Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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33 ölten (Belotyn), Lntschitz (Luczki), Pohl (Polom), Her in i tz (Hermanici), 
Deutsch-Jaßnik (Jesennieie) undNahorach, in welchem wir das heutige Horka 
oder Hurka vermuten. Diesen Besitz entriß ihnen aber der Markgraf Heinrich 
Wladislaw und schenkte ihn nm 1201 mit Zustimmung seines Bruders, des 
gro 
Hradisch bei Olmütz4), in welches um 1151 Prämvnstratenser eingeführt 
worden waren. Die Übergabsurkunde ist für uns von besonderer Wichtigkeit, weil 
darin die Grenzen zwischen dem Odrauer und Weißkirchner Gebiet 
ausführlich ver¬ 
zeichnet sind und 
diesemit den heu¬ 
tigen Bezirks¬ 
und Landes¬ 
grenzen überein¬ 
stimmen. 
Zur Feststel- 
lungdieserGren- 
zen hatte der 
Markgraf den 
Kämmerer Ba- 
warns von Ol- 
mütz, den Kastel¬ 
lan Bludo von 
Prerau, den 
Richter WeliS 
von Olmütz, die 
Jäger Hohol, 
Krifan, Lelek 
und Waclaw, 
sowie andere 
glaubwürdige 
Leute entsendet. 
Da der Kastellan 
von Grätz fehlt, 
so geht daraus 
hervor, daß das 
Gebiet vonWeiß- 
kirchen nicht in seinen Burgbann gehörte. Das erste Grenzzeichen, ein mit Balken 
umgebener Erdhügell 2), wurde an der Straße nach Tropp au (via publica 
versus Opauiam) am Bächlein W r a s n i 3), somit beim eisernen Tore gesetzt. 
Dieses Bächlein machte aufwärts die Grenze bis an den Berg Dubova4). Von 
dort lief sie hinab an den Bach Bukowecz^), über diesen und den Berg 
ChribH zum Ursprung des Bächleins Sw inowi'), dieses abwärts bis an das 
Bächlein Hradeszna8), dieses aufwärts bis zum Baum §)ebl9), der einen 
Grenzpunkt bildete. Von dort führte sie über den Berg zum Ursprung des Bäch- 
LNarrastern an der Oder. 
Nach einem Lichtbilde von A. Berger. 
l) Erben-Emler: 1, 261. — 2) „Acervus magnus, qui vulgo dicitur 
copecz, trabibus oircumdatus. “ Als Grenzzeichen dienten ursprünglich quergelegte, 
eine Art Korb bildende Hölzer, die häufig mit Erde ausgefüllt wurden. Ferner 
gehörten dazu die künstlichen Graben Und Furchen. — 3) Der heute durch Heinzen 
dorf und Petersdorf der Oder zufließende Roßbach. — 4) dub Eiche. — 5) buk = 
Buche. — ,;) oblib — Bergrücken. — Z svine = Sau. — 8) hrad — Burg, beim 
Hügel Radieko. — 9) gociis - Tanne, in der Nähe des Dorfes Wessiedel — 
ves jedle ?
	        
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