Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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scholtisei gelegene Dorfau im Ausmaße von 9515/" für 40 fl. C.-M. Nach dem 
Schätzungsprotokoll vom gleichen Jahre besaß er 183 I. 175 □” und die Richterei hatte 
einen Wert von 25.851 fl. 21 kr. Nach dieser Schätzung ivurde 1850 das Grund¬ 
entlastungskapital mit 724 fl. 50 '/,vo kr. ermittelt und die aufgehobenen Leistungen 
zur Pfarrei Briesau und zum Gute Wagstadt (Körnerkontribution) samt Entlaftnngs- 
kapital per 138 fl. 1480/100 kr. und 1589 fl. .20 kr. C.-M. bestimmt, ivas am 9. März 
1859 durch die Grundentlastungsdirektion Troppau gelöscht wurde. 
Vinzenz Teltschik, der am 21. Jänner 1858 starb, war seit dem 27. Juli 1826 
vermählt mit Anna Härtel, Tochter des Magistratsrates Philipp Härtel in Hof, 
welche sodann den Lubowsky in Wigstadtl heiratete und ihrem Sohne Moritz 
Teltschik im Jahre 1858 die Erbscholtisei mit 192 I. 231 Grundstücken für 
10.000 fl. C.-M. übergab und mit ihm 1859 einen Vertrag wegen ihres Ausgedinges 
schloß. Er heiratete 1861 Salomene Hof, starb aber schon 1867, »vorauf seine Witwe 
1871 sich mit Johann Schenk vermählte, der für den minderjährigen Sohn Richard 
Teltschik, dem die Richterei 1868 eingeantwortet wurde, die Vorwirtschaft führte. 
Richard Teltschik erwarb 1894 die Niedermühle, die 69 Jahre von der Scholtisei 
getrennt gewesen war?) 
Die Kunzendorfer Obermühle Nr. 12 wurde von den Vormündern der 
Kinder des Anton Matzke 1806 für 480 fl. dem Andres Pater auf 22 Jahre zur 
Vorwirtschaft übergeben und 1836 von Franz Matzke für 400 fl. übernommen. Sie 
hatte einen Mehlgang und ein Graupenstampfwerk und zahlte der Erbscholtisei jährlich 
24 fl. Erb-Ober-Zins. Dessen Witwe heiratete 1847 den Franz Möllert, welcher die 
Mühle für 430 fl. kaufte?) Franz Mück, welcher 1825 die Niedermühle Nr. 51 in 
Kunzendorf vom Richter gekauft hatte, machte aus dem Graupenstampfwerk einen 
zweiten Mehlgang. Für diesen hatte er jährlich 6 fl. C.-M. an die Herrschaft zu 
zahlen. Ohne obrigkeitliche Bewilligung durfte dieser Gang nicht aufgehoben werden. 
Franz Mück starb 1826, woraus feine Witwe 1828 den Josef Krischke heiratete, der 
1836 die Mühle für 1000 fl.. C.-M. für den Mühlerben übernahm und sie noch in 
demselben Jahre an Ferdinand Mück übergab, der sie bis 1866 besaß?) 
Das Brauhaus in Kunzendorf kaufte 1836 Josef Zimmermann aus Bennisch 
von Vinzenz Rab um 6000 fl. und überließ es 1854 für 4400 fl. C.-M. dem August 
Zimmermann. Dieser wurde 1871 vom Gerichte als Verschwender erklärt und das 
Brauhaus 1872 dem Franz Engel für 4500 fl. ö. W. verkauft. Es wurde 1874 ge¬ 
richtlich auf 9840 fl. ö. W. geschätzt und 1875 dem Peter Regnier für 4300 fl. ö. W. 
eingeantwortet, der es 1887 an Johann Schenk überließ. Der Brauereibetrieb war 
schon 1873 eingestellt worden?) 
Wie auf der Erbscholtisei, so sitzt auch auf dem ehemaligen Freihof Nr. 7 ein 
lang ausdauerndes Geschlecht. Dieser Freihof war schon 1631 im Besitze eines Nickel 
Czerny. Im Jahre >733 übernahm ihn Georg I. Czerny für 195 Tl., 1775 Anton 
Czerny für 300 Tl., 1806 Franz Czerny für 300 Tl., 1828 Georg II. Czerny für 
600 fl. C.-M. und 1870 dessen Sohn Georg 111. Czerny für 6000 fl. ö. W., der ihn 
1882 wieder feinem Sohne Georg IV. Czerny überließ. 
i) Kunzendorfer Grdb. II, 147, 151, 154, 156, 158, 160, 178. — Neues Grdb., 
E.-Z. 1, f. 3, 8, 9. — 2) Kunzendorfer Grdb. I, 505, 510, 511. — 3) Kunzendorfer 
Grdb. II, 184. — fl Neues Grdb., E.-Z. 55.
	        
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