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Unterthanen. Georg Herzmansky, Erbrichter, Andres Schindler, Bauermeister, Anton
Mildner, Lehrer, als erbetener Namensunterfertiger für die beiden des Schreibens
nicht kundigen Geschwornen." — Nachdem der Kreiskommissär 1803 die Schule be¬
sichtigt und gefunden, daß hier wirklich ettvas nottue, sandte das Oberamt die an¬
gefertigten Baupläne nebst dem Hermögensausweise der Taschendorfer Kirche am
4. Juni 1803 an das Kreisamt, tvelches am 28. Juni 1804 die Baubewilligung er¬
teilte und auftrug, mitzuteilen, ivas außer dem Holz, tvelches, wenn es verfault ist,
verkauft werden kann, vom alten Schulhause noch brauchbar wäre. Auf das hin be¬
richtete die Gemeinde gehorsamst, „daß die jetzt bestehenden Bänke gleich bei Errichtung
der Schule nur aus alten Brettern ganz vorschriftswidrig sind zusammengeflickt worden,
folglich zum ferneren Gebrauch nicht können genommen werden. Die Schultafel be¬
steht aus lauter Wurmlöchern und fingerbreiten Ritzen. Wenn man sich nicht ge¬
tröstet hätte, gur neuen Schule auch eine neue Schultafel zu erhalten, so ist jetzt im
höchsten Grade die Zeit da, um selbe bittlich einzuschreiten. Fenster befinden sich zwei
ganz kleine mit verfaulten Nähmen, die meistenteils aus hölzernen Scheiben bestehen.
Die gläsernen Scheiben haben eine ganz dunkle Farbe, durch welche wenig Licht dringen
kann. Der Ofen ist in einer solchen Stellung, daß, um Unglück zu verhüten, gar nicht
geheizt werden kann, weil die Hitze durch die fast zusammengefallene Mauer dem ver¬
moderten Holz des Schulgebäudes zu nahe kommt, wo auch schon Merkmale sind,
daß selbe die Holzwände angegriffen hat. Viele Kacheln sind weggeworfen und die
noch befindlichen haben lauter Brüche, wovon in beiden Ösen jede aus mehr als
drei Stücken besteht. Von Eisen ettvas Gemachtes trifft man gar nichts an, aus-
genommen die Anlegkette an der Hausthür. Zilm ferneren Gebrauch ist eine Druck-
Buchstabiertabelle, ein Kasten zur Verwahrung der Bücher atitb ein Sitz, tvie gewöhnlich
in allen Schulen." — Das Kreisamt teilte 1805 mit, daß beim Kameralzahlamte
ans dem Religionsfonde für die Professionistenarbeiten 485 fl. 5 kr. angewiesen wurden.
Die Grundobrigkeit verabreichte die Baumaterialien im Betrage von 895 fl. 35 kr.
uub die eingepfarrten Kirchkinder leisteten die Hand- und Zugdienste im Betrage von
116 fl. 39 Hz kr. Das Schulhaus wurde am 1. September 1806 fertiggestellt. Bau¬
meister war der Fnlneker Maximilian Wilsch, Zimmermeister Andreas Brosch und
Bauführer' der Oberamtmann Georg Koch. Mit einer Nachtragsforderung von
179 fl. 45 kr. kam das Schulhaus aus 1677 fl. 4'/2 kr. zu stehen.
S ch u l o r t
1818
Schulfähige Kinder
Schulzimmer
1. Abt.
2. Abt.
Summe
Länge
Breite
Mankendorf
40
46
86
3° 5'
4°
Heinzendorf
48
33
81
3°
3° 2’
Wessiedel
36
25
61
2° 3’
2° 3'
Dobischwald
20
14
34
3°
3°
Lautsch
68
53
121
3° 3'
3°
Jogsdorf
24
20
44
2°
2° 4'
Kleinhermsdorf
15
18
33
2°
2°
Großhermsdorf
19
15
34
3°
3°
Kamitz -
40
30
70
3°
3° 4'
Dörfl
14
20
34
3°
3° 4'
Wolfsdorf
37
37
74
3°
3°
Taschendorf
20
31
51
3° 4'
3°
Diese Tabelle war 1818 über Aufforderung des Kreisamtes, zu berichten, wie
groß die Zahl der schulfähigen Kinder und wie groß die Schulzimmer
seien, aufgestellt worden, „da es zur Kenntnis der hohen Studienhofkommission ge¬
kommen, daß zum wesentlichen Nachtheil für den ersten Unterricht der Jugend die