Volltext: Zur Geschichte der Gegenreformation in Tirol

eingetreten; jedoch er selbst behielt die Leitung der Angelegenheit 
in der Hand, wählte seine Werkzeuge mit Verstand. — 
Der entscheidende Wendepunkt ist übrigens auch bei uns 
erst mit dem 30jährigen Kriege eingetreten. Damals war die Frage, 
ob es gelingen würde, in der Weise, wie einst M o riz von Sachsen 
gethan, das Land zu besetzen, die spanischen Zuzüge, durch die 
sich das Haus Oesterreich aufrecht erhielt, abzuschneiden. 
Schon Christian von Anhalt trug sich mit diesen Plänen*); 
sie scheiterten. Auch Gustav Adolf, wenn wir recht berichtet 
sind**), hat sie gehegt; schon zitterte die Regierung zu Innsbruck 
vor ihren eigenen Unterthanen, deren sie keineswegs sicher war: 
die Bauern fiengen damals, wie immer in unruhigen Zeiten, wieder 
an, das Wild zu schiessen und gröbliche Worte verlauten zu lassen; 
es ,,Sollen sich auch etlich Tyrolische Unterthanen 
zum Schwedischen Khünig begöben, Ihm zum Einfall 
ins Tyrol guete Anleitung gegöben haben", schrieb im 
Sommer 1632 die Landschaft an das Domkapitel zu Brixen***). 
Erst das erneute Auftreten Wallensteins, der Tod des Königs, der 
Ausgang des Krieges entschied den Sieg der Gegenreformation in 
Tirol, besiegelte das Schicksal des Landes auf Jahrhunderte hinaus. 
*) Notiz im „Eh r en kr änzel" des Grafen A, Brandis S. 220 ans den 
Anhalt'schen Papieren, die den Kaiserlichen in die Hände fielen. 
**) Vgl- Ranke, Französische Gesch. (2. Aufl.) II., 431 f. nach den Be¬ 
richten der päpstlichen Nuntien. 
***) Bei Sinnacher, Beiträge zur Gesch. der Kirche von Saeben und 
Brixen, VIII. 384.
	        
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