besessene Burg und Stadt Fulnek nebst dem Stifte und dem Rechte auf dessen 
Dörfer, ferner die Dörfer Botenwald, Klantendorf, Seitendorf, Stachenwald, Zauchtl, 
Gr o ß - P e t ers d o r f (Wraczne), Klötten, Pohor, nebst den Anteilen an Jastersdorf, 
Wolfsdorf, Waltersdorf, Groitsch und das öde Gold seifen (Kolczy ffy), 
dann die Lehensdörfer Schimmelsdorf und Schlatten und die verpfändeten Stifts¬ 
dörfer Gerlsdorf, Tyrn, Altendorf, Eulowitz, Bielau und Pustiegow erbeigentümlich 
dem Johann von Zierotin, der sie 1480 in die Olmützer Landtafel einlegen ließ?) 
V. Mhschuilt. 
Gdrau unter den Herren von Zwola. 
» ^inek von Zwola-Namiescht auf Gdrau. 
Das Dorf Schmole, einst Smol, slawisch Zwola, bei Mürau im Olmützer Kreise 
gelegen, gehörte bereits um 1275 dem Bistume Olmütz, wurde dann ein Bistums¬ 
lehen und der Stamniort des ritterlichen, schon zu Beginn des 10. Jahrhunderts 
in den Herrenstand erhobenen Geschlechtes der Freiherrn von Zwola, von welchem 
eine Linie seit 1448 den Beinamen von Goldenstein annahm, der Olmützer Kirche 
in der Person Konrads M. (1430—1434) und Bohuslaws (1454—1457) Bischöfe 
gab und anfangs in Mähren, später aber auch in Schlesien bedeutend begütert war. 
Die Herren von Zwola führten als Wappen einen durch einen schwarzen Balken 
geteilten goldenen Schild. Im oberen Feld befand sich eine schwarze und im Quer¬ 
balken eine goldene Lilie. Als Helmzier hatten sie zwei einwärts gekehrte Sicheln 
mit Pfauenspiegeln gespickt. 
Hinek von Z w o l a - N a m i e s ch t, Sohn Hineks von Zwola-Müran, erwarb 
1496 von Bernhard von Katerinitz das Dorf Willimau und 1497 das Gut Hradeczna 
mit dem Dorfe Mirotein, das Dorf Dubczan mit der Feste und dem Dorfe Köllein, 
sowie den Ödungen Drumpach und Kragidlo. Im Jahre 1510 entließ König Wladislaw 
dem Wenzel Stolbasky von Doloplas die Hälfte des Gutes Namiescht bei Olmütz 
aus dem Lehensverbande und tat ein gleiches 1514 dem Hinek von Zwola bezüglich 
• der anderen Hälfte, der dann 1522 auch den Besitz des Wenzel Stolbasky an Namiescht 
an sich brachte. 
Hinek von Zwola war ein gewalttätiger Mann. Der Exabt von Hradisch, 
Johann von Kaplitz, der als Pfarrer bis 1524 in Köllein lebte, wurde 1520 von 
Hineks Leuten zur Nachtzeit überfallen, ganz ausgeplündert und von der bewaffneten 
*) Wolny, Mähren: 1, 121. — Wolnv, Kirchentopographie: 1, 4:306. II, 
3:147. —Prasek, Histor. Topographie: I, 165, 526. — Chronik der Familie 
Teltschik.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.