Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

gewehrkompagnie IV und die Musketen unter Oblt. Mitterwallner, dann eine starke Kom¬ 
pagnie des dem Brigadier als Reserve zugekommenen I. Bataillons der 3er-Kaiserjäger in 
Marsch gesetzt. Leider konnte der Antrag des Obst. Lauer, ein Bataillon hinzusenden, nicht 
erfüllt werden. 
Am 25.machte die feindliche Artillerie um 3 Ahr früh wieder einen kräftigen Feuer- 25.11. 
Überfall. Zum Angriff kam es nicht, weil das Eingreifen einer Artilleriegruppe auf dem west¬ 
lichen Brenta-Afer südlich des Monte Tonder ausblieb. So ablösungsbedürftig das Regiment 
bereits war, blieb es beim Entschluß, den schon am 25.geplanten Angriff, wobei Obstlt. Schad 
mit dem II. und den drei Kompagnien des IV. Bataillons den linken Flügel, die Kaiserjäger 
die Mitte und den rechten Flügel bilden sollten, am 26. unbedingt durchzuführen. Abends trat 
eine wesentliche Verschlechterung des schon tagsüber nebeligen Wetters ein. Schnee begann 
in größeren Mengen zu fallen, die Nacht war sehr kalt und erschwerte den Truppen das Aus¬ 
harren in ihren dürftigen Stellungen ungemein. 
Den 26. leitete wieder ein italienischer Feuerüberfall ein. Es wurde ein trüber Tag, 26.11. 
Nebelschwaden zogen die Berghänge entlang. Dadurch wurde das um Ahr nachmittags 
begonnene Wirkungsschießen der eigenen Artillerie ungemein erschwert. Ein völliges Nieder¬ 
halten der zahlreichen feindlichen Artillerie war unmöglich. So belegte diese nicht nur den 
rückwärtigen Raum bis hinter den Bonato-Rücken mit starkem Feuer, sondern von der 
Flanke her auch den Angriffsraum der Infanterie. Die Welschen in der Stellung wurden 
durch das Artilleriefeuer so wenig niedergehalten, daß sie lebhaft zu schießen begannen, als 
die Angreifer vorzurücken versuchten. Dazu gesellte sich noch 'die Wirkung der zahlreichen, 
vielfach flankierenden Maschinengewehre, so daß der Angriff an den meisten Stellen über¬ 
haupt nicht vorgetragen werden konnte. Bei der 8. sank Korp. Felix Mayr, kaum daß er 
sich vorwagte, tot zusammen. Einige Kameraden wurden verwundet. Zur Hilfe waren von 
der Sanitätspatrouille nur noch SanAO. Georg Nöbauer, Blessiertenträger Zohann Rohringer 
und Josef Borderegger heil. Nun fiel auch elfterer und wurde letzterer beim Samariterwerke 
schwer verwundet. 
Bei der 6. stürmte Lt. Moser mit seinen Leuten den steilen vereisten Hang über drei 
Hindernisse hinan und kam mit dem Jäger Alois Wolfersberger und einigen anderen Leuten 
trotz rasendem Infanterie-, Maschinengewehr- und Musketenfeuer bis dicht vor die Stellung, 
wo ein Hagel von Handgranaten niederprasselte. Es gelang, ein besonders lästiges Maschinen¬ 
gewehr mit Handgranaten außer Gefecht zu setzen, doch warfen die Welschen Verstärkungen 
an die bedrohte Stelle. Wolfersberger schoß fünf Feinde nieder, dann verwundeten ihn Hand¬ 
granatensplitter an Kopf und Füßen schwer. Die 6. mußte zurück. Nicht besser erging es den 
bis vor die Stellung gelangten Leuten der 7. und dem teilweise bis in die Stellung eingedrun¬ 
genen rechten Flügel der Kaiserjäger. 
Hptm. Klomser hatte wegen der Schneehöhe bis zu 40 cm und der Ansichtigkeit des 
Wetters angenommen, daß es auch am 26. nicht zum Angriff kommen werde. Er gönnte der 
sehr hergenommenen Iägerkompagnie, deren Stand sich durch Erkrankungen auf 83 Mann 
vermindert hatte, Ruhe. So mußte er sich beeilen, als ihm zu Mittag telephonisch der Angriffs¬ 
befehl zukam, die Bereitstellung durchzuführen. Ein Maschinengewehr 'des Oblt. Mitterrvall- 
ner hatte 'die flankierenden Maschinengewehre bei Höhe 1438 niederzuhalten, das andere, vom 
Waldrande her die in der flachen Mulde vorgehende Angriffsgruppe überschießend, deren 
Borgehen zu erleichtern. Ihr ging die Sturmpatrouille der Jäger voran, dann folgte der Zug 
des StFldw. Mayr, hierauf die Iägerkompagnie mit dem Maschinengewehrzug OffStv. Koplik. 
Lt. Ludwig bildete mit den beiden anderen Zügen der 13. die Reserve. 
Auf die Höhe 1476 schössen die schweren Mörser genau so, wie Hptm. Klomser erbeten 
hatte. Bor dem um 2 Ahr 13 zum Angriff ansetzenden Zuge StFldw. Mayr wichen die italie¬ 
nischen Feldwachen rasch zurück. Das Drahthindernis wies breite Zerstörungen auf. Räch 
kurzem Widerstand, dem die Sturmpatrouille großenteils zum Opfer fiel, drang Mayr um 
Y23Ahr in die Stellung auf der Höhe ein. Nun ermannte sich aber der anfangs überraschte 
41 IR. 59 ß41
	        
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