Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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Der Großhermsdorfer Lehrer bezog aus dem Religiousfonde einen Beitrag von 
6 fl. 24 kr. 2 hl. — Am 15. Jänner 1794 erschienen die Bauern Josef Pauker und 
Josef Ehler als Abgeordnete der Gemeinde Großhermsdorf vor dem Oberamt¬ 
mann und beschwerten sich, daß ihr Schulmann Johann Bayer in Besorgung seines 
Dienstes sehr nachlässig sei, öfters über Land gehe und zwei Tage und länger aus¬ 
bleibe, daher bei 
den Kindern ivenig 
Fortgang zu ver¬ 
spüren wäre. An¬ 
fangs stellte er, 
wenn er fortging, 
den P. Dionysius, 
Kooperator in Dör- 
fei, auf seine Stelle, 
jetzt tue er auch 
das nicht, sondern 
sage einfach zu den 
Schülern: „Kinder, 
seid fleißig!" und 
gehe fort. Sie bit¬ 
ten, daß dies ab¬ 
gestellt werde. Am 
25. Februar kam 
vom Kreisamte die 
Erledigung, „daß 
der Lehrer sofort 
von seinem Posten 
abzugehen habe." 
— Der Odrauer 
Lehrer Paul Leh¬ 
mann, der alt und 
gebrechlich gewor¬ 
den war, mußte 
1790 einen Gehil¬ 
fen aufnehmen, na¬ 
mens JosefHalada. 
Dieser sollte von 
ihm jährlich 50 fl. 
erhalten, bekam 
aber nur freie Woh¬ 
nung und Kost. Der 
Gehilfe unterrich¬ 
tete die kleineren 
Kinder—„die min¬ 
dere Klasse" — der 
Lehrer die größe¬ 
ren. Da im Schul¬ 
hause jedoch nur 
ein Schulzimmer war, so mietete die Stadt ein solches bei Josef Ritz und zahlte 
anfangs 10, später 12 fl. Jahresmiete. 
Im Jahre 1792 wurde Johann Muschka Lehrer in Odrau, der sich wegen der 
großen Schülerzahl ebenfalls einen Gehilfen halten mußte. Im ganzen besuchten 
damals 298 Kinder (151 Knaben und 147 Mädchen) die Schule in Odrau, von 
welchen der Lehrer 179 und der Gehilfe 119 unterrichtete. Die übrigen Schulen zeigten 
Windmühle in Damitz. 
Nach einem Lichtbilde von A. Gerlich.
	        
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