Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

180 
und Herrschaft Odrau 35 Wagen und 70 Pferde stellen. Diese sind 16 Wochen 
ausgeblieben. Am 1. Juni schickte der Herr Schloßhauptmann seinen Knecht mit 
einem zweispännigen Wagen in die Stadt Weißkirch, um eine Köchin abzuholen. 
Hinter Bolten wurde er von zwei Unbekannten, die sich für Fleischhacker ausgaben, 
überfallen, gebunden und so liegen gelassen, bis man ihn halbtodt auffand. Sie 
fuhren mit den Pferden und dem Wagen davon." 
Im Jahre 1634 meuterte das seit dem 15. Mai 1633 in Troppau stehende 
Regiment des Generals Ulrich von Schafgotsch, welcher in den Sturz Wallensteins 
verwickelt war. Er wurde am 14. Februar 1634 in Ohlau verhaftet nüd nach 
Regensburg gebracht, wo er im kleinen, lichtlosen, unterirdischen Kerker des Rathauses 
Herrschaft!. Brettsäge in Lautsch. 
Nach einem Lichtbilds von A. G erlich. 
nach zweijähriger Gefangenschaft zugrunde ging. Offiziere und Soldaten dieses Regi¬ 
mentes schwuren am 3. März in Troppau dem Obristleutnant Albert von Freiberg, 
der vom Tode Wallensteins noch keine Kunde hatte, treu zum Friedländer zu halten. 
Der Magistrat und die durch Dragoner aus den benachbarten Orten herbeigeholten 
Edelleute, darunter auch Hans Bernhard von Praschma, weigerten sich, ein Gleiches 
zu tun, weshalb sie gefangen gesetzt wurden, während die Bürgerschaft hingegen sich 
den Soldaten anschloß. Wenige Tage darauf rückten aber schon die kaiserlichen 
Truppen unter General Götz im Troppauischen ein. Oberst Zahradetzky stand vom 
14. bis 17. März mit fünf Regimentern zu Fuß und zu Roß in Leobschütz und am 
19. besetzte das Regiment Jllau die Stadt Troppau, in welcher die Rädelsführer 
hingerichtet wurden. Die Stadt selbst wurde zur Zahlung einer bedeutenden Straf¬ 
summe verurteilt. Zimmermanns Chronik meldet nun, daß im Jahre 1634 auch
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.