Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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behörde bei der Stadt Odrau in vorschriftsmäßiger Zahl zu erhalten. Sie teilten 
weiter mit, daß die hiesige Gerichtsbarkeit alle Kriminalangelegenheiten, klagbar ein¬ 
kommende Kreditores, Real- und Verbal-Injurien, Schlägereien und Balgereien be¬ 
handle; daß dem Stadtgericht in publicis gar keine Verhandlung zustehe; daß die 
Zahl der Bewohner von Odrau sich ans 2054 Personen belaufe, wobei die Kolonie 
Neumark, die früher 
unter die Jurisdik¬ 
tion der Stadt ge¬ 
hörte, wo aber die 
Herrschaft jetzt ein 
eigenes Geschwor¬ 
nengericht eingesetzt 
habe, nicht mitge¬ 
zählt wäre; daß die 
Stadt keine anderen 
Gemeinderealitäten 
und Einkünfte habe 
als einige Stücket 
Acker und Wiesen, 
welche für 92 fl. 
verpachtet seien. Der 
Pachtzins werde zur 
Tilgung und Ab¬ 
stoßung eines Wai¬ 
senkapitales verwen¬ 
det,welches im letzten 
Kriege 1778/79 zur 
Einlieferung des ge¬ 
forderten Mehles, 
Hafers und Heues, 
sowie für die gestell¬ 
ten Rekruten auf¬ 
genommen werden 
mußte. Die Stadt 
habe die Wasser¬ 
wehren bei der Oder 
und die Viehweid¬ 
brücke auszubessern, 
das Holz zu den 
Wasserrohren zu er¬ 
kaufen, den Landes¬ 
buchhalter in Trop- 
pau für die Revision 
der Rechnungen zu 
entschädigen und die 
Liefer¬ 
gelder, 
und 
besorgen, 
oder Reise- 
Botenlöhne 
Postwesen zu 
Kirche in Dörfel. 
Nach einem Lichtbilde von R. Gerlich. 
so daß 
aus den Gemeindeeinkünften kein Überschuß, sondern eher ein Abgang sich ergebe. 
Der Stadtrat koste gar nichts. Der Bürgermeister habe eine jährliche Besoldung 
von 60 fl., die drei Räte je 1 fl. 1 kr., der Stadtrichter 1 fl. 1 kr., der böh¬ 
mische Vogt 25 kr. und die sechs Gerichtsbeisitzer jeder 37 kr. und an Nebeneinkünften 
in natura nichts. Wenn ein Bürgerhauskauf von der Herrschaft bestätigt werde, 
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