Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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starb am 20. März 1623 und wurde am 23. März in der Pfarrkirche in Odrau 
beigesetzt. Sein Leichenbegängnis wurde sehr feierlich gestaltet und waren zu dem¬ 
selben folgende Pastoren erschienen: Valentin Arnold von Alttitschein, Valentin 
Calcearius von Bothenwald, Peter Reich von Wagstadt, Georg Blum von Freistadt, 
Peter Gschulig von Zauchtl, Andreas Richter von Liebental, Laurenz Lehmann von 
Jaßnik, Matthäus Artopäus von Mankendorf, Gregor Hampel von Stauding, Georg 
Lukas von Petersdorf, der Pastor Daniel jun. Philomates und der Diakon Heinrich 
Albinus von Odrau. Auffällig ist, daß bei allen solchen Anlässen seit jeher nie ein 
Pastor aus der Nachbarstadt Fulnek mitwirkte. 
Schebor Praschma und seine Brüder Benesch und Karl waren als eifrige An¬ 
hänger der protestantischen Lehren und des Winterkönigs nach der Schlacht am 
lveißen Berge in einer bedrängten Lage. Wir finden sie in jenen Artikeln, die am 
7. März 1622 
auf Befehl des 
Kardinals 
Dietrichstein 
abgefaßt wor- 
den waren, un¬ 
ter den Veran¬ 
lassern der 
Rebellion und 
den Helfers¬ 
helfern dersel¬ 
ben angeführt. 
Schebors 
Schwager, 
Christoph von 
Rödern, wel- 
cher 1621 we¬ 
gen der Teil¬ 
nahme an der 
Rebellion in 
contumaciam 
zum Tode und 
zum Verluste 
seiner Güter 
verurteilt wor¬ 
den lvar, lebte 
1622 nicht 
mehr. Seinem 
Sohne Hans 
Moritz von Rödern, der mit Judith, der Schwester des Hans Balthasar Czedritz, 
vermählt und katholisch geworden war, schenkte der Kaiser 1623 das, was er nach 
dem am 25. Juli 1621 im Gefechte bei der spanischen Kapelle gefallenen Rebellen 
Hans Balthasar Czedritz von Kinsberg ans den Gütern Kunewald und Zauchtl zu 
fordern hatte, mit Ausnahme der Kollatur, und wies ihm 1629 „wegen seiner 
dem Erzhause geleisteten Dienste aus den Troppauer Confiscationen eine Gnaden- 
Recompens von 5000 fl." an. Dessen Söhne, welche in «katholischem Glauben 
verharrten, mußten aber nach mehrmals erlangten Terminen 1653 die Güter 
Kunewald, Zauchtl und Bothenwald veräußern und aus dem Lande wandern. 
Schebors Bruder, Benesch Praschma von Bilkau auf Löschn«, Schlatten unb 
Khowitz, floh nach der Rebellion aus Mähren. Er hatte seiner zweiten Gemahlin 
Ludmilla Pirkler von Grvdlitz 20.000 fl. auf Löschn« verschrieben. Man beließ 
ihr wohl dieses Gut, allein sie mußte 6000 fl. Strafgelder erlegen, welche zur 
Meierhof in Mankendorf. 
Nach einem Lichtbilde von A. G erlich.
	        
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