Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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sondern auf Fassionen (Vermögensangaben) beruhte. Da diese jedoch nur bei den 
Untertanen, und auch bei diesen nur sehr flüchtig nachgeprüft worden waren, so waren, 
wie sich später herausstellte, eine Menge von ertragsfähigen Gründen verschwiegen 
und der Besteuerung entzogen tvorden. 
Allen diesen Mängeln mußte abgeholfen tverden und wurden die Grundsätze, 
nach welchen hiebei zu verfahren ivar, mit dem Patente vom 20. April 1785 ver- 
lautbart unb sofort mit dem größten Eifer an ihre Verwirklichung geschritten. Die 
Erhebungen waren zunächst darauf gerichtet, das Flächenmaß aller fruchtbringenden 
Gründe durch Vermessung zu ermitteln und den Ertrag derselben abzuschätzen. 
Da die Herrschaften aber während derselben, die 1785 und 1786 andauerte, von den 
dazu bestimmten Ausschußmännern unb Geschwornen die Naturalroboten verlangten, 
so wurde angeordnet, daß die an der Vermessung teilnehmenden von der Fußrobot 
gänzlich, von der Zngrobot zur Hälfte befreit sein sollen. 
Nach dem Josefinischen Kataster wurden die Stadt und die Dörfer in Riede ein¬ 
geteilt. Die StadtOdrau umfaßte nur einen Ried, den O r t s r i e d i n d e r R i n g s- 
m et wer.1) Die obere Vorstadt zerfiel in sechs Riede, welche folgende Namen 
hatten: 1. Ortsried, 2. Milichberg, 3. Böhmisches Dorsch, 4. Die 
Auen, 5. An der Oder, 6. Taschenberg. Die untere Vorstadt hatte fünf 
Riede mit folgenden Namen: 1. Ortsriedch, 2. In der Haide1), 3. Zwischen 
Wasserch, 4. In der Haide und Wessiedler Bergch, 5. Zieb- und 
Pohorschberg.ch Zur Vorstadt Neustadt gehörte nur der Ortsried, während 
die Gemeinde Neumark aus dem Ortsried und dem Vorwerksriedch bestand. 
In den Dörfern gab es folgende Riede: Mankendorf: 1. Ortsried, 2. Kapellen¬ 
ried, 3. Hintern Zäunen, 4. Straßenried, 5. Oderried, 6. Brückenried.ch — Klein- 
Petersdorf: 1. Ortsried, 2. Groß-Petersdorfer Ried, 3. Heinzendorfer Ried.") — 
Heinzendorf: 1. Ortsried, 2. Rößried, 3. Eisentor-Ried.11 *) — Wessiedel: 
1. Ortsried, 2. Heinzendorfer Ried, 3. Niederster Viehtrieb, 4. Mühlried.^) — 
Dobischwald: 1. Ortsried, 2. Kreuzried, 3. Triebried, 4. Ziegenruckried, 5. Tafel¬ 
ried, 6. Freie Ried, 7. Dorraried^ch — Lautsch: 1. Ortsried, 2. Oberer Bergried, 
3. Niederer Bergried, 4. Hirnikried.") — Jogsdorf: 1. Ortsried, 2. Viehwegried, 
3. Dorraried, 4. HirnikriedZch— Klein-Hermsdorf: 1. Ortsried, 2. Oderried, 
3. Czermenkaried, 4. Bergried, 5. Bachried, 6. Dorraflußried^ch— Groß-Herms- 
dorf: 1. Ortsried, 2. Straßenried, 3. Mittelfeldried, 4. Hinterfeldried.11) —Dörfel: 
Von verschiedenen absonderlichen Benennungen einzelner topographischer Nummern 
heben wir folgende hervor: i) Top. Nr. 43: gemeinschaftlicher Zwinger zwischen den Mauern. — 
2) 288: obrigk. Raschwalke mit drei Walkstampfen. — s) 134: obrigk. Hirschengarten. — 
4) 209: obrigk. Fleischerteichwiese.— 246: obrigk. Wiese, der Erlenkranz genannt. — 247: 
obrigk. Wiese, Judenwiese genannt. — 249: der Teichmühlteich. — 328: die Hofteich¬ 
wiese. — 326: Wiesel bei der alten Walke. — 5 *) 335: der Kaplangarten. — 395: gemein¬ 
schaftliche Gänseweide oder Hutung ober der Teichmühle. — 415: obrigk. Wiesel, der Füllen¬ 
garten genannt. — «) 427: ein obrigk. Kalkofen. — 516: Feldweg hinter den Zäunen. — 
739: Mühlweg nach Wessiedel. — 763: Platzl beim Hochgericht. — 7 *) 854: zwei gemein¬ 
schaftliche Wiesen, die eine bei der Dörrhütte, die andere, die Högwiese genannt. — 855: 
ein gemeinsch. Bienengartel. — 878: ein gemeinsch. Röhrenflecken. — b) 140, 142, 143, 144, 
145, 147: 1., 2., 3., 4., 5. und 6. Gewend, Mühlerb genannt. — 141: die Mühlwiese. — 
148: obrigk. Hutung nächst dem Steinberg. — 201: der Ratzky'sche Flecken. — 9 *) 85: 
ein Hutt- oder Laade-Garten; 293/2: im Ober-Schor; 308: im Grillenhübel; 310: oberer 
Hübel; 325: auf der Huf; 404: in der Wüst-Auen, 419 — 422: im alten Hof; 466: die 
Hutweide Pilgers Plan; 587: die Hutweide Scheib. — iv) 280 — 290: in der Wüstung. 
— ii) 202, 218, 226, 242, 264, 383: eine Leyde (Leite); 196, 268, 280, 289, 340, 366, 375 
384, 416: eine Wüstung. — i2) 12: der sogenannte Weßnick; 239: am Haruschka; 296: am 
hohen Flecken; 337: das Gründel (Wiese); 716: am niedersten Kuten. Haus Nr. 25.; am 
Flecken; Haus Nr. 19: am Überschor. — 1S) 104: auf dem Horn; 123: auf dem Uber¬ 
schor; 163: auf dem kleinen Horn. — 14) 5: Garten neben der Freiung; 126: Garten beim 
Glockenhaus; 345: ein Flecken, der Hornick genannt. — i5) 93: Langwiese; 108: Horn; 
208: das Flüsse! Reideschwanz; 239: Leimgrube; 318: Kohlstätte; 324: hinterste Kohlstätte. 
— io) 101: Rußwiese; 121: Leide; 159: ParLina; 169: taube Leide; 230: obrigk. Wald Ober- 
horta; 273: in der Horta; 325: obrigk. Wald Niederhorta. — 17) 119: die Hirnikstraße;
	        
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