86
Es gab damals in der Stadt innerhalb der Stadtmauern 50 Bürger unb
38 Gaßler und außerhalb derselben 62 Vorstädtler, im ganzen somit 150 Häuser.
Gewöhnlich zählte man die Schankbürger-Häuser vom Obertor beginnend gegen die
Kirche, dann die Südseite hinauf zum heutigen Hotel Hirsch und dann zum Niedertor,
von dort die Westseite hinauf und die Ostseite hinab zum Obertor zurück. Bei den
städtischen Rechnungen und der Auszählung der Abgaben fing man beim Hause des
Bürgermeisters an und zählte in der angegebenen Weise weiterschreitend bis wieder
zum Hause des Bürgermeisters zurück. Eine Numerierung der Häuser gab es nicht.
Bei den meisten, nicht aber von allen Häusern läßt sich die ununterbrochene Reihen¬
folge der Besitzer vom Jahre 1556 bis auf die Gegenwart angeben, iveil der II. Baud
des alten Grundbuches, welcher die Zeit von 1558 bis 1579 umfaßt, schon im
17. Jahrhundert verloren ging, weil unter Johann Thomas von Zivola drei
Bürgerhäuser abgerissen wurden, endlich iveil in den Bänden IV—VI des Grund¬
buches viele Seiten herausgeschnitten sind. Von 1650 an läßt sich die Reihenfolge
der Besitzer aller Schankbürgerhäuser bis auf die Gegenivart feststellen.
Die Namen der 50 Schankbürger in der Reihenfolge, ivie sie die Rechttung
angibt, lauten: 1. Bartel Mudrak, Bürgermeister (jetzt Nr. 2 am Stadtplatz).
2. Lorenz Wagner (jetzt Nr. 2, Bahnhofstraße, das alte Schenkhaus beiin Obertor).
3. Georg Schmid. 4. Andres Pferd. 5. Veit Schmid. 6. Peter Wlach. 7. Balzer
Weiß. 8. Veit Kudlik. 9. Veit Wießner. 10. Olbricht Polzer. 11. Bartosch Konetznie.
12. Andres Hofmann. 13. Lorenz Schuster (jetzt Nr. 30, Stadtplatz). 14. Griger
Galer. 15. Andres Angneter. 16. Jakob Vicentz. 17. Hans Fischer. 18. Merten
Schmid. 19. Michel Böhm. 20. Veit Beckin. 21. Batzer Kreiisel (jetzt Nr. 23,
Stadtplytz). 22. Paul Beck. 23. Merten Hibner. 24. Matz Onsorg, Koch. 25. Merten
Angneter (jetzt Nr. 19, Stadtplatz, Hotel Hirsch). 26. Bartel Meßmaul (jetzt Nr. 9,
Weißkirchnerstraße, das alte an den Turm angebaute Schenkhaus beim Niedertor).
27. Nickel Zeusbarger. 28. Paul Pferd. 29. Thomas Nab. 30. Urban Pratschker.
31. Mudrakin. 32. Paul Klos. 33. Andres Hantke. 34. Balten Pitsch. 35. Kuntzin.
36. Witek Weselsky. 37. Lorenz Fischer. 38. Georg Rhudolff. 39. Blaschke Beck.
40. Wolf Galer. 41. Brosch Ulmann. 42. Dobiasch Tuchmacher. 43. Veit Nether.
44. Blaschke Andres. 45. Climent Kuntschik. 46. Urban Kalik. 47. Hans Fischer.
48. Stefan Gros. 49. Nickel Peisker. 50. Fraiv Sophia (die Mutter des Johann
Thomas von Zwola).
Die 38 Gaßler waren: 1. Georg Sapuch. 2. Lucas Beckin. 3. Martin Knap.
4. Climent Barger. 5. Bartel Schleicher. 6. Lukfche Beck. 7. Hunheuserin. 8. Balten
Staffen. 9. Hansel Ratsch. 10. Christian Kirschner. 11. Leonhard Binder. 12. Jakob
Stantke. 13. Merten Plascherib. 14. Veit Schuster. 15. Griger Wantke. 16. Georg
Vicentz. 17. Wenzel Horak. 18. Georg Perschke. 19. Michel Peschel. 20. Georg
Jordan. 21. Paul Kuneth. 22. Wantke (Torwächter). 23. Stenzel Nigdi. 24. Paul
Sobole. 25. Krienerin. 26.Schlinske. 27. Trubatsch. 28. Schenk. 29. Hans Schmach.
30. Hansel Wantke. 31. Adam Helt. 32. Lorenz Andres (Torwächter). 33. Jan
Dobiasch. 34. Michel Flaischer. 35. Merten Kirschner. 36. Schlosserin. 37. David
Hantke. 38. Veit Wantke. — Hinter der heutigen Fronveste stand an der Stadt¬
mauer der „weiße Turm". Die dort befindlichen Häuser, deren Hintergebäude an
die innere Stadtmauer anstießen, bildeten die „Gassen beim weißen Turm", später
Herrengasse genannt. Die übrigen, gegen das Obertor gelegenen Häuser bildeten
die spätere Bindergasse. Bindergasse und Herrengasse führen jetzt den Namen
Ringgasse. Die von der Kirche gegen das Niedertor gelegenen Häuser bildeten die
Kirchengasse, jetzt Schnlgasse genannt.
Die 62 Vorstädtler waren: 1. Balzer Binder. 2. Schittenwanz, Schaffer.
3. Andres Tepper. 4. Wantke Tuchmacher. 5. Georg Kriener. 6. Steffen Schmid.
7. Balten Tepper. 8. Merten Tzinkle. 9. Peter Löw. 10. Thomas Miller.
11. Gaßmannin. .12. Sanether. 13. Georg Pop. 14. Hansel Nitschmann. 15. Paul
Kuntschik. 16. Steinbarger. 17. Michel Riper. 18. Simon Sigel. 19. Lorenz